Selimbegovic: "Besser sein, dass man über diese Fehler nicht redet"

Alemannia Aachen hatte in den vergangenen Partien mit Widerständen zu kämpfen, die das Team von Mersad Selimbegovic nicht beeinflussen konnte. Der Cheftrainer sprach daher auch nach dem 2:2-Remis gegen Rostock noch über die Leistung des Schiedsrichters, dem er grundsätzlich keinen Vorwurf machen wollte. Dann ging der Blick aber auch schnell auf das letzte Heimspiel des Jahres gegen Viktoria Köln voraus.

"Müssen solche Leute auch unterstützen"

Ein Platzverweis gegen Danilo Wiebe und ein Elfmeter für Hansa Rostock – es waren zwei Pfiffe, für die sich Schiedsrichter Daniel Bartnitzki nach dem 2:2-Unentschieden der Aachener entschuldigte. "Das ist nicht einfach, das alles zu verkraften. Es wird über die ein, zwei Entscheidungen geredet, aber es waren 52 Entscheidungen gegen uns. Und das ist dann das, was mich so richtig geärgert hat", blickte Alemannia-Coach Mersad Selimbegovic kritisch auf die Leistung des Unparteiischen zurück. Trotzdem zeigte der Fußballlehrer auch Verständnis für den jungen Schiedsrichter: "Ich bin fest davon überzeugt, dass er einfach einen schlechten Tag erwischt hat. Es geht jetzt nicht darum, ihn irgendwie an den Pranger zu stellen."

Das grundsätzliche Schiedsrichterwesen war es, das der 43-Jährige in Frage stellte. Selimbegovic – der auch schon Erfahrungen in Belgien gesammelt hatte – sprach unter anderem darüber, dass in der 3. Liga oftmals unerfahrene Schiedsrichter angelernt werden. Dort haben die Novizen keinen Videoassistenten zur Unterstützung und seien somit umso mehr auf sich gestellt – während gleichzeitig gute Schiedsrichter aufgrund einer Altersgrenze in den Ruhestand verabschiedet werden. Zudem kritisierte der Alemannia-Coach, dass beispielsweise Danilo Wiebe nach seinem Platzverweis aufgrund von Statuten gesperrt bleibt, obwohl der Fehler offensichtlich nicht vom Spieler ausging. Für Bartnitzki zeigte der 43-Jährige Verständnis: "Wir müssen schauen, dass wir solche Leute auch unterstützen."

Heister zurück, Quartett noch fraglich

Unabhängig von der Leistung der Unparteiischen wolle sich Selimbegovic auf das konzentrieren, was seine Mannschaft beeinflussen kann. Obwohl sich Aachen nicht nur in der Partie gegen Rostock benachteiligt fühlte. "Es ist schon bemerkenswert, wenn du das in so kurzer Zeit so intensiv erlebst", gestand der Cheftrainer ein. Und er hatte ein einfache Lösung parat: "Wir müssen besser sein, dass man über diese Fehler nicht redet. Das heißt, du gewinnst das Spiel und dann gehen Fehler ganz schnell unter." Fraglich bleibt weiterhin, welches Personal dem Coach dafür zur Verfügung steht.

Florian Heister konnte wieder mit der Mannschaft trainieren, während Resthoffnungen bei Matti Wagner und Marius Wegmann bestanden. Auch Lamar Yarbrough und Fabio Torsiello trainierten individuell, weshalb ihre Verfügbarkeit noch offen blieb. Selimbegovic wollte sich auf die Elf konzentrieren, die am Samstag (14 Uhr) das Ruder gegen Viktoria Köln herumreißen soll. "Ich habe schonmal gesagt, dass wir, wenn wir so eine Halbzeit wie in Duisburg abliefern, dafür nicht trainieren brauchen. Deswegen wurde das auch klar angesprochen und das kam anscheinend gut an", blickte Selimbegovic zuversichtlich voraus. "Die Jungs sehen ganz klar, was wir brauchen. Was wir immer brauchen. Das sind ein paar elementare Dinge, die du nicht vergessen darfst." Mit Mut und Leidenschaft soll das Fußballspielen dann automatisch kommen.

   

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