SV Meppen mit "Entertainment pur" gegen den Abwärtstrend
Der SV Meppen hat seinen Abwärtstrend zumindest etwas gebremst. Durch die erfolgreiche Aufholjagd beim 2:2 gegen den 1. FC Saarbrücken rutschten die schon seit vier Runden sieglosen Emsländer in der Tabelle zwar wieder einen Platz ab, wahrten aber aufgrund ihres ersten Punktgewinns nach zuvor zwei Niederlagen immerhin ihren Vorsprung von drei Zählern auf die Abstiegszone.
"Eine Willensleistung"
"Dieses Spiel bot alles, das war Entertainment pur", meinte Meppens Trainer Rico Schmitt auf der Pressekonferenz zum Happy End für sein Team nach einem frühen 0:2 durch den späten Ausgleichstreffer von Routinier Willi Evseev fünf Minuten vor Spielende und fügte spürbar erleichtert hinzu: "Das Tor war eine Willensleistung. Mich freut für die Mannschaft, dass wir wieder gepunktet haben. Wir haben unsere Spirale nach unten gestoppt." Dabei schien das Remis nach 14 Minuten durch Saarbrückens zweiten Treffer schon fast unerreichbar. "Da haben wir und sicher auch die Fans gedacht, wo die Reise wohl hingehen wird", gestand Schmitt einen Moment des Selbstzweifels: "In der Phase hat Saarbrücken sehr erwachsen und sehr strategisch gespielt. Das hat uns einige Kopfschmerzen bereitet und uns vor einige Fragezeichen gestellt."
Eine passende Antwort fand der Coach nach dem Anschlusstreffer "aus dem Nichts" (Schmitt) durch einen Foulelfmeter von Luka Tankulic (39.) in der Pause durch seine Umstellung auf ein 3-5-2-System. "Wir waren vor der Pause bei den zweiten Bällen nicht so präsent. Außerdem wollten wir damit den Druck auf Saarbrückens Innenverteidiger erhöhen", begründete Schmitt seine Maßnahmen. Nachträglich fand der 53-Jährige im "MagentaSport"-Interview seine Entscheidung goldrichtig: "Die zweite Halbzeit ist zu 100 Prozent an uns gegangen. Damit haben wir uns den Punkt auch verdient."
Vorsprung auf Abstiegszone mehr als halbiert
Dem Hochgefühl über die Verhinderung der zweiten Heimniederlage zum Trotz allerdings hilft das Remis den Norddeutschen kaum weiter. Seit dem letzten Sieg Ende August gegen Aufsteiger und Schlusslicht TSV Havelse rutschte Meppen Runde für Runde von Platz neun zunächst aus der oberen Tabellenhälfte heraus und inzwischen schon bis auf Rang 15 ab. Das zwischenzeitliche Polster von Schmitts Mannschaft von sieben Punkten gegenüber dem ersten Abstiegsplatz schmolz mittlerweile auf weniger als Hälfte zusammen.
Vor diesem Hintergrund hat der Zähler gegen den FCS fast nur durch erneut zählbare Ausbeute im nächsten Spiel richtigen Wert. Allerdings wartet auf Schmitts Mannschaft die schwere Auswärtsaufgabe beim punktgleichen, aber deutlich ambitionierteren Tabellennachbarn MSV Duisburg.