SF Lotte erwarten heißes Spitzenspiel gegen Großaspach
Für die direkten Gegner mögen die Sportfreunde Lotte zwar ein unangenehmer, nerviger Querulant sein, in der 3. Liga hat sich der Dorfverein aus dem Tecklenburger Land aber schon nach sieben Spieltagen den höchsten Respekt erarbeitet. Mit einem Sieg könnte der Aufsteiger an die Tabellenspitze zurückspringen.
Lotte punktet mit gutem Fußball
Am Mittwoch wird rein äußerlich nicht viel darauf hindeuten, dass es sich um ein Spitzenspiel der 3. Liga handelt. Irgendwo zwischen Wald und Wiesen, neben einem großen Acker am Rande der 13.000-Seelen-Gemeinde Lotte werden die SF Lotte und Sonnenhof Großaspach vor vielleicht 1.500 bis 2.000 Zuschauer auf den Rasen einmarschieren – und über 90 Minuten aller Voraussicht nach ein richtig attraktives Fußballspiel bieten, darauf deuten die bisherigen Auftritte der beiden Teams hin. „Wir haben zwar nicht die meisten Fans, dann punkten wir eben mit gutem Fußball und erarbeiten uns so den Respekt…“, verriet etwa Mittelfeldspieler Andre Dej zuletzt. Er ist der Mann der Stunde am Autobahnkreuz, glänzte mit zwei Toren und fünf Vorlagen in den bisherigen Spielen. Das Zusammenspiel mit Stürmer Kevin Freiberger funktioniert insbesondere nach Standardsituationen richtig gut, auf drei Treffer kommt Freiberger mittlerweile.
Kaum jemand findet ein Gegenmittel für das Lotter Konzept
„Das Spiel hat durchaus Potenzial“, verrät Dej, der allerdings klarstellt: „Für jeden von uns ist die Situation gerade nur eine schöne Momentaufnahme.“ Nicht jedem Verein kauft man diese Bescheidenheit auf den ersten Blick ab – den Sportfreunden Lotte aber schon. Aktuell ist der Dorfverein aus einem der nördlichsten Zipfel Westfalens der Inbegriff eines munter voranrollenden Zuges, der keinen Halt kennt. Gepaart mit der richtigen Mentalität hat sich eine nur schwer schlagbare Mischung formiert, die speziell die großen Traditionsvereine nur allzu gerne ärgert. Man frage nur bei Hansa Rostock nach, die durch die 1:3-Pleite gegen Lotte jüngst in eine handfeste Krise gestürzt wurden. Trainer Ismail Atalan begründete das Ganze gewohnt bescheiden und „war einfach nur happy, dort die Punkte mitgenommen zu haben.“ Auch in Rostock hatte das Lotter Konzept vom laufintensiven, druckvollen Fußball den Gegner erfolgreich zermürbt.
Auf taktischer Ebene besonders interessant
Nur: Kann das auch gegen Großaspach funktionieren? Es dürfte allein aus taktischer Sicht ein hochinteressantes Duell geben. SG-Coach Oliver Zapel stellte vor einigen Wochen vom 4-4-2-System auf ein 4-2-3-1 um und dürfte so auch in Lotte beginnen – ein minimal defensiveres, noch mehr auf das Großaspacher Konterspiel ausgelegtes Schwesterstück zum von den Sportfreunden Lotte präferierte 4-3-3. Entweder neutralisieren sich die Klubs, oder die wahrscheinlichere Variante tritt ein: Ein Spiel mit hohem Tempo, sicherlich auch einigen Fehlern, aber dafür richtig vielen Chancen. Die breite Brust, mit der beide Mannschaften aktuell auftreten können, spricht für ein Spitzenspiel, das seinen Namen auch verdient. „Vielleicht orientieren wir uns dank der guten Ergebnisse ja bald sogar auf die 2.000 Zuschauer zu“, hofft Mittelfeldstratege Dej auf eine zarte Erhöhung der Besucherzahl im Frimo Stadion. Wer noch überlegt, dem sei gesagt: Aktuell ist der Besuch einer Partie mit Lotte-Beteiligung sein Geld allemal wert.