Rot-Weiß Erfurt: Hauptsponsor stellt Zahlungen vorerst ein

Die Unruhe beim FC Rot-Weiß Erfurt hält weiter an – und nimmt immer größere Formen an: Am Freitag gab Hauptsponsor "Autohaus König" bekannt, sämtliche Zahlungen vorerst einzustellen.

Sponsor will Entwicklungen im Verein abwarten

Erst die massive Kritik an Präsident Frank Nowag für dessen Alleingang bei der Insolvenzanmeldung, dann der Rücktritt des kompletten Aufsichtsrats und nun die Ankündigung des Hauptsponsors, vorerst kein Geld mehr zur Verfügung zu stellen: Rot-Weiß Erfurt kommt derzeit nicht zur Ruhe und befindet sich mitten in der größten Krise seiner Vereinsgeschichte. In der "Bild" macht Dirk Steeger, Geschäftsführer von "Autohaus König", klar: "Unser Stand ist so, dass wir erst mal kein Geld mehr geben, solange nicht geklärt ist, wie es im Verein weitergeht." Pikant: Laut der Zeitung hat das Unternehmen dem Verein zuletzt bereits 200.000 Euro der Sponsorenleistung für die kommende Saison zur Verfügung gestellt, um die aktuelle Spielzeit zu sichern.

Dass weiteren Zahlungen nun vorerst eingestellt werden, hängt offenbar auch mit dem Handeln von Frank Nowag zusammen: "Das Verhalten von Herrn Nowag fin­den wir nicht gut. Es gehört sich einfach, dass man bei einer so weitreichenden Entscheidung, alle mit ins Boot holt, alle Ent­schei­dungs­trä­ger vorab in­for­miert. Diese 24 Stunden hätte man auch noch Zeit gehabt", schimpft Steeger, der selbst zum Aufsichtsrat gehört bzw. gehörte.

Entscheidung des Gerichts steht bevor

Ganz zurückziehen will sich das "Autohaus König" aber nicht: "Wir haben schon vor einem Dreivierteljahr gesagt, dass wir durchaus bereit sind, uns weiter zu engagieren", macht Steeger klar, fordert aber einen Plan für eine "bessere sportliche Zukunft". Außerdem "müssen die Grabenkämpfe aufhören." Doch bis es bei RWE wieder ruhiger wird, dürfte es noch etwas dauern.

Am heutigen Freitag will das Amtsgericht Erfurt nach MDR-Angaben zunächst eine Entscheidung treffen, ob es dem Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zustimmt. Falls nicht, droht RWE im schlimmsten Fall eine komplette Abwicklung des Vereins, was eine Löschung aus dem Vereinsregister zur Folge hätte. Dann müsste in der untersten Liga ein neuer Verein gegründet werden – der FC Rot-Weiß Erfurt wäre Geschichte. Ein Horror-Szenario, das unbedingt verhindert werden soll.

   
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