FCM-Frust: Pleite auch wegen "Überforderung des Schiedsrichters"

Der leichte Aufwärtstrend des 1. FC Magdeburg ist durch die 0:1-Niederlage in Ingolstadt jäh gestoppt worden. Neben der Tatsache, dass die Pleite überaus bitter war, haderten die Elbstädter mit Schiedsrichter Lars Erbst.

"Er hat uns das Spiel ein bisschen kaputt gemacht"

Spieler und Trainer des 1. FC Magdeburg waren sich einig: Die spielentscheidende Szene war der Platzverweis gegen Jürgen Gjasula in der 25. Minute, schließlich machte der FCM bis dahin ein starkes Spiel und gab den Ton an. Doch innerhalb von nur drei Minuten sah Gjasula, der erstmals nach seiner Suspendierung wieder auf dem Platz stand zweimal Gelb und musste frühzeitig zum Duschen. Zunächst kam er gegen Marc Stendera zu spät und trat ihm auf den Fuß, dann ging er gegen Marcel Gaus zu ungestüm zu Werke. Die Fouls sind jeweils unbestritten, um den Platzverweis gab es jedoch Diskussionen.

"Er kommt in beiden Szenen einen Tick zu spät, aber das sind keine bösartigen Fouls und somit keine gelb-rote Karte", analysierte Tobias Müller im Interview mit "MagentaSport" und befand: "Der Platzverweis hat uns natürlich komplett geschadet." Während Sportchef Otmar Schork im Vereins-TV derweil von einer "überzogenen Entscheidung" sprach, kritisierte Trainer Thomas Hoßmang vor allem ein fehlendes Fingerspitzengefühl beim Unparteiischen: "In anderen Situationen zeigt er nichts." Was er wohl unter anderem meinte, war eine Szene in der 73. Minute, als Kutschke – ohne, dass es um den Ball ging – gegen Korbinian Burger einen Bodycheck auspackte, dafür allerdings keine Karte sah.

In der Nachspielzeit forderten die Magdeburger nach einem Luft-Zweikampf zwischen Caniggia Elva und Christian Beck zudem einen Elfmeter, erneut pfiff der 26-jährige Erbst in seinem vierten Drittliga-Spiel nicht. "Das war ein Foulspiel, wir hätten den Elfmeter bekommen müssen", meinte Schork. "Die Niederlage ist bitter, aber auch der Überforderung des Schiedsrichters zuzuordnen. Man muss sich die Frage stellen, ob die 3. Liga die Spielwiese für junge Schiedsrichter ist." Auch Burger haderte: "Er hat uns das Spiel ein bisschen kaputt gemacht." Aus Sicht von liga3-online.de-Experte Babak Rafati hat der Unparteiische beim Platzverweis sowie beim nicht gegebenen Elfmeter richtig entschieden. Jedoch hätte Kutschke in der Tat Gelb sehen müssen.

Hoßmang macht "großes Kompliment"

Hoßmang wollte sich indes aber nicht allzu sehr mit der Schiedsrichter-Leistung beschäftigen. "Ich kann den Jungs nur ein großes Kompliment machen, wie sie bis zur gelb-roten Karte aufgetreten sind", sagte der FCM-Coach. Und selbst in Unterzahl hielt Magdeburg gut dagegen und lieferte einen starken Kampf. "Die Jungs haben sich reingeworfen", lobte Hoßmang seine Schützlinge. Umso ärgerlicher war das Gegentor in der 85. Minute, das auch noch durch ein Eigentor von Korbinian Burger fiel. Es war eine äußert unglückliche Aktion, bei der dem 25-Jährigen kein Vorwurf gemacht werden konnte. Nachdem Eckert-Ayensa den Ball freistehend auf das Tor brachte, parierte Behrens stark, wehrte das Leder aber genau auf Burger ab, der nicht mehr verhindern konnte, dass der Ball von seinem Schienbein ins Tor prallte. "Eine ganz bittere Pille, die wir heute schlucken müssen", war Müller niedergeschlagen.

Doch Hoßmang richtete die Blicke direkt wieder nach vorne: "Am Mittwoch geht es weiter." Dann gastiert Hansa Rostock zum Ost-Derby in der MDCC-Arena. Der Plan der Elbstädter ist klar: "Wir müssen genauso auftreten wie heute. Wenn wir das schaffen, ist mir nicht bangen. Die Mentalität, den Teamspirit und die Geschlossenheit nehmen wir auf jeden Fall mit." Ein Sieg würde dem FCM dabei ausgesprochen gut tun, schließlich rangiert er mit nur acht Zählern aus elf Partien weiterhin auf dem vorletzten Platz. Auch Hoßmang selbst würden drei Punkte nach dem schwachen Saisonstart gut zu Gesicht stehen, wenngleich Schork dem 53-Jährigen zuletzt das Vertrauen ausgesprochen hatte.

   

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