Schnell abhaken: Osnabrück wird nach 110 Sekunden bestraft
Verlierer des 31. Spieltags ist im Aufstiegsrennen auch der VfL Osnabrück: Während Holstein Kiel einen überzeugenden Sieg einfuhr und Magdeburg auswärts punktete, musste der die Elf von Coach Joe Enochs eine 0:1-Niederlage bei der SG Sonnenhof Großaspach hinnehmen. Entscheidend geriet eine Szene nach nicht einmal zwei Minuten.
Früh geschlafen, nie wirklich davon erholt
Welch große Folgen ein kurzer Sekundenschlaf besitzen kann, davor warnen nicht umsonst zahlreiche Schilder an deutschen Autobahnen. Auch wenn es beim VfL Osnabrück in Großaspach glücklicherweise nur um den Sport ging, so wird sich die Elf im Anschluss an das Mittwochabendspiel mächtig geärgert haben – der erste Angriff der Gastgeber wurde in fast allen Belangen verpennt. Sowohl der steile Pass von Lucas Röser als auch der Abschluss von Joseph Gyau konnte nicht unterbunden werden. Der schnelle Gyau war der Hintermannschaft kurzerhand entwischt, dribbelte Keeper Marius Gersbeck aus und schob ein, so einfach kann das gehen (2.). Das spielte Großaspach voll und ganz in die Karten, verlagert sich die Elf von Trainer Oliver Zapel doch außerordentlich gern auf Konter. Osnabrück tat sich derweil schwer, überhaupt eigene Möglichkeiten zu kreieren, bis zum Seitenwechsel fehlte die Kreativität. Einzig ein Schuss ans Außennetz von Marc Heider brachte kurzzeitig Abwechslung in eine eher trübe Vorstellung.
Ein Abend zum Abhaken
Die Pause sorgte für einen positiven Bruch im Spiel, denn das Tempo wurde höher und auch die Abschlüsse nahmen zu. Osnabrück verzeichnete durch Nazim Sangaré einen Torschuss (49.), sah sich ansonsten aber mehr in der Defensive gefordert – und hatte in der Folge mehrfach Glück, dass es nur beim Stande von 0:1 blieb. Torschütze Gyau, ein stetiger Aktivposten, besaß kurz vor dem Schlusspfiff die große Gelegenheit zur Entscheidung, traf aber nur das Aluminium (84.). Aus Großaspacher Sicht rächte sich das nicht mehr: Die SG rückt bis auf zwei Zähler an Osnabrück heran und kann sich mehr als nur rein theoretisch noch Hoffnungen auf die 2. Bundesliga machen, schließlich warten die weiteren direkten Duelle mit Duisburg, Holstein Kiel und dem 1. FC Magdeburg erst noch auf Zapel und Co. Der VfL hingegen tut gut daran, diesen Abend besser einfach abzuhaken.
„Uns fehlte die Torgefahr“
"Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen und laufen diesem Rückstand fast über 90 Minuten hinterher“, beschrieb Christian Groß gegenüber dem "Vereins-TV" und ergänzte: "Wir haben vieles versucht, konnten uns vorne aber nicht durchspielen. Uns fehlte die Torgefahr, das müssen wir in Ruhe analysieren – viel Zeit haben wir dafür aber nicht, am Samstag geht es schließlich schon weiter.“ Dann gastiert der Hallesche FC an der Bremer Brücke, fast schon eine Pflichtaufgabe auf dem Weg in Richtung Top 3 der Liga. Der HFC hat nur eines der letzten zwölf Drittliga-Spiele gewonnen, kämpft gegen die schlechte Stimmung – das klingt mindestens nach einer lösbaren Aufgabe. Weil auch die weiteren Kontrahenten aus Duisburg, Magdeburg und Kiel Heimspiele besitzen, darf mit neuerlichen Ausrutschern der Konkurrenz nicht zwangsläufig gerechnet werden…