SGD ist Meister, Hansa steigt auf, FCI in der Relegation, SVM und Bayern II steigen ab
Mit einem 1:0 in Wiesbaden hat sich Dynamo Dresden die Drittliga-Meisterschaft gesichert. Hansa steigt nach einem 1:1 gegen Lübeck direkt auf, während Ingolstadt ein denkwürdiges Spiel gegen 1860 gewann und damit in der Relegation steht (3:1). Im Keller konnte sich Uerdingen durch ein knappes Unentschieden zum Klassenerhalt retten, was für Meppen und Bayern II den Abstieg in die Regionalliga bedeutete.
Dresden ist Meister, Rostock steigt auf, Ingolstadt in der Relegation
Hansa Rostock 1:1 VfB Lübeck
Stimmung in Rostock, 7.500 Fans waren im Ostseestadion dabei. Jede Aktion auf dem Platz wurde frenetisch gefeiert, aber ein sintflutartiger Regen ließ das Spielgeschehen abflachen – bis ein Ex-Rostocker ins Herz der Kogge traf. Mittig vor dem Kasten setzte sich Soufian Benyamina gegen zwei Gegenspieler durch und erzielte die Gästeführung (26.). Rostock verspürte Druck und bekam von Lübeck das Geschenk – Elfmeter nach Foul an Verhoek! Bentley Baxter Bahn ließ das Ostseestadion per Ausgleich explodieren (41.).
Rostock kämpfte um den zweiten Treffer, doch jeden Gang in die gegnerische Hälfte machte Lübeck schwer. Klar war zu diesem Zeitpunkt, das eine einzige Szene für den VfB wieder alles verändern konnte. Aber Rostock hielt stand und das Ostseestadion feierte ausgelassen die Zweitliga-Rückkehr nach neun Jahren!
FC Ingolstadt 3:1 1860 München
Nach sieben Spielminuten war der Ingolstäder Pulsschlag schon am Limit – zwei Mal gab es Strafraum-Szenen, in denen es einen Handelfmeter gegen die Löwen hätte geben können. Dann der nächste Aufreger: Marcel Gaus startete frei durch und hob gegen 1860-Torwart Marco Hiller ab – Rot für Hiller (9.)! Debütant Tom Kretzschmar hütete fortan den Kasten. Die Schanzer erhöhten den Druck und belohnten sich durch eine Flanke von Marc Stendera, die Stefan Kutschke aus elf Metern einnickte (26.). Die Gemüter waren erhitzt, nach einem kurzen Ringkampf zwischen Erdmann und Kutschke kam es zur Rudelbildung – ohne Folgen (37.). Für 1860 wurde es immer bitterer, denn nach einem Eckball hätte es Foulspiel an Phillipp Steinhart geben müssen. Stattdessen rollte der Konter, den Stendera zum 2:0 verwandelte (44.).
1860 wollte es fußballerisch lösen. Sascha Mölders legte sich den Ball an Fabijan Buntic vorbei, doch der FCI-Keeper bekam die Hand beim Schuss auf das leere Tor doch noch dazwischen (54.)! Ingolstadt netzte danach zwar wieder ein, doch dem vermeintlichen 3:0 ging ein Foulspiel voraus (64.). Das Spiel blieb spannend, weil Merveille Biankadi den Ball von der Grundlinie kratzte und Erdmann den Fuß in der Mitte hinhielt – 2:1 (81.)! Anschließend bekam der FCI noch zwei (!) Elfmeter zugesprochen, von denen Gaus einen zum 3:1 verwandelte (90.) – die Relegation war sicher. 1860 beendet die Saison als Vierter.
Wehen Wiesbaden 0:1 Dynamo Dresden
Bei einem Sieg war der Drittliga-Meistertitel der SGD sicher, doch lange Zeit neutralisierten sich beide Mannschaften. Dann stand Pascal Sohm bei einem Eckball jedoch goldrichtig, als ein Ball von Julius Kade zum ungedeckten Offensivmann durchrutschte und von Sohm über die Linie gespitzelt wurde (21.). Beinahe hätte die SGD noch vor der Pause erhöht, weil SVWW-Torwart Tim Boss einen Rückpass verpasste – der Pfosten rettete (39.)!
In Wiesbaden zeichnete sich der Titel für die Gäste weiter ab, obwohl die Hessen im zweiten Abschnitt den Vorwärtsdrang suchten. Am Ende passierte nicht mehr viel, weswegen die SGD nach 90 Spielminuten zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte die Drittliga-Meisterschaft sichern konnte!
Meppen und Bayern II steigen ab
Waldhof Mannheim 1:1 KFC Uerdingen
Die erste Großchance für den KFC ließ nicht lange auf sich warten, als eine scharfe Hereingabe von Patrick Göbel durch den Strafraum flog und Mike Feigenspan aus kurzer Distanz nur noch das Außennetz traf (3.). Fortan war Uerdingen jedoch eher darum bemüht, das rettende Unentschieden zu halten – und das gelang bis zur Pause.
Im zweiten Abschnitt wurden die Krefelder offensiver. Fridolin Wagner setzte sich an der Grundlinie gegen zwei Gegenspieler durch, den Pass ins Zentrum verpasste Muhammed Kiprit – doch Feigenspan lauerte und schob ein (61.)! Mannheim machte den Abstiegskampf aber wieder spannend, weil eine Flanke von Arianit Ferati ohne weitere Berührung aus 20 Metern in die Maschen flog (85.)! Dabei blieb es aber, sodass Uerdingen aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber dem SV Meppen den Klassenerhalt feierte.
SV Meppen 2:1 MSV Duisburg
Die Emsländer starteten engagiert und hatten schon früh den Torjubel auf den Lippen, als Valdet Rama bei einem Pass durchstartete und einschob – allerdings aus einer Abseitsposition heraus (12.). Eine kleine Fan-Ansammlung vor dem Stadion durfte dann aber doch jubeln, denn nach einem Freistoß stocherte Luka Tankulic den Ball nach ungeschicktem Abwehrverhalten über die Linie (36.).
Direkt nach der Pause schnappte sich Tankulic einen Fehlpass in der MSV-Abwehr und erhöhte nach einem kurzen Solo für die Emsländer (52.). Duisburg verkürzte noch einmal, weil Federico Palacios im Regen von Meppen einen Querpass zentral verwertete (74.). Der SVM-Sieg wurde am Ende zwar eingetütet, aber das Ergebnis in Mannheim ließ das Emsland in Tränen ausbrechen. Nach vier Jahren geht es zurück in die Regionalliga.
Bayern München II 0:1 Hallescher FC
Der amtierende Meister war zum Siegen verdammt – und wurde vom Halleschen FC kalt erwischt. Braydon Manu spritzte bei einer lockeren Ballannahme von Justin Che vor dem Strafraum dazwischen und schob trocken für den HFC ein (1.)! Die U23-Mannschaft steckte nicht auf, aber die Gäste verteidigten geschickt – auch, weil die Ideen in Bayerns Offensive fehlten. Bei der einzigen Großchance von Maxi Welzmüller parierte der HFC-Keeper grandios (45.).
Bayern warf im zweiten Abschnitt alles nach vorne. Nicolas Feldhahn verpasste knapp nach Eckball (59.), Christopher Scott scheiterte mit einem Distanzhammer (60.), Sarpreeth Singh schob aus kurzer Distanz am Pfosten vorbei (68.) und auch beim Strahl von Angelo Stiller blieb HFC-Keeper Tim Schreiber unüberwindbar (74.)! Spätestens nach dem Sieg des SVM im Parallelspiel war jedoch klar, dass kein Ergebnis den FCB II noch retten konnte. So muss der Meister zurück in die Regionalliga – ein Novum in der Drittliga-Geschichte.
Beck trifft zum Abschied – dreimal 1:1!
1. FC Kaiserslautern 1:1 SC Verl
Im ersten Abschnitt ließen beide Teams die Saison austrudeln, aber dann jubelte der Aufsteiger aus Verl. Zunächst wurde Nicolas Sessa nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz gestellt (59.) Anschließend schloss Mael Corboz am Ende einer Kombination ab und FCK-Keeper Matheo Raab klärte vor die Füße von Kasim Rabihic, der einschob (63). Lautern schlug mit dem Ausgleichstreffer durch Kenny Prince Redondo zurück (70.).
1. FC Magdeburg 1:1 SpVgg Unterhaching
In Magdeburg jubelte wirklich jeder, der es mit dem FCM hielt – denn ausgerechnet Kapitän und Ikone Christian Beck netzte in seinem letzten Spiel für die Magdeburger per Flachschuss unten links ein (50.)! Auch Unterhaching verabschiedete sich mit einem Treffer, den Moritz Heinrich nach einem Sprint über die Außenbahn per Schlenzer erzielte (62.). In der 66. Spielminute standen dann alle Beteiligten des FCM Spalier, als Beck nach 319 Spielen zum letzten Mal ausgewechselt wurde.
FSV Zwickau 2:0 1. FC Saarbrücken
Leon Jensen, der sein Abschiedsspiel für die Schwäne bestritt, fasste sich aus 30 Metern ein Herz und verwandelte einen Freistoß mithilfe der Latte direkt (24.). Kurz vor der Pause befreite sich José Vunguidica unglücklich mit seinem Ellenbogen aus einem Zweikampf, woraufhin der FCS-Stürmer vom Platz gestellt wurde (40.). In Überzahl verwertete Lars Lokotsch einen Abpraller zum zweiten Treffer (76.).
Türkgücü München 1:1 Viktoria Köln
Zwischen den Klubs entwickelte sich ein turbulentes Spiel, in der Nico Gorzel bereits früh die Latte traf (2.). Auf der anderen Seite hatten Albert Bunjaku (31.) und Mike Wunderlich (43.) die Führung auf dem Fuß. Türkgücü jubelte schließlich nach einem Distanzsschuss von Kilian Jacob, nachdem Lucas Röser in derselben Szene am Pfosten und Sercan Sararer auf der Linie scheiterte (54.). Eine Kopie dieser Szene war praktisch der Ausgleichstreffer durch Marcel Risse (63.) aus!