Saisonvorschau Münster: Der Blick geht wieder nach oben

Bevor die 3. Liga am Samstag, den 26. Juli in die neue Saison startet, blickt liga3-online.de auf die 20 Drittligisten und schätzt die Chancen der Teams ein. In der heutigen Ausgabe werfen wir einen Blick auf den SC Preußen Münster. Als einer der Aufstiegsfavoriten in die abgelaufene Spielzeit gestartet, verlief die Saison bei den Adlerträgern alles andere als optimal. Nach nur einem Sieg und vier Unentschieden trennte sich der Verein nach dem siebten Spieltag von Trainer Pavel Dotchev. Ralf Loose wurde als Nachfolger bestimmt und konnte die Mannschaft Stück für Stück aus dem Tabellenkeller führen. Am Ende belegten die Preußen den sechsten Tabellenplatz und lagen lediglich drei Zähler hinter Rang vier. Zudem gelang über den Landespokal die Qualifikation für die erste Runde des DFB-Pokals, in der man auf den FC Bayern München trifft.

Die Testspiele

Die Vorbereitung begann der SCP mit einem 7:0-Erfolg gegen den Turn- und Sportverein Germania Horstmar. Es folgten weitere Tests gegen unterklassige Gegner, die ohne Probleme gewonnen werden konnten (13:0 gegen SV Wilmsberg, 8:0 gegen  Wacker Mecklenbeck, 4:2 gegen Eintracht Rheine). Beim OWL-Cup setzte sich das Team im Elfmeterschießen gegen den Bundesligisten SC Paderborn durch, im Finale war man dem SV Meppen nach Elfmeterschießen unterlegen. In einem weiteren Vorbereitungsspiel unterlag die Loose-Elf dem Zweitligisten Fortuna Düsseldorf mit nach Führung durch Marcus Piossek mit 1:2 (1:1). Auch das Landespokal-Finale fiel in die Vorbereitungsphase, welches mit 3:0 gegen den Regionalligisten Sportfreunde Siegen gewonnen werden konnte. Die Generalprobe stellte das Duell gegen den niederländischen Erstligisten SC Heerenveen dar. Die Adlerträger siegten durch die Treffer von Mehmet Kara und Benjamin Siegert mit 2:0

Voraussichtliche Startelf

Sturm:                          Reichweich – Amachaibou

Mittelfeld:       Piossek – Heitmeier – Truckenbrod – Zenga

Abwehr:       Hergesell – Schmidt – Pischorn – Riedel

Tor:                                            Masuch

Wichtigste Spieler

Mit Marcel Reichwein verpflichtete der Klub einen zweitligaerfahrenen Angreifer (64 Spiele), der zudem in der Vergangenheit unter Beweis gestellt hat, in der Dritten Liga auf sich aufmerksam machen zu können. Vor seinem Wechsel zum VfR Aalen im Jahr 2012 lief er zwei Spielzeiten für Rot-Weiß Erfurt auf. In der Saison 2011/2012 holte er mit 17 Treffern die Torjägerkrone nach Thüringen. Auf ihn werden die Hoffnungen in der Offensive ruhen. Ein weiterer sehr wichtiger Bestandteil ist Innenverteidiger Dominik Schmidt. Der 27-Jährige verfügt mittlerweile über die Erfahrung von 111 Drittligaspielen und war in der abgelaufenen Spielzeit gesetzt. Die defensive Stabilität wird stark von seinen Leistungen abhängen.

Stärken

Mit Spielern wie Abdenour Amachaibou, Marcel Reichwein, Marcus Piossek, Erik Zenga oder auch Philipp Hoffmann verfügt der Kader über viel Offensivkraft, die an guten Tagen kaum oder nur sehr schwer für den Gegner zu stoppen sein wird. Bei Standards besitzen die Westfalen zudem kopfballstarke Spieler, die – wie in der Vergangenheit bewiesen – enge Spiele auf diesen Weg entscheiden können. Daniel Masuch ist mit 37 Jahren und 60 Zweit- sowie 141 Drittliga-Spielen einer der erfahrensten und routiniertesten Spielern der gesamten Liga. Er ist ein sicherer Rückhalt und jemand, der die jungen Spieler an die Hand nehmen kann. Ein Masuch in Topform kann die gegnerische Offensive zur Verzweiflung bringen. Da nur elf Spieler zu Beginn einer Partie auf dem Platz stehen können, verfügt der qualitativ hochwertige Preußen-Kader gezwungener Maßen über eine starke Auswechselbank, die das Potential hat, Spiele noch entscheiden zu können.

Schwächen

Zwar hat das Team mit Dominik Schmidt einen erfahrenen Abwehrspieler in seinen Reihen, dennoch ist der qualitative Unterschied innerhalb der Hintermannschaft zu groß, sodass Schwachstellen entstehen, die der Gegner auszunutzen weiß. Im Laufe der Vorbereitung kamen außerdem immer wieder Unstimmigkeiten zu Tage, die im Ligabetrieb nicht auftreten sollte, wenn die Tabellenspitze angegriffen werden soll.

Trainer

Ralf Loose startet in seine erste vollständige Saison als Trainer des Teams. Der Vorteil ist, dass er die Mannschaft auch über weite Strecken der vergangenen Saison betreut hat, die Stärken und Schwächen kennt und in der Vorbereitung sowie auf dem Transfermarkt auf diese eingehen konnte. Der 51-Jährige ist ein ruhiger aber akribisch arbeitender Trainer, der weiß, wie das Maximum aus den Spielern herauszuholen ist. Der Saisonstart hat es jedoch auf sich. Sollte der Erfolg ausbleiben, könnte es jedoch sehr schnell sehr unruhig werden.

Prognose

Mit den Duellen gegen Hansa Rostock, Energie Cottbus, Dynamo Dresden, den VfL Osnabrück und Rot-Weiß Erfurt sieht sich die Mannschaft bereits sehr früh einigen weiteren Aufstiegsfavoriten entgegen. Zeit zum Warmlaufen bleibt also keine. Gelingt ein guter Start in die wohl bisher beste Dritte Liga seit der Gründung, ist für die Adlerträger viel möglich. Aufgrund der bereits angesprochenen überdurchschnittlichen Qualität im Kader müssen die Westfalen als Aufstiegskandidat gezählt werden.

Foto und Mitarbeit: Sven Wundrig

 

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button