Schieles Plan geht schief: "Zocken gehört manchmal dazu"

Mit der 0:2-Heimpleite gegen den F.C. Hansa Rostock mussten die Würzburger Kickers ihre erste Niederlage in diesem Jahr hinnehmen. In der Anfangsviertelstunde kassierte der FWK beide Treffer, die auch durch die Systemumstellung durch Trainer Michael Schiele geschuldet waren. Auch in der Halbzeitpause vercoachte sich der Mann an der Seitenlinie und machte es seinem Team unnötig schwierig.

Würzburg lässt sich abkochen

Diese Idee ging in die Hose: Trainer Michael Schiele von den Würzburger Kickers reagierte auf zwei Gelb-Sperren seines Teams mit einem Systemwechsel: 3-5-2 statt 4-4-2 und 0:2 nach 12 Minuten. Die Zahlenspiele aus der Heimpleite gegen Rostock sind müßig, weil Würzburg bis zum Ende nicht die schlechtere Mannschaft war. "Wir wollten was probieren, wir wollten die Rostocker überraschen. Hat halt nicht geklappt", verteidigte Kapitän Sebastian Schuppan gegenüber der "Telekom" die Aufstellung seines Coaches, die gerade in den ersten Minuten noch nicht sattelfest saß.

"Unsere Abwehr wurde leicht überspielt mit langen Bällen", erkannte auch Winter-Neuzugang Phil Ofosu-Ayeh. Der Rechtsverteidiger, der aus Rostock kam, startete sein erstes Startelf-Match als Linksaußen, will die Niederlage aber nicht an einzelnen Faktoren festmachen: "Fakt ist: Es war zu einfach. An so einem Tag muss man nicht überall die Fehler suchen, das muss man mal akzeptieren."

"Gegner hat gut ins Spiel gefunden"

Ein Fehler, der einem die Suche erleichtert und offen ins Gesicht springt, ist der Platzverweis für Ibrahim Hajtic kurz nach Wiederanpfiff. Der Innenverteidiger hatte schon zum Ende der ersten Hälfte die dunkelgelbe Karte für ein hartes Einsteigen gesehen, für Schiele war es "natürlich unglücklich, dass man gleich die Gelb-Rote Karte bekommt", statt den 20-jährigen Bosnier vorsorglich auszuwechseln. Aber der Coach zeigte sich nach der Partie einsichtig und kündigte an, das man die Fehler in den kommenden Tagen analysieren müsste.

"Wenn man nach 12 Minuten schon 0:2 hinten liegt, dann hat der Gegner sehr gut ins Spiel gefunden. Wir aber nicht", gestand Schiele in der Pressekonferenz nach der Partie ein. Erst ab der 25. Minute sei man dann – auch infolge einer Umstellung – besser im Spiel gewesen. "Die Jungs haben immer daran geglaubt", zeigte sich der 40-Jährige trotz allem nicht gänzlich unzufrieden mit der Leistung seines Teams. Und auf die Frage, ob er sich bei der Aufstellung nicht verzockt habe, musste selbst der Trainer Lächeln. "Zocken gehört manchmal dazu", sagte Schiele in dem Wissen, dass seine Mannschaft einen breiten Kader habe und daher auch mal rotiert werden könne. Dass es in diesem Fall nach hinten losging, kann auch einem Fußball-Trainer mal passieren.

   
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