"Spieß jetzt auswärts umdrehen": FCS mit Wut im Bauch

Mit dem Remis im Derby gegen Waldhof Mannheim war der 1. FC Saarbrücken nicht zufrieden. Cheftrainer Rüdiger Ziehl und seine Mannschaft ließen sogleich aufhorchen, dass besagte Zähler nun in Bielefeld (Freitag, 19 Uhr) zurückgeholt werden sollen. Am Freitagabend (19 Uhr) fällt der Startschuss.
"Müssen das Spiel vereinfachen"
"Wir wollten das Spiel gegen Mannheim schnell abhaken, aber trotzdem klar analysieren und besprechen, da ein paar Sachen nach der Pause nicht gut waren", fasste Rüdiger Ziehl die Trainingswoche der Saarländer in einem Satz zusammen. Klarheit – das war auch für die Mannschaft ein großes Stichwort in den vergangenen Tagen. Denn nach ansprechender erster Halbzeit verlor der FCS gegen Mannheim den Faden, geriet in Rückstand und kam erst spät zum Ausgleich. Die Konsequenz: "In verschiedenen Situationen müssen wir das Spiel vereinfachen. Wenn wir merken, dass wir eine schlechte Phase haben."
Innerhalb des Trainerteams blieb die Überzeugung, dass die zurückliegende Partie ein Ausrutscher bleiben wird. "Das ist auch die Rückmeldung aus der Mannschaft", versicherte Ziehl. Auf der Bielefelder Alm haben die Saarländer die nächste Herausforderung vor der Brust. Es stellt sich die Frage, wie gefestigt die Ostwestfalen auftreten werden. "Bielefeld hat eine Mannschaft, die komplett neu zusammengestellt wurde. Von daher war es fast klar, dass zu Beginn noch Probleme bestehen könnten. Gefühlt haben sie jetzt die Kurve bekommen", so Ziehl. Doch der Übungsleiter forciert, dass der FCS diesen Eindruck widerlegen kann.
Nur mit 18 Spielern nach Bielefeld
Allerdings steht Ziehl wieder nur ein kleiner Kader zur Verfügung. Das Verletzungspech beutelt die Saarländer weiterhin. Neben Patrick Schmidt (Schien- und Wadenbeinbruch), Sebastian Jakob (Reha nach Kreuzbandriss) und Julius Biada (Wadenverletzung) fällt auch Patrick Sontheimer (krank) wahrscheinlich aus. Die Folge: "Wir werden nur mit einem 18er-Kader hinfahren, haben da aber sehr, sehr viel Qualität drin", bekräftigte der Coach, dass weiterhin ein gesunder Konkurrenzkampf vorhanden ist, bei dem sich kein Fan sorgen müsse. Aber: "Es darf jetzt auch nicht mehr viel passieren." Entsprechend macht sich der FCS weiterhin Gedanken, ob auf dem Transfermarkt noch einmal reagiert werden müsse. Doch diese Gedanken mache sich Trainermanager Ziehl sowieso durchgängig.
In Bielefeld kann vorerst das vorhandene Personal für Aufmerksamkeit sorgen. Denn: "Wir waren jetzt nicht optimal zuhause, also müssen wir den Spieß auswärts umdrehen." In Bielefeld wird die Geschwindigkeit wieder zum Thema, schließlich hat die Arminia beispielsweise mit Nicklas Shipnoski einen Tempospieler in ihren Reihen, die der FCS gut kennt. Über Schnelligkeit verfügen auch die Abwehrspieler der Saarbrücker. "Und andere, die nicht so schnell sind, sind cleverer und wissen, wann sie früher nach hinten laufen müssen", so Ziehl. Den zweiten Platz im Sturm werden wohl entweder Julian Günther-Schmidt, Simon Stehle oder Amine Naïfi einnehmen, sodass Rabihic ins Mittelfeld rücken würde. Ob mit dieser Umstellung der erste Sieg nach zuletzt zwei Unentschieden gelingt?