"Scheiß-Handregel": Mai motzt nach Duisburgs 0:1-Pleite
Mit einer 0:1-Niederlage gegen den FC Ingolstadt endete im letzten Spiel des Jahres die kleine Erfolgsserie, die sich der MSV Duisburg zuletzt aufgebaut hatte. Abwehrchef Sebastian Mai verzweifelte zudem an der "Scheiß-Handregel". So gehen die Zebras zwar verärgert, aber nicht unzufrieden in die Winterpause.
"Kommunikationsproblem unserer Jungs"
Acht Punkte aus vier Spielen – mit dieser Bilanz gingen die Meidericher in das letzte Heimspiel, um dort eine 0:1-Pleite gegen die Schanzer einzustecken. Begünstigt wurde der Gegentreffer durch einen Abwehrfehler. "Das war ein Kommunikationsproblem unserer Jungs", fügte MSV-Cheftrainer Torsten Ziegner in der Pressekonferenz nach Abpfiff an. Auch für Abwehrchef Sebastian Mai war das Ergebnis "unfassbar ärgerlich", eine Teilschuld nahm er am Mikrofon von "MagentaSport" auf sich: "Ich habe 'Leo' gerufen, das hat die Jungs vielleicht ein bisschen irritiert." Denn dieser Ausruf ist normalerweise für den Torwart bestimmt, allerdings war Vincent Müller in der Szene nicht direkt involviert.
Noch größer war der Ärger beim MSV-Innenverteidiger, als es um eine Szene aus der 31. Minute ging: Aus kurzer Distanz schoss Chinedu Ekene einen Ball an den Arm von FCI-Stürmer Pascal Testroet. Bei Ansicht der Bilder war Mai außer sich: "Das ist ein klarer Elfmeter, Punkt. Das ist nicht zu diskutieren. Scheiß drauf, der Ball geht auf das Tor. Diese Scheiß-Handregel, die ist ein Quatsch immer. Es gibt so viele Regeln im Fußball, die wirklich scheiße und absoluter Schwachsinn sind. Das ist eine davon, zumindest in der Art und Weise, wie es sie gibt." Viermal in dieser Saison wurde dem MSV laut liga3-online.de-Experte Babak Rafati bereits ein Elfmeter verwehrt – ein fünfter Strafstoß könnte nun hinzukommen.
Ziegner mit Entwicklung zufrieden
Das Team um Schiedsrichter Mitja Stegemann kam auch bei Torsten Ziegner nach Abpfiff nicht gut weg. "Das Gespann hat heute nicht dazu beigetragen, dass es ein Spiel war, das einfach mal hätte laufen können. Viele Kleinigkeiten wurden abgepfiffen, beide Trainer und Teams sind nicht zufrieden", urteilte der MSV-Coach. Ein weiteres Ärgernis kam für den 45-Jährigen in Form des eigenen Rasens noch hinzu. "Auf diesem Platz war es nicht möglich, besseren Fußball zu spielen. Da geht viel über Kampf, Einstellung und Aktivität", so Ziegner, der ein Spiel mit flachen Pässen als "unmöglich" betrachtete. Doch insgesamt geht der MSV-Coach nicht mit einem schlechten Gefühl in die Winterpause.
"Ergebnistechnisch bleibt die Berg- und Talfahrt", erklärte der Fußballlehrer. "Mit der Entwicklung der Mannschaft können wir aber zufrieden sein. Unser Ziel ist es, so weit es geht, sorgenfrei zu bleiben." Der Stolz überwiegt bei Ziegner, weil sich sein Team seit Sommer gefunden habe und inzwischen wieder jeder für jeden kämpft. Auch junge Spieler – beispielsweise Casper Jander und Baran Mogultay – wurden entwickelt. "Wir haben uns nicht abgeschrieben, dass wir jetzt irgendwo im Mittelfeld der Tabelle hängen bleiben möchten", sprach Ziegner zugleich über den Ehrgeiz, der in der Mannschaft steckt. "Wir werden uns im Winter zusammensetzen und Ziele setzen, die intern ambitioniert sein werden." Dann soll die Rückrunde nochmal besser werden, als es die bisherige Hinrunde schon war.