Sieg im "kleinen Halbfinale": Chemnitz kann weiter hoffen
Der Chemnitzer FC kann weiter auf den Klassenerhalt hoffen und holte sich durch einen 2:1-Erfolg im Kellerduell gegen Bremen II nicht nur drei wichtige Punkte, sondern auch Selbstvertrauen. Der Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz beträgt nur noch vier Punkte, zudem hat der CFC noch ein Nachholspiel in der Hinterhand.
Bergner: "Ritt auf der Rasierklinge"
Die Erleichterung war allen Beteiligten und Fans des CFC nach dem Abpfiff anzumerken. Mit 2:1 setzten sich die Himmelblauen gegen Werders Zweitvertretung durch, machten es aber viel spannender als nötig. Denn über 70 Minuten sah es durch die Treffer von Dennis Grote per Elfmeter und dem 2:0 durch Myroslav Slavov nach einem ungefährdeten Heimsieg aus. Doch in der Schlussphase vergab das Team von Trainer David Bergner beste Kontermöglichkeiten, kassierte durch Bremens Touré das 1:2-Anschlusstreffer. Dann begann das große Zittern.
Bergner nach dem Abpfiff am "Telekom"-Mikrofon: "Momentan bin ich nicht erleichtert, das muss ich sagen. Wir haben ab der 70. Minute fahrig gespielt, sind nicht mehr in die Zweikämpfe gegangen und sind nicht mehr die Wege nach hinten gegangen. Und dann ist es eine Frage der Zeit, dass mal einer reinrutschen kann. Das hat sich angedeutet und das ärgert mich momentan."
Slavov trifft erstmals zu Hause
In den letzten Minuten geriet der CFC mehrmals mächtig ins Schwimmen und hätte sich über den Ausgleich nicht beschweren dürfen. Glück für den CFC, dass auch Bremen II nicht allzu treffsicher war. Bergner versuchte, eine Erklärung für den wackligen Auftritt zu finden: "Wahrscheinlich können wir mit einer Führung nicht umgehen – auch vom Kopf her. Da machen wir einen Schritt weniger." Sein Team habe es 70 Minuten "richtig gut gemacht, wir hatten auch die Möglichkeiten zum 3:0, machen die aber nicht, weil wir im Moment noch nicht so gut sind. Darüber müssen wir reden." Die Zeit bis zum erlösenden Abpfiff sei "ein Ritt auf der Rasierklinge" gewesen, so der 44-Jährige.
Doch am Ende zählte nur der Sieg, welcher Chemnitz auf vier Punkte an die Sportfreunde Lotte und damit den Nicht-Abstiegsplatz heranbringt. Beide Mannschaften treffen am nächsten Samstag aufeinander – ein klassisches Sechs-Punkte-Spiel. "Der Trainer hat vor dem Spiel gesagt, dass es ein kleines Halbfinale ist. Wir mussten heute drei Punkte holen, um dann mit einem Sieg wieder an Lotte heranzukommen. Dann ist wieder alles offen", so Torschütze Slavov. Für ihn war es nicht nur das neunte Saisontor, sondern auch der erste Treffer im heimischen Stadion.
Dennoch nervte auch ihn die fahrlässige Chancenverwertung, die es Bremen ermöglichte, die Partie noch einmal spannend zu machen. "Ich habe sehr gute Flanken bekommen. Aber der Torwart ist ja auch kein Blinder, er hat heute sehr gut gehalten. Deswegen kann ich mir da nichts vorwerfen. Natürlich müssen wir ein, zwei Konter besser zu Ende spielen. Anhören muss ich mir von den anderen aber, glaube ich, nichts. Die werden froh sein, dass ich zu Hause getroffen habe." Und froh wären sie auch, wenn Slavov nächsten Samstag in Lotte wieder trifft.