Spektakel beim MSV: "So laut habe ich das hier noch nie erlebt"

Ein wilder Ritt der Emotionen brachte an der Wedau ein 2:2-Remis für den MSV Duisburg gegen den 1. FC Saarbrücken hervor. Vor Anpfiff verabschiedeten die Zebras mit Kapitän Moritz Stoppelkamp eine Vereinslegende, während der Partie hagelte es drei Platzverweise. Das Stadion bebte.

"Wirklich Respekt an die Fans"

"Ganz ehrlich? Das war in den letzten zweieinhalb Jahren das tollste Spiel. Vor allem wegen der Fans. So laut habe ich das hier noch nie erlebt", zeigte sich MSV-Angreifer Aziz Bouhaddouz am Mikrofon von "MagentaSport" zum Ende seiner Amtszeit in Duisburg immer noch beeindruckt vom Duisburger Publikum. Der Mittelstürmer war einer von vier Spielern, die vor Spielbeginn von den Verantwortlichen verabschiedet wurde. Im Gegensatz zu Kapitän Moritz Stoppelkamp, der wegen Adduktorenbeschwerden in der Zuschauerrolle blieb, war Bouhaddouz von Beginn an in der Partie dabei. "Wirklich Respekt an die Fans und danke an alle", lobte der 36-Jährige die Unterstützung.

Emotional wurde es natürlich vor Spielbeginn, selbstverständlich war Stoppelkamp nach sechs Jahren un 196 Pflichtspielen im Fokus der Fans. Das ehemalige Wedaustadion bebte – und dazu trug auch der weitere Spielverlauf bei. Obwohl die Gäste aus Saarbrücken vor über 16.000 Zuschauern besser in die Partie startete, erzielte der MSV per Traumtor die Führung. Anschließend kochten erstmals die Emotionen hoch, weil Tobias Fleckstein die Ampelkarte in der 30. Spielminute kassierte. "Es war für alle ein Spektakel", fasste Torsten Ziegner wenig später zusammen – denn dem Ausgleich folgte ein Eigentor zur erneuten MSV-Führung, danach kassierten Marlon Frey und FCS-Kapitän Manuel Zeitz im zweiten Abschnitt ebenfalls Platzverweise. Die Partie endete ausgeglichen.

Emotionen, Diskussionen, Abschiede

"Ich finde schon, dass wir uns das redlich verdient haben", führte der Cheftrainer weiter aus, denn zum Ende agierte der MSV nur noch mit neun Spielern. "Nicht verdient von den Chancen, nicht von den Spielanteilen. Aber aufgrund des Willens." Denn das Chancenplus war klar auf Seiten der Saarländer, die im Aufstiegskampf gewinnen mussten. Umso emotionaler wurde es auch nach Abpfiff, als zwischen Akteuren und Verantwortlichen beider Klubs noch wilde Diskussionen auf dem Rasen entstanden. Für die Zebras blieb ein höchst intensives letztes Heimspiel auf der Habenseite stehen.

"Mit einem Spiel kann man nicht automatisch eine gesamte Saison so gut machen, dass wir sagen, wir hätten eine gute Heimsaison gespielt. Das haben wir nicht, das ist Fakt", ordnete Ziegner die Gesamtbilanz von vier Siegen, zehn Unentschieden und fünf Niederlagen an der Wedau ein. "Aber wir haben den Leuten in den letzten Wochen gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind." Diese Leidenschaft honorierten die Fans abschließend auch auf den Rängen, nicht wenige sprachen nach Abpfiff ebenfalls vom besten Heimspiel der letzten Jahre – trotz Remis. "Wir wollten uns super verabschieden. Das ist uns heute super gelungen", fand daher auch Aziz Bouhaddouz, dessen weiterer Werdegang noch offen ist. Als Zuschauer wird er dem MSV erhalten bleiben: "Ich weiß noch nicht, wo die Reise hinführt. Aber ich werde mich auf jeden Fall wieder hier blicken lassen." Ein harmonischer Saisonausklang macht es wünschenswert.

   
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