Spieltag 21: Zuschauerschwund und Hochrechnungen
Noch liegt die Tabelle der 3. Liga ziemlich ruhig und besinnlich da. Sowohl im Kampf um den Aufstieg als auch im letzten Drittel. Schon bei der Analyse der letzten Tabellenbewegungen wird jedoch deutlich: Es bahnt sich Großes an, speziell im Keller. Wieder deutet vieles darauf hin, dass die 40-Punkte-Marke für den Klassenerhalt längst nicht ausreichen wird.
Abstiegskampf? Angenommen!
Denn kaum ein Team, die Reserve des FSV Mainz 05 einmal abgesehen, lässt sich aktuell so richtig fallen. Nun gut, der SV Wehen Wiesbaden kämpft bereits seit elf Spieltagen mit einer Siegesflaute und trennte sich jüngst von Trainer Torsten Fröhling – aber mit den dort vorhandenen Möglichkeiten wird die Talfahrt nicht ewig dauern. Der FSV Zwickau startete solide in die Rückrunde, hat den Abstiegskampf angenommen. Gleiches gilt für sämtliche Teams, die aktuell über dem Strich stehen: Preußen Münster deutete sein Potenzial mit einem überzeugenden 3:1-Erfolg über Hansa Rostock an, nach einem Kellerkind sah das nicht aus. Werder Bremen II liefert seit Wochen beständige Ergebnisse, Rot-Weiß Erfurt fuhr mit Leidenschaft einen erlösenden Heimsieg ein. Selbst die Teams im Mittelfeld, die sich unterhalb der 30-Punkte-Marke befinden, dürfen längst noch nicht durchatmen. Regensburg, Frankfurt, Rostock, Paderborn – für sie ist auch der Abstiegskampf noch längst nicht abgehakt.
Einige Teams hadern mit (zu) wenigen Zuschauern
Mit einem Problem ganz anderer Natur haben Drittligisten wie sämtliche anderen Fußballclubs für gewöhnlich in der kalten Jahreszeit zu kämpfen: Einem Schwund der Zuschauer. Am 21. Spieltag betraf es nicht nur den SV Wehen Wiesbaden konkret, der mit 1.460 Besuchern gar einen Minusrekord verzeichnen musste. Auch Rot-Weiß Erfurt arbeitet im modernisierten Stadion momentan nur wenig kostendeckend, 3.891 Zuschauer fanden sich lediglich im Steigerwaldstadion ein. Und Jahn Regensburg, ebenso mit einem komfortablen Neubau ausgestattet, erging es mit 3.781 Besuchern nur geringfügig besser. Es zeigt: Das Wetter bleibt noch immer wichtigster Faktor beim Stadionbesuch. Zumindest in Regensburg können schließlich weder mangelnder Erfolg noch unattraktive Spiele den Ausschlag contra Stadionbesuch gegeben haben.
Grundstein für spannendes Saisonfinale wird jetzt gelegt
Dass es auch anders geht, zeigte der MSV Duisburg vor über 17.000 Zuschauern, der gemeinsam mit dem VfL Osnabrück in bemerkenswerter Art und Weise der verstorbenen Klublegende Michael Tönnies gedachte. "Tornado" hätte dieses Spitzenspiel, das seinem Namen alle Ehre machte, mit Sicherheit gerne gesehen! Die Niederrheiner und Niedersachsen schenkten sich nichts, lieferten sich von Beginn an ein heißes Duell. Nicht wenige behaupten nun: Diese beiden Mannschaften werden auch ganz am Ende oben stehen! Wer die 3. Liga kennt, dürfte jedoch wissen: Im Februar konnte bisher noch nie ein Urteil darüber gefällt werden, wer schlussendlich die fetten Plätze für sich beanspruchen wird. Halle, Chemnitz, Kiel oder vielleicht sogar ein Überraschungsteam? Wer oben angreifen wird, besitzt noch unglaublich viel Zeit – das gesamte Mittelfeld der Spielklasse muss sowohl das Szenario Aufstieg als auch Abstieg zumindest in einer nicht allzu weit entfernten Schublade platzieren. Und genau das macht diese Liga so unfassbar spannend.