4:3 nach 1:2! Osnabrück besiegt Zwickau spät und spektakulär

Im ersten Sonntagsspiel des 34. Spieltages hat sich der VfL Osnabrück spektakulär mit 4:3 gegen den FSV Zwickau durchgesetzt. Nachdem die Lila-Weißen zunächst per strittigem Handelfmeter in Führung gegangen waren, drehten die Schwäne die Partie, ehe Osnabrück nach 86 Minuten auf 3:2 stellte. Kurz vor dem Ende kam Zwickau erneut zum Ausgleich, bevor ein umstrittener Handelfmeter in der sechsten Minute der Nachspielzeit den Sieg der Lila-Weißen besorgte. Damit bleibt der VfL ganz oben dran, während Zwickau kaum noch zu retten ist.

Zwickau schüttelt den Schock ab

Der Anschluss zum Relegationsplatz war für die Lila-Weißen nach dem Patzer von Dynamo Dresden am Vortag wieder möglich. Nach dem 1:0-Sieg in Halle sah Cheftrainer Tobias Schweinsteiger daher keinen Anlass, um seine Startelf zu verändern. Ronny Thielemann musste beim FSV hingegen fünfmal wechseln, weil Göbel, Löhmannsröben und Ziegele verletzungsbedingt fehlten – hinzu kamen mit Gomez und Butzen zwei Akteure, deren Gelb- bzw. Rot-Sperren trotz des Spielabbruchs in der Vorwoche bestehen blieben.

An der Bremer Brücke hagelte es sogleich den nächsten Rückschlag für die Schwäne, denn nach einem Eckball der Gastgeber bekamt Carrera den Ball aus kurzer Distanz an den Arm geschossen – der Schiedsrichter zeigte trotz heftiger Proteste der Sachsen sofort auf den Punkt, Simakala verwandelte (6.). Osnabrück hielt danach das Tempo hoch, scheiterte aber zweimal in kürzester Zeit an den reflexartigen Glanzparaden von Brinkies auf der Linie (9./10.). Zwickau brauchte einige Minuten, um sich nach der turbulenten Anfangsphase in die Partie zu kämpfen. Dann beteiligte sich der VfL tatkräftig am Ausgleich: Zuerst traf Kunze den Ball bei einem Klärungsversuch nicht richtig, sodass sich das Spielgerät beinahe als Bogenlampe ins lange Eck senkte – und die anschließende Ecke prallte von Schroetter vor die Füße, der aus zentraler Position durch alle Mann hindurch neben dem linken Pfosten einschob (21.).

Die Partie war nun auch in den Spielanteilen ausgeglichen, aber die Schwäne erspielten sich sogar das Chancenplus. Weil Gyamfi nach einer Behandlungspause noch nicht zurück war, stimmte die Ordnung in der VfL-Zentrale nicht – sodass Baumann freistehend zum Kopfball kam, aber zu mittig auf Kühn köpfte (30.). Der VfL bekam die Partie nicht mehr unter Kontrolle und wurde ausgespielt: Eichinger bediente von Schroetter, der auf der Außenbahn durchbrach und in die Mitte hereingab, wo Möker aus zwölf Metern zentral einnetzte – 2:1 (32.). Und Zwickau machte weiter: Auch von der linken Seite ging eine flache Hereingabe punktgenau in den VfL-Sechzehner hinein, wo erneut Möker aus kurzer Distanz zum Abschluss kam – knapp daneben (38.). Lediglich über Standards blieben die Lila-Weißen gefährlich, aber nicht konsequent. Auf der Gegenseite bewahrte Kühn seine Mannschaft vor einem weiteren Gegentreffer, als er bei einem Kopfball nach Freistoß blitzschnell abtauchte und mit der Innenseite des Arms parierte (45.).

Simakala krönt turbulente Schlussphase

Der VfL kam mit Druck aus der Kabine – und das wurde belohnt. Zuerst bekam Tesche den Ball im Sechzehner fein in die Füße gespielt, doch seinen Abschluss aus kurzer Distanz blockte Carrera zur Ecke. Der fällige Standard segelte dann quer durch den FSV-Strafraum und landete erneut bei Tesche, der sich die zweite Chance nicht nehmen ließ (55.). Beinahe schnürte Simakala den Doppelpack, doch sein Distanzschuss im nächsten VfL-Angriff ging über den Kasten (56.). Die Partie wartete danach auf weitere Großchancen, blieb aber spannend auf beiden Seiten. Doch dann: Niemann war auf der Außenbahn durchgebrochen und hatte sehr, sehr viel Grün vor sich – einen Querpass im Sechzehner nahm Simakala in der Mitte an, versuchte aber noch an zwei Gegenspielern vorbeizugehen und vertändelte dabei die Chance (74.).

Der VfL war nun dran, aber auch beim nächsten eindringlichen Versuch klärte Frick noch auf der Linie (78.). Die Standardsituationen blieben bei den Lila-Weißen das Maß der Dinge: Eine weitere Ecke verlängerte Tesche zu Simakala, der noch Probleme bei der Annahme hatte, aber dann zum 17. Mal in dieser Saison einnetzte (86.). Doch das war noch nicht der Schlusspunkt, denn auch beim FSV funktionierte der ruhende Ball! Kühn griff beim Herauskommen daneben, die Kugel prallte Assibey-Mensah vor die Füße, und die Schwäne glichen erneut aus (89.). Der VfL ärgerte sich, weil auch Simakala und Niemann anschließend noch zweimal an Brinkies scheiterten (90.+1). Immer noch war die Partie nicht vorbei – und bei einer weiteren Hereingabe bekam Frick die Kugel beim Wegdrehen an die Schulter, dennoch entschied Schiedsrichter Bauer erneut auf Handelfmeter! Simakala verwandelte sicher zum 4:3-Sieg (90.+4), wodurch die Osnabrücker im Aufstiegsrennen mit Dresden gleichziehen. Der FSV Zwickau hingegen ist angesichts von sieben Punkten Rückstand auf das rettende Ufer bei nur noch vier Spielen kaum noch zu retten.

   

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