Spitzenspiel! Reifeprüfung für den VfL Osnabrück steht an

Wenn der MSV Duisburg am Samstag den VfL Osnabrück empfängt, dann ist das Aufeinandertreffen nicht weniger als das absolute Spitzenspiel der 3. Liga. Der Erste will sich gegen den Zweiten beweisen – zwei Aufstiegsanwärter sind unter sich. Die lila-weißen Gästen haben sich vorgenommen, die Zebras zu jagen und mindestens einen Zähler zu entführen…

"Schon damals wie ein Zweitligist aufgetreten"

Erinnern wir uns an das Hinspiel Anfang August: An der Bremer Brücke beackerten sich beide Teams auf hohem Niveau, der MSV unter Ilia Gruev zeigte eine sehr konzentrierte Leistung und hatte leichte Feldvorteile inne. Weil aber Osnabrück in Form von Halil Savran den lange einzigen Treffer markierte, roch es bereits nach einem perfekten Saisonstart für die Truppe von Joe Enochs. Dann aber schlug die große Stunde des Duisburger Keepers Mark Flekken: Er hielt im Anschluss an eine Ecke den Fuß zur richtigen Zeit in die Schussbahn und lenkte das Leder so unhaltbar in die Maschen – das bis dato einzige Torwarttor der Saison war geboren und sicherte den Gestreiften tatsächlich noch einen Zähler. "Duisburg ist hier damals schon aufgetreten wie ein Zweitligist“, sagt US-Amerikaner Enochs heute. Dass sich beide Mannschaften ein halbes Jahr später unter ähnlichen Vorzeichen wiedertreffen würden, das ahnte damals noch keiner.

Osnabrück will keine Überheblichkeit zeigen

Denn wieder hat der MSV Duisburg das schwere Auftaktspiel gegen den SC Paderborn für sich entschieden, wieder hat der VfL Osnabrück seinen Erzrivalen Preußen Münster im Derby bezwungen – dieses Mal sogar recht deutlich. "Natürlich ist es immer schöner, sich mit einem Heimsieg – speziell einem Derbyerfolg – auf die nächste Auswärtsfahrt vorzubereiten. Die Mannschaft schafft es jedoch immer wieder, auf dem Boden zu bleiben. Überheblichkeit wollen wir zu keinem Zeitpunkt zeigen“, stellte Trainer Enochs auf der Pressekonferenz vor dem Spitzenspiel klar. Weiterhin erwartet der Übungsleiter im MSV Duisburg eine „sehr robuste und zweikampfstarke Mannschaft mit viel individueller Qualität“. Insgesamt stelle man sich darauf ein, dass die Zebras schnell den Weg nach vorne suchen werden und daher allen voran die Defensivarbeit im Fokus stehe.

"Fokussieren uns nur auf unser Spiel"

Ein ganz normales Spiel ist das Duell nicht – und damit soll nicht nur auf die tabellarische Situation verwiesen werden. Für den MSV stellt die Partie das erste Heimspiel seit dem Tod von Vereinslegende und Stadionsprecher Michael „Tornado“ Tönnies dar, unter anderem werden die Mannen vom Niederrhein in eigens angefertigten Gedenktrikots auftreten. "Wir freuen uns, ein Teil dieser besonderen Begegnung sein zu dürfen, fokussieren uns allerdings nur auf unser Spiel und schauen einzig und allein auf den Platz“, so Enochs. Personell hat sich die Lage gegenüber dem Derbysieg über den SC Preußen nur wenig verändert, neben den langzeitverletzten Christian Groß und Halil Savran musste zuletzt auch Michael Hohnstedt mit dem Training aussetzen. Ob er nach Duisburg mitfahren wird, will sich Enochs bis zuletzt vorbehalten. Addy-Waku Menga könnte zudem für den verletzten Robert Kristo in den Kader rücken. Möglich ist auch ein Startelf-Einsatz von Last-Minute-Neuzugang Konstantin Engel. "Wir werden ihn langsam ans Team heranführen“, will sich Enochs noch vorsichtig geben.

   

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