Saarbrücken Negativlauf hält an: "So gewinnst du kein Spiel"
Der bedrückende Negativlauf des 1. FC Saarbrücken hält auch nach dem 21. Spieltag an. Durch die 2:4-Niederlage beim F.C. Hansa Rostock holte das Team nur einen Sieg aus den vergangenen zehn Partien. Es läuft aktuell nicht beim Aufsteiger. Welche Gründe Trainer Lukas Kwasniok für den ausbleibenden Erfolg sieht und warum sich die Personallage weiter verschlechtert.
"Leben vom Kollektiv"
Wir schreiben den 13. November 2020: Mit einem 2:0-Auswärtserfolg bei Viktoria Köln behauptet der 1. FC Saarbrücken mal wieder die Tabellenführung. Der Klub schafft damit Historisches: Noch nie zuvor in der Geschichte der 3. Liga hatte ein Aufsteiger nach zehn Spieltagen 22 Punkte auf dem Konto – ein neuer Rekord. Doch seit diesem Tag ist mächtig viel Sand ins FCS-Getriebe geraten. Natürlich stehen die Saarländer mit 30 Punkten nach 20 Spielen freilich noch immer gut da. Doch das Team von Trainer Lukas Kwasniok holte in den vergangenen zehn Partien nur einen Sieg und insgesamt acht Zähler. "Es ist immer schwer, die Dinge zu erklären. Aber natürlich ist es so, dass die Euphorie irgendwann so ein wenig weicht. Alles wird schwieriger, der Gegner stellt sich besser darauf ein", sagte ein enttäuschter Kwasniok am Mittwochabend bei "MagentaSport", nachdem sein Team gerade mit 2:4 bei Hansa Rostock verloren hatte. Zudem lebe sein Team vom starken Kollektiv. Fallen dann aber "zwei, drei Top-Leute" wie Steven Zellner und Marin Sverko aus, "dann wird es für uns eng".
Das wurde beim Top-Team aus Rostock auch deutlich. Zwar gingen die Gäste nach acht Minuten durch Nicklas Shipnoski mit 1:0 in Führung. Aber die Hanseaten drehten die Partie durch John Verhoek (14./Foulelfmeter), Björn Rother (54.) und Nico Neidhart (86.). Den späten Anschlusstreffer von Kianz Froese (90.) konterte der F.C.H in der Nachspielzeit durch Neidhart zum 4:2-Endstand. "Es ist schon bitter", gestand Tobias Jähnicke, für den es eine Rückkehr zum Ex-Klub war. Der Mittelfeldspieler stand mit drei Jahren Unterbrechung (2012 bis 2015) 14 Jahre bei der Kogge unter Vertrag, ehe er im Sommer 2017 nach Saarbrücken wechselte. "Wir haben über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht", so der 31-Jährige: "Aber die Kleinigkeiten entscheiden – und die sind gegen uns gelaufen. Hansa hat mit Effektivität gewonnen."
Zeitz fliegt mit glatt Rot
Auch Kwasniko urteilte, dass "alles ordentlich" aussehe. Doch in den entscheidenden Szenen seien seine Spieler momentan "total inkonsequent" und vor beiden Toren "nicht zielstrebig genug". "Wenn du mit 1:0 führst, musst du einen Eckball mit allem, was du hast, verteidigen", sagt er mit Blick auf die Szene vor dem Ausgleich als ein Eckstoß nicht gut geklärt wurde und es in der Folge zum Elfmeter für die Hausherren und damit zum Ausgleich kam. "Am Ende gewinnst du in der 3. Liga so kein Spiel."
Und als wäre die vierte Pleite in den vergangenen sieben Partien nicht schlimm genug, verschärft sich auch die Personalsituation. Kapitän Manuel Zeitz sah in der Nachspielzeit nach einem Foul die rote Karte und wird wohl mindestens zwei Spiele aussetzen müssen. "Das passt zur aktuellen Situation, dass die Dinge nicht so positiv laufen wie zu beginn der Saison", meinte Kwasniok. Weiter geht’s für den FCS am kommenden Montag mit einem Auswärtsspiel beim Halleschen FC.