SGD zwischen Trauer und Aufbruch: "Haben diesen Schmerz in uns"

Mit der schlechtesten Ausgangslage aller Teams, die noch vom Aufstieg träumten, war Dynamo Dresden in den letzten Spieltag gestartet. Zwar erfüllten die Sachsen ihre Aufgabe und gewannen mit 2:1 gegen den VfB Oldenburg. Doch da die Konkurrenz nicht patzte, beenden die Schwarz-Gelben die Saison auf Platz sechs und verpassen damit auch die Qualifikation für den DFB-Pokal. Nach dem Abpfiff spielten sich hoch emotionale Szenen und ein Einschwören auf die kommende Saison ab. Aber vor allem überwog erst einmal die Trauer.

"Da ist etwas zusammengewachsen"

Nach dem Abpfiff gab es die lautstarke Aufmunterung aus dem K-Block von der gelb-schwarzen Wand. "Dynamo Dresden" hallte es mehrfach von der Tribüne. Auch Stefan Kutschke nahm das Mikrofon in die Hand und wandte sich mit warmen und dankenden Worten an die Anhänger, die auch nach dem Abpfiff noch zahlreich im Stadion waren. Es war ein Einschwören auf die kommende Saison, in der der nächste Anlauf Richtung Aufstieg genommen wird. "Ein Leben lang Dynamo." Mit diesen Worten schloss der Angreifer und Kapitän seine Ansprache. Auch Coach Markus Anfang fand emotionale Worte Richtung Fans. 

"Wir haben etwas ganz Wichtiges geschafft: Wir haben einen Zusammenhalt, eine Euphorie entfachen lassen die letzten Wochen, auch wieder eine Begeisterung geweckt. Da ist etwas zusammengewachsen. Das wird uns helfen, anders in die neue Saison zu starten", sagte der Coach auf der Pressekonferenz. "Wir nehmen jetzt von hier auch viel Power und Energie mit. Die Leute merken und fühlen, dass wir alles dafür getan haben."

"Würde es sofort einttauschen"

Doch in diese Aufbruchsstimmung mischte sich auch ganz viel Trauer über den verpassten Aufstieg. "Die Mannschaft hat alles getan, wir haben das Spiel gewonnen, mehr können wir nicht machen. Es ist bitter, ich glaube, wir waren besser als die Platzierung", so der Coach mit Tränen in den Augen bei "MagentaSport". Es tue "mächtig weh". Doch man habe den Aufstieg nicht am vergangenen Spieltag mit der 1:4-Niederlage beim SV Meppen verspielt. "Sondern in der Hinrunde mit ein paar Punkten, die wir hätten mehr holen müssen".

Auch Ahmet Arslan, der nach 25 Treffern die Torjägerkanone überreicht bekam, spürte eine große Leere in sich. "Ich kann mich nicht richtig drüber freuen. Ich würde das Ding sofort eintauschen gegen das, was wir uns vorgenommen hatten. Das hätten wir nach der Rückrunde auch verdient gehabt", so der Mittelfeldspieler, der beide Dynamo-Tore erzielt hatte (45.+1/87.). "Dieser Verein hat in dieser Liga gar nichts verloren. Es hat mich echt stolz und viel Spaß gemacht, hier zu spielen", sagte der  29-Jährige und ließ seine Zukunft offen. "Ich muss mir Gedanken machen, der Verein muss sich Gedanken machen", sagte er auf Nachfrage.

"Es sind viele Tränen geflossen"

Es war für Spieler und Trainer nicht der Zeitpunkt, um schon über personelle Entscheidungen über den Sommer hinaus zu reden. "Es sind viele Tränen geflossen, in der Mannschaft, im Staff. Wir haben diesen Schmerz in uns", betonte Anfang. Es mache ihn auch stolz, "wenn ich sehe, wie wir nach dem Spiel von unseren Fans gefeiert werden. Es ist Balsam auf die Wunde, wie wir verabschiedet wurden. Aber die Wunde ist so groß, dass es noch einiges braucht". Es werde auch Tage, vielleicht sogar Wochen dauern, ehe die Enttäuschung verarbeitet ist. 

   
Back to top button