Schmidt legt beim MSV Duisburg los: "Ich liebe Herausforderungen"
Nach der Entlassung von Pavel Dotchev hat der MSV Duisburg am Montag mit Hagen Schmidt seinen neuen Trainer vorgestellt. Wie der 51-Jährige Fußball spielen lassen möchte und wie er mit der Umstellung vom Jugend- auf den Männersport umgeht.
"Ein geiler Verein"
Am Montagnachmittag war die Katze dann also aus dem Sack: Hagen Schmidt ist der neue Trainer des MSV Duisburg, soll den Klub nach einem enttäuschenden Saisonstart mit nur zwölf Punkten aus ebenso vielen Partien (zuletzt hatte es drei Niederlagen gegeben) wieder in ruhigeres Wasser manövrieren. Der 51-Jährige, zuletzt in der U17 von Borussia Mönchengladbach tätig, überzeuge mit Akribie, einer klaren Ansprache und einer passenden Spielidee, hatte MSV-Sportdirektor Ivica Grlic die Verpflichtung erklärt.
Schmidt, gebürtiger Thüringer, sei "voll happy", beim MSV zu sein, der ein "geiler Verein" sei. Diese Einstellung war ihm ohne Zweifel abzunehmen. Schließlich betonte der Ex-Profi (161 Regionalliga-Spiele für Wacker Nordhausen und Erzgebirge Aue) dies mehrfach. "Wir hatten richtig gute Gespräche", so Schmidt, der der dritte MSV-Trainer in den vergangenen elf Monaten ist. Dennoch sehe er eine Nachhaltigkeit bei den Zebras, um auch Spieler ausbilden zu können. Auch wenn er weiß, "dass ich Ergebnisse liefern muss". Aber er sei "überzeugt", dies mit seinen Kollegen zu schaffen.
Mittwoch erstes Pflichtspiel
Viel Anlaufzeit bekommt er nicht. Nach dem ersten Training am Montagabend um 18 Uhr steht am Mittwoch im Landespokal das Duell gegen Kreisligist FC Hellas Krefeld an. Am kommenden Montag gastiert zum Liga-Debüt dann der 1. FC Kaiserslautern in der MSV-Arena. "Ich liebe Herausforderungen. Einfach kann jeder. Die Aufgabe ist sehr reizvoll", so der neue Coach mit Blick auf die Ausgangslage, in der sich die Mannschaft befindet. Deshalb wolle er eine Aufbruchsstimmung erzeugen, die Spieler für sich und seine Spielidee begeistern.
Das soll mit einer hohen Intensität und "mit Gier und viel Leidenschaft gegen den Ball" gelingen. Es werde viele Sprints geben, eine "hohe Aggressivität. Wir wollen frühe Balleroberungen, um einen kurzen Weg zum Tor zu haben". Kurzum: Tempofußball in Offensive und Defensive mit schönen Kombinationen. Dass er zuletzt nur mit Heranwachsenden zu tun hatte, nun aber vor allem mit gestandenen Männern zusammen arbeitet, sei für ihn kein Problem. Die Bedienungen beim VfL Wolfsburg und Gladbach seien im Nachwuchs ohnehin sehr professionell gewesen. Die Umstellung demnach gering. Aber natürlich sei es "etwas anderes, eine Ansprache an einen 17-Jährigen zu halten" oder einen 34-Jährigen vor sich zu haben. "Aber ich war als Spieler Kapitän, war im Mannschaftsrat, und weiß, wie wir mit Leuten umgehen müssen." Und das ist in der aktuellen Lage auch nötig.