Spieltag 18 im Rückblick: 3. Liga ohne U23-Teams ist möglich
Fast ist die Hinrunde in der 3. Liga geschafft: 18 Spieltage sind absolviert, und auch die vorletzte Runde vor der Winterpause hatte es in sich. Immerhin fünf Auswärtssiege wurden erzielt, und während sich die Spitzenteams ein wenig absetzten, entwickelt sich auch die Situation im Tabellenkeller weiter.
Zwickau kämpft und kämpft und kämpft
Warum der FSV Zwickau allerdings noch nicht auf einem Nichtabstiegsplatz angesiedelt ist, dass müssen sich die Sachsen zunehmend selbst fragen. Die Leistungen befinden sich bereits seit längerer Zeit auf richtig hohem und konstantem Niveau – vielleicht war die Truppe um Trainer Torsten Ziegner an den letzten drei Spieltagen sogar das am Dominantesten auftretende Team. Heraus sprangen allerdings „nur“ drei Punkte gegen den SC Paderborn, sowohl gegen Preußen Münster als auch beim VfL Osnabrück waren satte Zähler mehr als möglich gewesen. Die größte Hoffnung, an die sich die Schwäne aktuell klammern können, geisterte als Parole bereits kurz nach Abpfiff in Osnabrück durch die sozialen Netzwerke: „So spielt kein Absteiger!“, da dürften sich Mannschaft und Fans einig sein. Und alle weiteren Mannschaften, die sich aktuell im Tabellenkeller tummeln, sollte das eine Warnung sein – Zwickau wird zwar auf einem Abstiegsplatz überwintern, aber in den Köpfen der Rot-Weißen brennt noch reichlich Licht.
Eine Liga ohne Zweitvertretungen?
Apropos Tabellenkeller: Bahnt sich da etwa ein Szenario an, das sich zahlreiche Anhänger quer durch die Republik wünschen – eine Liga ohne Zweitvertretungen? Man schaue auf die Tabelle: Allen voran der FSV Mainz 05 II ist bereits mit sieben Zählern Rückstand auf das rettende Ufer recht abgeschlagen Letzter. Um dem Nichtabstieg zu entgehen, muss eine bärenstarke Rückrunde gespielt werden, denn eine zu benötigende Punktzahl von über 40 Punkten für den Klassenerhalt ist schon jetzt offensichtlich. Auch Werder Bremen II ist derweil mitten im (erwarteten) Abstiegskampf und muss insbesondere dann aufpassen, falls die namhaften Profi-Leihgaben Fallou Diagne oder Sambou Yatabaré im Winter wieder aus der 3. Liga verschwinden sollten. Weil auch in den Regionalligen aktuell nur in der West-Staffel Reserveteams echte Aufstiegschancen besitzen, erscheint eine Spielklasse mit 20 Profiteams in der kommenden Saison nicht mehr unwahrscheinlich.
Günstige Wochen für den Chemnitzer FC
Aber wer wird der Liga nach oben hin entfliehen? Auch am 18. Spieltag entwickelte sich die Tabellensituation weiter. Aber tun sich hinter dem MSV Duisburg noch echte Aufstiegskandidaten hervor? Der VfL Osnabrück beschwörte in den letzten beiden Spielen sämtliche Glücksfeen, um sowohl von Fehlentscheidungen des Unparteiischen als auch vom Unvermögen des Gegners zu profitieren – vier Punkte lauteten das Resultat zweier ziemlich mäßiger Leistungen. Der 1. FC Magdeburg spricht als Dritter nicht vom Aufstieg. Die eigentlichen Anwärter Holstein Kiel und der Chemnitzer FC können keine nachhaltig überzeugenden Leistungen auf das Feld bringen, der CFC wird wohl auch durch die finanzielle Not zusätzlich gehemmt. Wenn es für die Himmelblauen noch einen positiven Aspekt aus der Adventszeit mitzunehmen gibt, dann diesen: Gegen Jahn Regensburg strömten immerhin 9.000 zahlende Zuschauer ins Stadion, und Chemnitz musste in den letzten beiden Partien weder Punkt- noch Torprämien zahlen. Günstige Wochen für die finanziell gebeutelten Ostdeutschen…