"Sagenhafte Unterstützung": SV98 zeigt sich rundum zweitligareif

Der wichtigste Torjäger nicht dabei, der lauffreudige Offensiv-Allrounder nicht dabei, der beste Vorlagengeber nicht dabei, der Mittelfeldkämpfer nicht dabei und der etatmäßige Rechtsverteidiger nicht dabei – es  gibt bessere Voraussetzungen auswärts beim Tabellenvierten SV Wehen Wiesbaden anzutreten. Doch die Mannschaft des SV Darmstadt 98 hat erneut gezeigt, was in ihr steckt bzw. viele Spieler aus dem sogenannten „zweiten Glied“ haben beim 1:0 in der hessischen Landeshauptstadt bewiesen, dass auch auf sie Verlass ist: Sandro Sirigu, Elton da Costa, Benjamin Baier, Benjamin Maas und Josip Landeka ersetzten Dominik Stroh-Engel, Marco Sailer, Milan Ivana, Hanno Behrens und Aaron Berzel.

1.000 Anhänger reisten mit dem Schiff an

Unterstützt von rund 5.000 mitgereisten Anhängern traten die „Lilien“ von Beginn an motiviert auf und hatten durch Marcel Heller bereits nach wenigen Sekunden die erste Chance. Im Laufe der interessanten Partie erarbeiteten sich beide Mannschaften einige Gelegenheiten, doch erst in der zweiten Halbzeit konnte wie schon gegen Rot-Weiß Erfurt Elton da Costa die Führung für die Darmstädter erzielen: Marcel Heller flankte in der 65. Minute in den Strafraum, Jerôme Gondorf verlängerte und da Costa erwischte den Ball mit der Fußspitze – im hohen Bogen senkte sich das Leder über Torhüter Markus Kolke ins Tor. Direkt vor der Darmstädter Fankurve, die sich anschließend noch lauter präsentierte. Apropos Fankurve: In jener standen in der ersten Halbzeit auch Hanno Behrens, Marco Sailer und Aaron Berzel. „Das hat sehr viel Spaß gemacht“, sagt Marco „Toni“ Sailer zu der Aktion, „wir haben voll mitgemacht, teilweise war es so was von laut“, fügt Hanno Behrens an. Der Besuch im Stimmungskern der „Lilien“-Fans ist ein weiterer Beleg für den Zusammenhalt zwischen Mannschaft und Anhängern. Die außergewöhnliche Unterstützung wurde auch von den Spielern auf dem Platz wahrgenommen: „Das war sagenhaft heute“, sagt etwa Jerôme Gondorf, „das war der Wahnsinn, nicht normal“, fügt Kapitän Aytac Sulu an (beide holten sich übrigens ihre zehnte Gelbe Karte ab). Doch nicht nur aufgrund der Anzahl und der Art der Unterstützung war dieser Samstag etwas besonderes, denn knapp 1000 Fans machten sich von Gernsheim aus mit drei Schiffen auf den Weg nach Wiesbaden. „Sturm auf Wiesbaden“ lautete das Motto, die ein oder andere Augenklappe wurde im Stadion gesichtet.

Gesamtauftritt war schon zweitligareif

Zusätzlich positiv herauszuheben das Comeback von Benjamin Baier: In den vergangenen Saisons noch Stammspieler, warf den technisch versierten Mittelfeldspieler in der Sommerpause eine Verletzung zurück, anschließend kam er nicht an Hanno Behrens und Jerôme Gondorf vorbei. In Wiesbaden in der Startelf zeigte Baier eine motivierte, souveräne Leistung und machte damit auf sich aufmerksam. „War ein super Gefühl, mal wieder von Anfang zu spielen“, zeigte sich Darmstadts Nummer 23 nach dem Spiel zufrieden. „Es war ein gutes Spiel von uns, speziell in der zweiten Halbzeit waren wir sehr stark.“ Dem ist nichts hinzuzufügen, der Gesamtauftritt von Mannschaft und Fans des SV Darmstadt 98 war definitiv zweitligareif.

Die Bootsfahrt in Fotos:

FOTO:  FU Sportfotografie

   

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