RWE meldet Vollzug: Michael Schultz kommt von Viktoria Köln
Was bereits durchgesickert war, ist nun auch offiziell bestätigt: Rot-Weiss Essen hat sich die Dienste von Kölns Michael Schultz gesichert.
Wohl nur eine geringe Ablöse
Bereits am Montag hatte es Berichte darüber gegeben, wonach sich RWE mit dem 31-jährigen einigen konnte. Anschließend verständigten sich auch beide Klubs auf den Wechsel des Abwehrspielers, der bei den Höhenbergern noch bis 2025 unter Vertrag stand. Als Entschädigung soll die Viktoria laut dem "RevierSport" eine Ablöse im kleinen fünfstelligen Bereich erhalten haben. Dass RWE den Verteidiger derart kostengünstig aus seinem Arbeitspapier herauskaufen konnte, soll demnach damit zusammenhängen, dass der Innenverteidiger, der von "transfermarkt.de" mit einem Marktwert von 300.000 Euro geführt wird, der Top-Verdiener bei den Kölnern und zu teuer war.
Zum Vorteil für RWE. "Mit Michael Schultz konnten wir einen sehr erfahrenen und führungsstarken Spieler für uns begeistern", begrüßt Marcus Steegmann, Direktor Profifußball, den Verteidiger. "'Schulle' kennt die 3. Liga seit Jahren, hat aber auch schon höherklassig Erfahrungen sammeln können." Zudem habe er bei seinen Stationen bereits seine Führungsqualitäten nachgewiesen und sei immer vorweggegangen, betont Steegmann, der mit Schultz bereits in Köln zusammengearbeitet hat. "Ich bin fest davon überzeugt, dass 'Schulle‘ auf und neben dem Platz eine sehr wichtige Rolle in unserem Team einnehmen wird."
Trainer Christoph Dabrowski beschreibt den 31-Jährigen derweil als "großen und sehr kopfballstarken Verteidiger, von dem wir uns sehr viel versprechen". Er strahle viel Ruhe aus, sei zweikampfstark und eine echte Führungspersönlichkeit. "Auch seine Torgefährlichkeit nach Standards wird uns guttun. Mit seinen Qualitäten und seiner Erfahrung wird uns 'Schulle' sicherlich weiterhelfen".
Über 130 Spiele in der 3. Liga
Eineinhalb Jahre lang war Schultz zuletzt wieder für die Höhenberger aktiv, nachdem er bereits in der Rückrunde der Saison 2020/21 ein Kölner war. 75 Mal stand der 31-Jährige dabei auf dem Platz. Insgesamt kann der Rechtsfuß die Erfahrung aus 136 Drittliga-Spielen für Mannheim, Braunschweig und Köln vorweisen (14 Tore, zwei Vorlagen), im Bundesliga-Unterhaus sind 14 Partien in der Vita des früheren Karlsruher Jugendspielers verzeichnet.
Als nun die Anfrage aus Essen kam, habe er "nicht lange überlegen müssen", zu "so einem Traditionsverein" zu wechseln, betont der Pfälzer. "Ich kann es kaum abwarten, ab morgen loszulegen und freue mich wahnsinnig auf diese Aufgabe und die Saison", fiebert Schultz dem Trainingsauftakt am Mittwoch entgegen. Bei RWE ist der gebürtige Landauer nach Tobias Kraulich (Dynamo Dresden), Robbie D’Haese (KV Oostende), Tom Moustier (Hannover 96 II) Jimmy Kaparos (FC Schalke 04 II) und Ramien Safi (SV Rödinghausen) der sechste Neuzugang – und der Ersatz für den nach Paderborn abgewanderten Felix Götze. Zeitnah kommen soll noch ein Offensivspieler. Als heißer Kandidat gilt Ahmet Arslan vom 1. FC Magdeburg.