SV Meppen: Spieler freuen sich auf 1.200 Fans in Münster

Auf das 2:2 gegen die Würzburger Kickers folgt für den SV Meppen eine der kürzesten Reisen der Drittliga-Saison: Auswärts wollen Christian Neidhart und Co. beim SC Preußen Münster erneut Zählbares mitnehmen – und damit ihre zahlreich mitreisenden Anhänger belohnen. Denn es hat sich eine große Schar an SVM-Fans angekündigt…

Duelle in der 2. Bundesliga – lang, lang ist’s her…

Spätestens als der Sonderzug von Meppen nach Münster frühzeitig ausgebucht war, dürfte jedem klargewesen sein: Meppen macht mobil, der Sportverein reist mit geballter Fanunterstützung am zweiten Spieltag in die westfälische Großstadt. Meppen gegen Münster – damit verbindet allenfalls noch die ältere Generation einige heiße Duelle in der 2. Bundesliga. Seltenheitswert im deutschen Profifußball besitzt einzig die Tatsache, dass sich beide Stadien seit den letzten Zweitliga-Zeiten vor rund 30 Jahren allenfalls marginal verändert haben: Noch immer stehen die Fans in Münster auf krummen Stufen und im ungünstigsten Fall sogar im strömenden Regen. Das ist für die SVM-Fans, die den Gästeblock nach Vereinsangaben mit etwa 1.200 Anhänger säumen werden, wiederum nichts wirklich Neues mehr.

Gänsehaut nach dem 2:2-Ausgleich

Die allgemeine Vorfreude auf die 3. Liga ist nach dem 2:2-Auftaktremis gegen die Würzburger Kickers jedenfalls aufrechterhalten worden. Spielerisch konnte man mit einem Topfavoriten der Liga zwar noch nicht über 90 Minuten mithalten, allerdings war das auch nicht erwarten worden. Die Grundtugenden rief Meppen hingegen die ganze Zeit über ab und belohnte sich schließlich mit dem 2:2-Ausgleich durch Rückkehrer Benjamin Girth kurz vor dem Spielende. "Da hatte ich Gänsehaut", beschreibt Mittelfeldmann Thilo Leugers die Momente nach dem Treffer. "Es stimmte einfach alles. Wir hatten uns das Tor erarbeitet, wollten auf keinen Fall mit einer Niederlage in das Fußballjahr starten. Dass dann ausgerechnet Benny nach seiner Fußverletzung das Tor macht – und dann auch noch so ein geiles – hat die Situation abgerundet.“ Durch den Punktgewinn darf sich Meppen zusätzlich den besten Aufsteiger nennen, denn sowohl Unterhaching (0:3 in Bremen) als auch Jena (0:1 in Wiesbaden) konnten sich keine Punkte aus ihren ersten Begegnungen angeln.

Drei Gegner, die es in sich haben

"Dass uns über 1000 Zuschauer begleiten werden, ist einfach nur richtig gut“, strahlt Leugers beim Gedanken an einen vollen Gästesektor. Es ist gar nicht mal so lange her, da verirrte sich eine ähnliche Anzahl noch zu den Heimspielen des SVM – grauer Regionalliga-Alltag in der Hänsch-Arena, die so lange keinen Profifußball mehr zu Gesicht bekam. Nun aber zahlt sich der Aufstieg aus: "Münster, Magdeburg, Rostock – das sind drei Gegner, die es in sich haben“, listet Leugers voller Vorfreude auf. Für ihn selbst sind die großen Kulissen nichts Neues: Der 26-Jährige wurde bei Twente Enschede ausgebildet, kam in etwa 30 Partien der niederländischen Eredivisie zum Einsatz und gewann einst sogar in der Champions League-Gruppenphase bei Werder Bremen mit 2:0. Dann aber zeigte der Trend bei ihm nach unten, bei Enschede ging es nicht mehr voran und zu allem Überfluss riss er sich auch noch das Kreuzband.

Heimweh führt Leugers nach Meppen

Schwere Zeiten für Leugers, schwere Zeiten für Meppen – Vergangenheit. "Ich blicke nicht mehr zurück“, stellt Leugers klar. Warum auch? Im Emsland ist er glücklich, im Emsland ist er geboren und wieder heimisch geworden. Nach zwei Jahren bei Atletico Baleares auf der Urlaubsinsel Mallorca hatte ihn das Heimweh gepackt – im Sommer 2016 ging es zurück."„Mittlerweile habe ich mit meiner Freundin ein Haus erworben, der Umzug steht an“, frohlockt Leugers. Fehlt nur noch: Weiterhin sportlicher Erfolg. "In Münster wollen wir Punkte mitnehmen", kündigt der defensive Mittelfeldmann wenig Überraschendes an. Weiter in die Zukunft wird nicht geblickt. Leugers‘ Denkweise: "Am Ende soll es für den Klassenerhalt reichen. Wie, ist nebensächlich."

 

   
Back to top button