Stadionfrage bei 1860: "Leipzig-Lösung" für Olympiastadion?
Das Grünwalder Stadion ist das Zuhause des TSV 1860 München. Dennoch schaut die Vereinsführung langfristig nach einer Möglichkeit, wie die Löwen eine zweitligataugliche Spielstätte bekommen könnten. Dabei ist nicht nur ein Umbau in der Diskussion.
Umbau wird bevorzugt
Klar: Das Grünwalder Stadion und der TSV 1860 München gehören zusammen. Doch mit nur 15.000 Plätzen und fehlenden Logen für VIP-Gäste ist die Spielstätte selbst für die 3. Liga und erst recht für die 2. Bundesliga, die bis 2021 von den Löwen anvisiert wird, einfach zu klein. Im Gespräch mit dem "Kicker" legte 1860-Präsident Robert Reisinger einige Planspiele zur möglichen Heimat der Löwen vor.
Die bevorzugte Lösung: Ein Umbau des traditionsreichen Stadions an der Grünwalder Straße: "Wir müssen mit der Stadt eine Lösung finden, wie wir das Stadion zweitligatauglich kriegen", so Reisinger. Derzeit wird geprüft, inwiefern die Spielstätte an die Bedingungen der 2. Bundesliga angepasst werden kann – einhergehend mit einer Erhöhung der Kapazität auf 18.600 Plätze. Reisinger hebt die Vorteile des derzeitigen Standortes heraus: "Ich glaube schon, dass der Trend wieder zum städtischen Stadion geht, und das Stadion draußen auf der grünen Wiese aus der Mode kommt.“ Und auch der emotionale Wert sei nicht zu unterschätzen: "Mit einem Sechziger-Stadion haben wir bessere Vermarktungschancen, als mit einem Neubau in der Prärie, wo es zu Sechzig keinen Bezug gibt. Was Logen und Business-Seats angeht – da müssen wir eben kreative Lösungen finden."
Stadion im Stadion?
Für den Fall, dass kein Umbau möglich sein sollte, bringt Reisinger noch eine weitere Idee ins Spiel: Das denkmalgeschützte Olympiastadion könnte ebenfalls eine neue Heimat der Löwen werden. Ganz einfach wäre das allerdings nicht, es wären Umbaumaßnahmen nötig: "Wenn wir so eine Lösung wie in Leipzig finden würden, so ein Stadion im Stadion: Das hätte was", so Reisinger. In Leipzig wurde das "neue" Zentralstadion (heute Red Bull Arena) anlässlich der WM 2006 in das "alte" Zentralstadion eingebettet erbaut. Dessen Hauptgebäude blieb erhalten: "Da wäre ich dafür. Alles ein wenig enger machen, Rasenheizung. Das könnte auch eine Heimat sein." Fraglich jedoch, wie realistisch die Idee ist.