RWE-Hoffnung schwindet, Nowag hofft auf Geldstrafe

Gehen bei Rot-Weiß Erfurt schon in Kürze die Lichter aus? Nach der bitteren 0:3-Niederlage gegen Zwickau liegen die Thüringer bei einem Spiel mehr bereits sieben Punkte hinter dem rettenden Ufer. Die Hoffnung, den sportlichen Klassenerhalt noch schaffen zu können, schwindet. Und ein weiterer Rückschlag kündigt sich bereits an.

"Die Niederlage schmerzt"

Die Enttäuschung über die dritte Pleite in Folge war Trainer Stefan Emmerling nach Spielende deutlich anzumerken: "Die Niederlage schmerzt", sagte er gegenüber dem "MDR". Schmerzhaft war das 0:3 gegen Zwickau zum einen, weil Erfurt zunächst klar besser im Spiel war, jedoch beste Chancen liegen ließ und dann wie aus dem Nichts in Rückstand geriet. Und zum anderen, weil RWE selbst in Überzahl noch zwei Gegentore kassierte und nach dem 0:1 kaum noch Akzente setzen konnte.

"Zwickau war heute brutal effektiv", bilanzierte Emmerling. "Wir hingegen waren nicht konsequent und effektiv genug." Ein Problem, das RWE bestens bekannt ist: Mit nur 14 Toren stellt das Schlusslicht die mit Abstand schwächste Offensive der 3. Liga. Doch während in der Hinrunde immerhin die Defensive einigermaßen stand, kassierten die Thüringer nun allein in den letzten drei Spielen elf Gegentore. So ist der Klassenerhalt unmöglich. Auch Emmerling musste nach der Niederlage gegen Zwickau feststellen: "Es wird immer enger." Aufgeben will der 51-Jährige aber natürlich nicht, auch wenn sich seine Äußerungen schon sehr nach Durchhalteparolen anhören: "Noch sind es 15 Spiele, in denen wir 45 Punkte holen können. Die 1. Halbzeit macht Mut."

Geldstrafe oder Punktabzug?

Weiteres Ungemach erwartet RWE in dieser Woche jedoch von Seiten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Da es den Thüringern offenbar nicht gelungen ist, die Finanzlücke in Höhe von 1,6 Millionen Euro bis zum 23. Januar vollständig zu schließen, droht nun ein Punktabzug. "Wir müssen davon ausgehen, sanktioniert zu werden", sagte Präsident Frank Nowag beim MDR, hofft aber noch darauf, "dass es eine Geldstrafe wird." Am Ende der vergangenen Woche hat RWE Rückfragen vom DFB bekommen, die der Verein in den kommenden Tagen beantworten will. Danach trifft der DFB eine Entscheidung.

Hintergrund sind die drei Neuverpflichtungen Marcel Kaffenberger, Kusi Kwame und Nermin Crnkic, die allesamt einen Amateurvertrag erhalten haben. Sollte der DFB den Thüringern tatsächlich Punkte abziehen, würde der Klassenerhalt endgültig in weite Ferne rücken und nahezu aussichtslos werden. Und dass RWE am kommenden Freitag ausgerechnet bei Tabellenführer Paderborn antreten muss, macht die Lage nicht gerade einfacher. Eine geordnete Insolvenz wird somit immer wahrscheinlicher.

   

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