Spieltag 34 im Rückblick: Sorgen um die künftigen Aufsteiger

Spieltag 34 ist vorbei, das Feld der möglichen Aufsteiger wird stetig exklusiver. liga3-online.de blickt auf das abgelaufene Wochenende zurück und macht sich Sorgen um die zukünftigen Aufsteiger in die 2. Bundesliga – allen voran um deren Konkurrenzfähigkeit. Ein Kommentar.

Wie will Duisburg im Bundesliga-Unterhaus bestehen?

Nehmen wir den MSV Duisburg als Beispiel, das am Samstag die große Runde machte. Mit satten 61 Punkten belegen die Meidericher den ersten Tabellenplatz, weisen sechs Zähler Vorsprung auf – keine Frage, das 3:2 über den FSV Frankfurt war ein unfassbar wichtiger Schritt in Richtung Wiederaufstieg. Der zudem für die Zebras auch noch wirtschaftlich von riesengroßer Bedeutung ist: Der Kader ist groß, der Kader ist fein bestückt – und teuer. Fast muss trotz des ersten Tabellenplatzes schon hinterfragt werden, ob das Team die investierten Mittel auf dem Feld überhaupt zurückzahlt. Es zeigt keinen schönen Fußball, es reißt die Fans nicht vom Hocker, es spielt einfach nur ergebnisorientiert. Kurioserweise schaffte es der MSV dennoch, mehrfach spektakuläre Comebacks hinzulegen: Gegen Münster. Gegen Erfurt. Gegen Chemnitz. Und gegen Frankfurt. Aber unabhängig vom Streit zwischen Fans und Spielern ist bei der Betrachtung der Spiele offensichtlich: Ganz unrecht haben die Anhänger nicht. Sie machen sich schlichtweg schon jetzt Sorgen, wohin diese Leistungen im nächsten Jahr führen werden.

Ein Blick in die 2. Bundesliga genügt

In Duisburg wird nach aktuellem Stand keine sonderliche Aufstiegseuphorie vorherrschen. Auch kann die Mannschaft nach einem derartigen Erfolg nicht neuaufgebaut werden, das sorgt für Stunk. Das Problem: Für die 2. Bundesliga ist der MSV rein spielerisch zu schlecht aufgestellt. Und damit ist er nicht allein. Man denke etwa an den 1. FC Magdeburg, dessen Willen und Leidenschaft bemerkenswert ist – die mangelnde Kreativität jedoch gleichwohl unübersehbar mitschwingt. Ein Blick in die aktuelle Zweitliga-Tabelle genügt, um festzustellen: Mauerfußball und Bollwerk-Defensiven lassen sich schwer in höhere Spielklassen übertragen, Spielwitz und -kultur dagegen schon. Dynamo Dresden ist Fünfter, Erzgebirge Aue und die Würzburger Kickers kämpfen teils mit stumpfen Waffen gegen den drohenden Abstieg. Nicht anders würde es wohl Duisburg und Magdeburg ergehen. Bessere Chancen hätten tatsächlich Jahn Regensburg und Holstein Kiel. Diese Teams spielen mutig, diese Teams können Partien dominieren. Auch wenn der Jahn zweifelsohne massiv an der Qualität der Viererkette arbeiten müsste.

Spannung im Aufstiegskampf

Freude macht der Aufstiegskampf, weil er so spannend ist. Denn in der 3. Liga steigen die Schönspieler nicht automatisch auf. Wird es Magdeburg, Kiel, Regensburg oder doch Osnabrück? Bis auf den Jahn sind gleich drei der vier Genannten in den Vorjahren bereits knapp gescheitert – zu gönnen wäre es allen. Dem FCM aufgrund seiner großen und immer wieder faszinierenden Fanszene, die verhältnismäßig oft durch positive Schlagzeilen auffällt und die 2. Bundesliga bereichern würde. Den Kieler Störchen, weil sie attraktiven Fußball zeigen und das einhalten, was die hohen Ausgaben im Profietat erwarten lassen. Jahn Regensburg, weil ein Drittliga-Aufsteiger frecher und mutiger kaum agieren kann. Und dem VfL, weil er es schlichtweg seit Jahren erfolglos versucht und wieder an der Reihe wäre. Nur zum wahrscheinlichsten Aufsteiger MSV Duisburg fällt auf Anhieb noch kein triftiger Grund ein. Fairerweise muss man aber auch anerkennen, dass die Zebras seit dem 9. Spieltag ununterbrochen an der Tabellenspitze stehen. Unverdient wäre der Aufstieg somit letztlich natürlich nicht, das ist ganz klar.

   
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