Spieltag 37 im Rückblick: Am Ende schießt Geld doch die Tore

Mensch, was war diese Drittliga-Saison wieder ausgeglichen! Es ging hin und her, kein Team schnupperte nicht wenigstens kurz einmal im Auf- oder Abstiegskampf vorbei. Den Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt machten am Samstag schließlich mit dem MSV Duisburg und Holstein Kiel zwei der drei ausgabefreudigsten Teams. Das unterstreicht: Am Ende schießt eben doch oft das Geld die Tore.

Ein Blick quer durch die Ligen

Dafür muss lediglich ein Blick in die aktuelle Spielzeit der obersten vier Ligen geworfen werden. Vorne in der Bundesliga steht, das war zu erwarten, der FC Bayern – es folgen RB Leipzig, Borussia Dortmund und die TSG Hoffenheim. Jene Clubs, wo das Geld noch wie Trinkwasser aus der Quelle geschöpft werden kann. In der 2. Bundesliga gleicht sich das Bild, auch dort haben sich die Favoriten ohne nennenswerte Überraschung durchgesetzt: Hannover 96 und der VfB Stuttgart stehen mit ihrer Luxus-Bestückung eines Fußballteams – zumindest für Zweitliga-Verhältnisse – einen Spieltag vor dem Saisonende quasi als Aufsteiger fest, es müsste ein mittelschweres Wunder passieren. In den Regionalligen spielen unter anderem die finanziell teils sehr gut gedeckten SV Elversberg oder Viktoria Köln um das Nadelöhr Drittliga-Aufstieg mit. Als kleine sportliche Überraschung darf vielleicht noch der SV Meppen gelten, denn auch Jena, Unterhaching und Mannheim gehören schließlich stets zum absoluten Favoritenkreis.

Duisburg und Kiel lassen nichts mehr anbrennen

Die 3. Liga spielt in diesem erwartbaren Jahreszyklus ebenfalls ohne die ganz großen Überraschungen mit: Am Samstagnachmittag feierten über 1.500 Kieler in Großaspach und fast 7.000 Duisburger bei Fortuna Köln ausgiebig auf dem Rasen und auf den Rängen. Beide Teams, die vor der Spielzeit mit einem hohen Etat planten (der auf Jahre hinweg in dieser Spielklasse ohne enorme externe Hilfe nicht zu finanzieren wäre), gingen ein Stück weit ins Risiko – und trafen voll und ganz. Bei Holstein Kiel geriet der Aufstieg trotz einer holprigen Hinrunde letztlich zur logischen Konsequenz, der MSV Duisburg stolperte auch in der Rückserie und entwickelte sich kaum weiter, die individuelle Qualität aber gab auch bei den Meiderichern schlussendlich den Ausschlag. Einzig den dritten Aufstiegskandidaten, ob es nun Regensburg oder Magdeburg wird, den hatte nicht jeder auf der Rechnung.

Es kann auch anders laufen…

Es kann natürlich auch ganz anders laufen – auch dafür gibt es in jeder Spielklasse Beispiele. Was der VfL Wolfsburg in der Bundesliga und 1860 München im Unterhaus der höchsten Klasse darstellen, ist etwa der SC Paderborn in der 3. Liga. Alle Vereine können sich noch aus eigener Kraft retten, vieles deutet gleichwohl darauf hin, dass mehr als die 43 Zähler aus dem Vorjahr benötigt werden. Rot-Weiß Erfurt, SCP 07 oder Werder Bremen II – wen erwischt es? Und muss der sportliche dritte Absteiger überhaupt tatsächlich den Gang in die Viertklassigkeit antreten? Ob Erfurt, ob Chemnitz, ob Osnabrück oder ob Paderborn: Allerorts wird noch an der Lizenzerteilung geschraubt, teils mit besseren, teils mit schlechteren Vorzeichen. Klar ist schon jetzt: Wer am kommenden Samstag um 15:25 Uhr Drittletzter ist, für den wird das letzte Wort aufgrund dieser komplexen Konstellation noch nicht gesprochen sein.

   

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