Saarbrücken hadert mit dem Derby-Remis: "Das ist scheiße"

Immerhin nicht verloren, doch mit dem Ergebnis war beim 1. FC Saarbrücken niemand uneingeschränkt glücklich. Denn das 0:0 zu Hause im Derby gegen den SV Waldhof Mannheim bedeutete für die Saarländer einen Rückschlag im Aufstiegsrennen. Mit der Leistung an sich waren Trainer Uwe Koschinat und der niedergeschlagene Julian Günther-Schmidt zufrieden.

"Der Sieger ist Eintracht Braunschweig"

Es war eine ungewöhnliche, aber durchaus nachvollziehbare Idee, die Uwe Koschinat nach der Partie hervorbrachte. Auf der Pressekonferenz nach dem umkämpften, aber torlosen Derby schilderte der 50-Jährige seinen unorthodoxen Vorschlag: Er und Waldhof-Trainer Patrick Glöckner hätten fünf Minuten vor dem Ende "Schnick, Schnack, Schnuck" spielen sollen. "Einer bekommt die drei Punkte. Dann wäre wenigstens einer noch im Rennen gewesen. So ist der Sieger aus Saarbrücken gegen Mannheim Eintracht Braunschweig", meinte Koschinat. Denn die Niedersachsen liegen nun sieben Punkte vor dem viertplatzierten FCS und acht Zähler vor dem Waldhof. Nach nun zwei Remis in Folge brauchen die Saarländer fünf Siege aus den verbleibenden fünf Partien, um noch eine theoretische Chance auf den Aufstieg zu haben.

Dabei war gegen den Waldhof durchaus ein Sieg möglich. Die Leistung sei "mehr als ordentlich" gewesen, sagte Angreifer Julian Günther-Schmidt bei "MagentaSport". Auch sein Coach hatte "in vielen Teilbereichen allerhöchstes Niveau" gesehen. Dass die Zuschauer auch mal "zähfließendere Phasen" erleben, sei "normal, wenn sich zwei Mannschaften so bekämpfen". Und der FCS hatte die beste Möglichkeit der Partie. Nach 20 Minuten hatte Günther-Schmidt einen zu kurzen Rückpass von Niklas Sommer erlaufen, ging danach im Duell mit Mannheim-Schlussmann Timo Königsmann zu Boden.

"Hätten uns belohnen müssen"

Die Proteste waren groß bei den Gästen, in der Tat hatte es wohl keinen Kontakt gegeben. Dennoch sei es für den Saarbrücker Offensivspieler ein "klarer Elfmeter" gewesen. "Ich lege den Ball vorbei, er zieht nicht zurück und grätscht. Was soll ich machen?" Auch Bundesliga-Schiedsrichter Christian Dingert habe ihm in der Halbzeit bestätigt, dass es ein berechtigter Pfiff von ihm gewesen sei. Letztlich war die ganze Aufregung ohnehin umsonst. Günther-Schmidt schoss links neben das Tor – es blieb beim 0:0. "Das geht enorm in meinen Gedanken rum, es tut mir unfassbar leid für die Mannschaft. Ich glaube, dass wir super im Spiel waren und uns mit einem Tor hätten belohnen müssen." Deshalb tue es "enorm weh", nur mit einem Punkt dazustehen. "Ich habe verschossen, das ist scheiße. Ich fühle mich am beschissensten damit."

Doch es lag nicht nur am vergebenen Strafstoß, dass der FCS die Partie nicht gewinnen konnte und damit einen weiteren Rückschlag im Aufstiegsrennen hinnehmen musste. Ein "bisschen besser und genauer" hätte es die Mannschaft im letzten Drittel ausspielen müssen, so der Stürmer. Auch Koschinat hatte "unfassbare Angriffsstrukturen" seines Teams gesehen, musste aber zugeben, dass im Strafraum "nicht immer die beste Entscheidung" getroffen wurde. Doch die Leistung sei eine gute Grundlage, um mit dem nötigen Selbstvertrauen das Derby beim 1. FC Kaiserslautern am Ostersonntag vor 47.000 Fans anzugehen. Denn klar ist: Ein Sieg ist Pflicht.

   

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