SV Wehen Wiesbaden: Lettieris pikante Rückkehr

Wir schreiben einen grauen Februartag 2010: Hans Werner Moser, seines Zeichens Coach des SV Wehen Wiesbaden, muss seinen Trainerstuhl nach einigen erfolglosen Spielen und dem Abrutschen ins untere Tabellenmittelfeld räumen. Kurz darauf wird ein gewisser Gino Lettieri als Nachfolger auf dem vakanten Posten präsentiert. Dieser schafft nach verhaltenem Beginn am viertletzten Spieltag den Klassenerhalt für die Hessen, die in der folgenden Saison den Aufstieg ins Visier nahmen. Doch weder in der Saison 2010/11 noch in der folgenden Spielzeit schaffen es die Rot-Schwarzen, trotz eines Spitzenetats in der Liga einen der ersehnten drei Plätze zu erreichen. Das zweijährige Gastspiel von Lettieri war bereits im Februar 2012 wieder beendet – nach einer 0:2-Heimniederlage gegen den VfL Osnabrück und dem Abrutschen auf den 13. Tabellenplatz war Schluss für den gebürtigen Züricher.

Zwölf Trainer in zehn Jahren

Weitere gute drei Jahre später darf Lettieri nun wieder den wohlbekannten Platz in der BRITA-Arena einnehmen – jedoch auf der Gästeseite. Die Vorzeichen haben sich gewandelt, denn was Lettieri mit den Schwarz-Roten aus der Landeshauptstadt nicht gelingen sollte, ist nun geschehen: Der Aufstieg in die zweite Fußball-Bundesliga wurde mit dem MSV Duisburg durch einen 3:1-Sieg über Holstein Kiel vergangene Woche endgültig besiegelt. Nach einem kurzen Abstecher auf die Balearen wollen sich die Zebras in Wiesbaden mit gut 8.000 mitgereisten Anhängern im Rücken aufsteigerwürdig und mit dem Meistertitel verabschieden.

Das Beispiel Lettieris zeigt, woran es dem in Wehen-Taunusstein gegründeten Verein immer wieder mangelt: Es muss ein Team auf die Beine gestellt werden, welches eine eingeschworene Einheit bildet. Nur so scheint man in der engen und hart umkämpften Dritten Liga bestehen zu können. Sven Demandt wird in der Saison 2015/16 der zwölfte Trainer in zehn Jahren sein, der den Platz an der Wiesbadener Seitenlinie einnimmt. Auch ihn wird die undankbare Aufgabe treffen, die finanzielle Favoritenrolle des Tabellenzehnten in eine erfolgreiche und konstante Saison umzumünzen und die erfolgshungrigen Fans des Sportvereins nach dann sieben Jahren wieder ins Unterhaus zu führen.

 

   

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