"Schmerzt extrem": Glöckners Suche nach Zufriedenheit

Beim 1:1 in Duisburg punktete Waldhof Mannheim zum zweiten Mal in Folge, die Ergebniskrise scheint also überwunden. Obwohl es auch spielerisch weitestgehend stimmte, musste SVW-Trainer Patrick Glöckner zur Bewertung der Partie "zweierlei Maß" anlegen. Das hatte mit einer Szene in der Schlussminute zu tun.

Vergebener Elfmeter erschwert Analyse

Nicht selten reicht im Fußball ein einziger Moment, um die Dinge in einem völlig anderen Licht erscheinen zu lassen. In Duisburg vollzog sich ein solcher am Samstag unmittelbar vor dem Spielende. Nachdem Mannheims Martinovic beim Stand von 1:1 im Sechzehner zu Fall gebracht worden war, legte sich Garcia die Kugel für den fälligen Elfmeter zurecht. Ein zügiger Anlauf, ein Schuss – und kein Tor. Da Martinovic auch mit dem Nachschuss nicht an MSV-Schlussmann Weinkauf vorbeikam, wurde es nichts mit drei Punkten für den Waldhof. Dafür hatte es Cheftrainer Patrick Glöckner kurz darauf ungleich schwerer, seine Gefühlswelt in die passenden Worte zu kleiden. "Also das muss man mit zweierlei Maß sehen", ließ Glöckner am "Telekom"-Mikrofon wissen. Mit Blick auf die Spielanteile gehe das Unentschieden zwar in Ordnung, aber so ein Strafstoß "ist eine Supersituation und die schmerzt halt extrem, wenn man diesen Punch dann nicht setzt am Ende."

Vom Ende zum Anfang: Mannheim hatte in Duisburg stark begonnen und sich in Minute 20 dafür belohnt. Martinovic war es, der Feratis Pass im Tor unterbrachte. Doch so ging es nicht weiter, wie Mannheims Trainer auf der Pressekonferenz nochmals skizzierte: "Dann machen wir das 1:0, gehen da auch gestärkt weiter in das Spiel rein, kriegen aber drei Minuten später direkt das Gegentor." Letzteres besorgte Moritz Stoppelkamp, der die Gäste damit zeitweise "komplett aus der Spur" brachte. Bis zur Pause hatte der Waldhof bei mehreren Duisburger Angriffen Glück, im zweiten Durchgang fingen sich die "Buwe" aber wieder. Alles schien nun auf ein leistungsgerechtes Unentschieden hinauszulaufen – ehe sich in besagtem Moment doch noch die Mannheimer Siegchance bot.

"Ergebnis, mit dem wir leben müssen"

Nicht nur Mannheims Übungsleiter konnte sich unmittelbar nach Schlusspfiff noch nicht wirklich mit dem Ergebnis anfreunden. "Ich finde, wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht, wir nehmen da eigentlich einen Punkt mit", setzte Torschütze Martinovic an. "Aber klar, wenn du in der 90. Minute zwei Chancen hast, mit dem Nachschuss noch, musst du eigentlich die drei Punkte mitnehmen." Es brauchte also etwas mehr Abstand bis die Mannheimer wieder das Positive in den Blick nehmen konnten. Doch auch dafür gab es gute Gründe. Prinzipiell durfte die Leistung gegen formstarke Duisburgern nämlich durchaus als Schritt nach vorne gewertet werden – zumal Mannheim (11. Platz) den MSV (13.) in der Tabelle hinter sich hielt. So schwang zwar keine Euphorie, aber zumindest doch ein Anflug von Zufriedenheit mit, als Patrick Glöckner gegen Ende der Pressegespräche zugab: "Dann ist es ein Ergebnis, mit dem wir hier leben müssen – und auch können." Die Chance auf drei Punkte gibt es dann wieder am Sonntag im Heimspiel gegen den VfB Lübeck.

   
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