Saisonstart verpatzt: Chemnitz hinkt den Ansprüchen hinterher

Die Ernüchterung in Chemnitz ist groß. Von manch einem als Aufstiegsfavorit gehandelt, liegen die Sachsen nach knapp einem Drittel der Saison auf Tabellenplatz 15, müssen den Blick eher nach unten als oben richten. Aktuell nur fünf Punkte vor einem Abstiegsplatz liegend, muss man sich aktuell von allen höheren Ansprüchen verabschieden. Der negative Höhepunkt der Saison war sicherlich die bittere 0:4-Heimniederlage am gestrigen Sonntag gegen die ebenfalls sehr schwach gestarteten Preußen aus Münster, die so ihren ersten Dreier unter dem neuen Coach einfahren konnten. Sämtliche im Fußball benötigte Tugenden vermissten die einheimischen Fans von ihren Spielern – das Spiel war spätestens nach dem 0:3 durch Marcus Piossek in Minute 36 entschieden. Niemand wollte auf eine Aufholjagd der "Himmelblauen" setzen.

Nach Talfahrt: Schädlich legt Amt als Trainer nieder

Und als wäre der Verlust drei wichtiger Punkte nicht genug, erklärte Trainer Gerd Schädlich nach fünf Jahren Trainer-Dasein seinen Rücktritt. "In den letzten Wochen sind einige Dinge vorgefallen und unglücklich verlaufen. Ich übernehme als Trainer die komplette Verantwortung, und als Konsequenz trete ich nach fünf Jahren mit sofortiger Wirkung zurück", vermeldete der 60-Jährige, der erst im April seinen Vertrag bis 2014 verlängert hatte, auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Im Sommer 2008 kam Schädlich von Erzgebirge Aue nach Chemnitz und führte den Verein drei Jahre später zurück in die dritte Liga. Bereits nach dem unbefriedigenden Saisonstart mit – vor allem vom Spielerischen her gesehen – deutlichen Heimniederlagen wurde es im Umfeld des Klubs unruhig, die Führung vertraute Schädlich jedoch weiterhin. Nach zwei Siegen in drei Spielen schien die Mannschaft um Top-Transfer Ronny Garbuschewski auf dem richtigen Weg zu sein. Doch nur ein Sieg aus den vergangenen sechs Partien und eine herbe Enttäuschung im Derby beim Halleschen FC, in dem sein Team den Saalestädtern oft nur hinterher lief, brachten den ehemaligen Mittelfeldspieler ins Grübeln, sodass er von sich aus sein Amt niederlegte. Nun hat der CFC zwei Wochen Zeit, sich in Ruhe nach einem Nachfolger umzusehen, ehe nach der Länderspiel-Pause der Ligabetrieb weitergeht. liga3-online.de wird über die möglichen Kandidaten in Kürze berichten.

FOTO: Flohre Fotografie

   

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