SV Meppen: Frings zeigt sich von Entlassung überrascht

Nach nur sechs Punkten aus den letzten sieben Spielen zog der SV Meppen am Mittwoch die Reißleine und stellte Trainer Torsten Frings mit sofortiger Wirkung frei. Eine Entscheidung, von der sich der 44-Jährige überrascht zeigt. Während Sportvorstand Heiner Beckmann die Mannschaft in die Pflicht nimmt, gibt sich Kapitän Thilo Leugers im Namen der Mannschaft selbstkritisch.

"Natürlich überraschend"

Es waren letztlich die ausbleibenden Ergebnisse der letzten Wochen, die am Mittwoch, zwei Tage nach der 0:3-Pleite gegen Wiesbaden, für das Aus des früheren Nationalspielers sorgten. Gänzlich unerwartet kam die Trennung somit nicht – für Frings allerdings schon: "Für mich kam die (…) Beurlaubung natürlich überraschend, denn unser Saison-Ziel war es, nicht abzusteigen", schreibt er auf seiner Facebook-Seite. Trotz schwierigster Rahmenbedingungen, schwerer Verletzungen wichtiger Spieler und vieler Ausfälle durch Corona, sei es gelungen, "bisher das Saisonziel zu erreichen".

In der Tat steht der SVM derzeit über dem Strich, hat aber nur noch drei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Und weil sich die Lage zuletzt nicht verbessert hat, sahen sich die Verantwortlichen zum Handeln gezwungen. Frings bedankt sich "insbesondere" bei den Spielern und Sportvorstand Heiner Beckmann für das Vertrauen. "Ich drücke dem Team die Daumen, den Nicht-Abstiegsplatz zu halten und so die Saison erfolgreich zu beenden", so der 44-Jährige.

Leugers: "Es tut einfach jedem leid"

Vorstandssprecher Andreas Kremer sprach am Dienstag einerseits von einer "extrem harten" Entscheidung, hofft aber anderseits darauf, "dass die Mannschaft jetzt aufwacht und realisiert in welcher Situation wir uns aktuell befinden". Auch Beckmann nimmt in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" die Spieler in die Pflicht: "Ich habe in der Kabine zu den Spielern gesagt, wenn ein Trainer gehen muss, kann die Mannschaft nicht unschuldig sein. Sie ist jetzt in der Pflicht, sie muss mit Überzeugung und Leistung kommen."

Zuvor hatte Frings der Mannschaft die Nachricht von seinem Aus persönlich überbracht: "Das fand ich sehr gut, dass er es uns verkündet, da es um seine Position geht", so Kapitän Thilo Leugers in der Zeitung. Es sei keiner freudestrahlend durch die Kabine gelaufen, "weil man auch weiß, dass man ein Faktor davon ist, dass es so passiert", so der 30-Jährige. "Es tut einfach jedem leid. Im Endeffekt müssen wir das auf unsere Kappe nehmen. "Jetzt geht es darum, dass wir das Ruder auch wieder herumreißen."

Trainersuche hat begonnen

Vorerst wird Co-Trainer Mario Neumann die Mannschaft betreuen: "Jetzt müssen wir erstmal die Köpfe freikriegen. Wir müssen jetzt diese Negativgeschichte herausbekommen. Die ganzen Begleitumstände sind nicht sehr glücklich." Aufgrund der fehlenden Fußballlehrer-Lizenz darf der 54-Jährige allerdings maximal für 15 Werktage das Training übernehmen. Doch solange soll es ohnehin nicht dauern, dem Vernehmen nach soll schon in Kürze ein neuer Chefcoach vorgestellt werden.

Gehandelt werden unter anderem Claus-Dieter Wollitz (zuletzt Magdeburg), Ismail Atalan (zuletzt Halle) und Stefan Emmerling (Kickers Emden), bei vielen Fans steht der gerade erst beim KFC Uerdingen entlassene Stefan Krämer hoch im Kurs. Durchaus möglich, dass der Frings-Nachfolger schon am Sonntag beim Auswärtsspiel in Ingolstadt auf der Bank sitzen könnte.

   
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