Schon sechs Punkte Rückstand: VfB taumelt Richtung Regionalliga

Nachdem der VfB Lübeck mit der Suspendierung von Florian Riedel zuletzt abseits des Platzes für Schlagzeilen sorgte, läuft es sportlich weiterhin nicht. Beim 1:2 in Halle kassierte der Aufsteiger die achte Pleite aus den letzten zehn Partien, liegt nun sechs Punkte hinter dem rettenden Ufer und taumelt damit der Regionalliga entgegen. Die Probleme des Tabellenletzten wurden in Halle einmal mehr deutlich.

Landerl: "Arsch hochbekommen"

"Die Standardtore“, grantelte Trainer Rolf Landerl am "MagentaSport"-Mikrofon mit seinem österreichischen Akzent mit Blick auf die Tore der Gastgeber jeweils kurz vor und nach der Pause im Anschluss an Eckbälle spürbar frustriert, "killen uns derzeit. Wenn wir da den Arsch nicht hochbekommen, wird es schwierig." Umso eindringlicher fiel auf der Pressekonferenz der Appell des Coaches an seine Spieler zu noch intensiveren Bemühungen um eine Verbesserung in Situationen nach einem ruhenden Ball aus: "Da fehlt uns vielleicht auch ein Stück weit die Qualität, das müssen wir aber durch Mentalität verbessern. Daran müssen wir arbeiten und das im Training verbessern. Ein anderes Mittel gibt es nicht.“

Dringend sogar. Denn inzwischen beträgt der Rückstand des Aufsteigers auf den ersten Nichtabstiegsplatz bereits sechs Punkte. Zwar hat Lübeck auch noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand, allerdings gegen die Spitzenteams Rostock und 1860 München. Landerl setzt für die erhoffte Aufholjagd offenkundig besonders auf den Willen seines Teams: "Über Einsatz, Teamgeist und Leidenschaft müssen wir uns nicht unterhalten", bescheinigte der 45-Jährige seinen Spielern eine tadellose Haltung. Dass an der Saale nicht mehr als nur der Anschlusstreffer durch Elsamed Ramaj (71.) heraussprang, führte Landerl auf weitere Schwierigkeiten zurück: "Uns fehlen vorne die Genauigkeit, der letzte Punch und auch ein wenig die Leichtigkeit, einen Angriff länger am Leben zu halten. Es scheitert an Kleinigkeiten, dass wir nicht punkten."

Röser: "Einer ist für den anderen da"

Der Wirbel um Riedels Suspendierung war auch für Lübecks Spieler kein Grund für den abermaligen Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt. "Wir haben das abgehakt", meinte Stürmer Martin Röser: "Man hat auf dem Platz gesehen, dass der eine für den anderen da ist. Da lässt sich gar nichts anderes sagen." Auch sein Kollege Mirko Boland wollte im Spiel keine Auswirkungen der Unruhe um Riedel auf die Mannschaft gespürt haben: "Es war einiges los, das geht nicht spurlos vorbei. Aber die Mannschaft ist professionell damit umgegangen. Es stimmt absolut in der Mannschaft. Darauf können wir aufbauen."

Einen ersten Schritt aus dem Tabellenkeller wollen die Hanseaten am Mittwoch ausgerechnet gegen Aufstiegskandidat Hansa Rostock machen, der aus den letzten acht Partien 22 von 24 möglichen Punkten geholt hat – und damit mehr, als Lübeck in der kompletten Saison. Landerl gab jedenfalls eine zuversichtliche Parole aus: "Es hat keinen Sinn, lange Trübsal zu blasen. Uns hindert ja auch keiner daran, gegen Rostock erfolgreichen Fußball zu spielen."

   
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