Sportfreunde Lotte feiern 50 Prozent Klassenerhalt

Obgleich die Sportfreunde Lotte in der Hinrunde noch sieben Partien vor sich haben, ist die Hälfte der für den Klassenerhalt benötigten Punkte bereits erreicht. Hut ab! Der Dorfverein besiegte am Samstagnachmittag auch den traditionsreichen Rivalen Preußen Münster und etabliert sich damit weiter in der Spitzengruppe der 3. Liga. Die drei Punkte gerieten verdient und waren allen voran mit der guten physischen Verfassung zu erklären.

Münster macht Lotte das Leben schwer

Über weite Strecken lieferten sich die SF Lotte und Preußen Münster kein sonderlich schönes, dafür aber intensives Spiel. Der vom Regenwetter der vergangenen Tage durchnässte Rasen tat sein Übriges dazu und wies nach einigen Minuten bereits beträchtliche Lücken auf – es waren Bedingungen für Kämpfer, nicht für Schönspieler. Sowohl Münster als auch Lotte lieferten sich in den ersten Minuten eine temporeiche Begegnung, schnell aber ließ das Niveau nach: Der SCP beschränkte sich zunächst auf eine sichere Defensive und wartete ab, Lotte fand trotz seiner schnellen Offensivkräfte kaum ein Durchkommen. Andre Dej per Freistoß sowie Kevin Pires-Rodrigues verzeichneten noch die besten Möglichkeiten für Lotte im ersten Durchgang, für Münster vergab Cihan Özkara nach 30 Minuten. Die Gäste verwalteten das Remis zunächst effektiv und hofften auf Nadelstiche – dementsprechend fielen zur Pause keine Tore.

Zuschauer-Saisonrekord für die Sportfreunde Lotte

Auch nach der Pause deutete lange nichts auf ein Tor in der Partie hin, denn Lottes Abschlüsse verblieben zumeist harmlos und Preußen Münsters wenige Entlastungsangriffe versprühten ebenso kaum Gefahr. Dann aber marschierte Bernd Rosinger nach einem Ballverlust der Gäste an der Mittellinie los, ließ insgesamt fünf (!) Gegenspieler wie Slalomstangen stehen und verwandelte schließlich eiskalt in den linken oberen Torwinkel (73.). Die Führung und das Tor des Tages zugleich, weil die Sportfreunde mehrere Kontergelegenheiten leichtfertig verspielten und Münster kein einziges Mal mehr entscheidend vor das Tor des wenig geprüften Benedikt Fernandez kamen: Der sechste Saisonsieg war nach 94 Minuten Zittern perfekt. Die 3.932 Zuschauer – klarer Saisonrekord für die Sportfreunde Lotte – feierten ihre Mannen für den „Derbysieg“ entsprechend.

Atalan ist zufrieden, sieht aber Verbesserungspotenzial

Dass dieser Sieg so in Ordnung ging, darüber waren sich die Akteure der SFL nach Abpfiff einig. Insbesondere die läuferische Leistung gab am Samstagnachmittag den Ausschlag – außerdem produzierte Lotte schlichtweg weniger Fehler. "Gefühlt hatten wir 60 bis 70 Prozent Ballbesitz“, analysierte Trainer Ismail Atalan nach Abpfiff auf der Pressekonferenz und zeigte sich rundum zufrieden mit der Leistung seiner Spieler, auch wenn vor dem goldenen Treffer eher wenige Möglichkeiten herausgespielt worden waren. "Dass Preußen Münster die Defensive stabilisieren will und kontern möchte, war zu erwarten“, gab der Übungsleiter zu. Zeitgleich aber markierte er auch Verbesserungspotenzial: "Wir sind noch eine unerfahrene Mannschaft“, beschrieb dieser, "und wir hätten nach der Führung durchaus nachlegen können. So etwas kann sich immer rächen, daher sollten wir solche Chancen kaltschnäuziger verwerten.“ Am Samstag allerdings folgte für die Sportfreunde Lotte trotz der leichtfertig vergebenen Konterchancen keine Bestrafung, ganz im Gegenteil: Nach zwölf Spieltagen besitzen die Blau-Weißen schon 21 Zähler auf dem Konto – für den Klassenerhalt ist die halbe Miete bereits unter Dach und Fach.

   

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