"Sind jetzt mittendrin": Erzgebirge Aue winkt das rettende Ufer
Der FC Erzgebirge Aue könnte sich am Sonntag (14 Uhr) erstmals seit August aus der Abstiegszone befreien. Dazu ist in erster Linie ein Sieg beim SC Verl in Paderborn nötig. Zwischen beiden Teams ist es die erste Begegnung seit 20 Jahren – und die Bilanz der Veilchen ist bislang positiv. Vergleichbar mit der heutigen Situation ist das aber nicht mehr, wie Cheftrainer Carsten Müller fand.
Thiel kehrt zurück – Trio fehlt
"Einige Schlachten haben wir in Paderborn schon geschlagen, aber den Gegner kennen wir dieses Mal noch nicht so gut. Verl ist definitiv ein schwieriger Gegner", kommentiert FCE-Kapitän Martin Männel die kurze Historie, die zwischen beiden Klubs besteht. Insgesamt gab es sechs Aufeinandertreffen, bei denen Aue noch nie verloren hat – den letzten Sieg gab es in der letzten Begegnung am 10. Mai 2003 durch Tore von Rostislav Broum, Ronny Jank und Nicolce Noveski. Vergleichbar mit der anstehenden Partie ist das damalige Regionalliga-Spiel nicht.
"Man muss versuchen, dass man gegen Verl Ballbesitz generiert. Je mehr Verl den Ball hat, umso schwieriger wird es für uns", prognostiziert Maximilian Thiel auf der Vereins-Homepage. Der Flügelspieler wird nach seiner Rotsperre wieder zum Kader gehören, während Korbinian Burger (Gelbsperre), Antonio Jonjic (Oberschenkelverletzung) und Elias Huth (Gehirnerschütterung) pausieren müssen. Die Anforderung für die Partie ist klar, wie Männel ergänzt: "Wir müssen eine gewisse Kaltschnäuzigkeit an den Tag legen und weiterhin gut verteidigen. Dann werden es die Verler auch gegen uns schwer haben."
"Nicht gewinnen ist nur halb so schön"
Der FCE hat sich zurück in eine Position gekämpft, in der das rettende Ufer angesichts von nur noch einem Zähler Rückstand wieder in Reichweite gelangt. Sieben Punkte gab es zuletzt aus drei Spielen, der Anschluss ist geschafft. "Bisher war der Schritt, dass wir aufholen. Jetzt sind wir mittendrin", so Männel zuversichtlich. "Wir wollen nicht mit hängenden Köpfen unter dem Weihnachtsbaum sitzen, bis zum Winter können wir noch einiges schaffen." Doch dafür wollen die Veilchen erst einmal von Spiel zu Spiel schauen, wie es so schön im Fußballgeschäft heißt. Auch Cheftrainer Carsten Müller geht entsprechend mit Demut in die nächste Partie.
"Wir müssen die Kirche im Dorf lassen", betont der 51-Jährige, nachdem seine kleine Siegesserie durch ein 1:1-Unentschieden gegen Halle gerissen war. Mit einem Lächeln fügte es jedoch hinzu: "Nicht gewinnen ist nur halb so schön." Die Aufgabe beim SCV nimmt der Coach, der keinen Bezug zu irgendwelchen Trainereffekten herstellen will, als große Herausforderung an. "Wenn eine gewisse Leichtigkeit bei uns Einzug erhält, mit Disziplin und Hingabe, dann haben wir schon die Möglichkeit, weiter zu punkten", konzentriert sich Müller auf das Wesentliche. Auf einen Effekt will es der 51-Jährige daher nicht ankommen lassen, "sondern lasst uns gemeinsam etwas schaffen, das für den Verein wichtig sein wird". In Paderborn kann der FCE den nächsten Schritt machen.