Rot-Weiß Erfurt im Aufwind: Sieben Punkte aus drei Spielen

Das war wichtig für die Rot-Weißen aus Erfurt! Im Ostduell gegen Hansa Rostock glückte durch einen 3:2 (1:1)-Heimsieg der erhoffte Sprung ins Tabellenmittelfeld. Sieben Punkte aus drei Spielen machen die Rot-Weißen zudem zum Team der Stunde – wer hätte das noch zum Ende des vergangenen Monats gedacht?

Spiel nach schwachem Start gedreht

Der Erfolg, er gibt auch Trainer Christian Preußer recht. Der 31-Jährige, der im Spiel gegen Rostock auf den zu Saisonbeginn bereits als Fehleinkauf abgestempelten Tugay Uzan setzte, wurde für seinen Mut erneut belohnt: Bereits beim 1:0-Sieg über die Stuttgarter Kickers war der von Union Berlin II gekommene Angreifer für das entscheidende Tor verantwortlich, am Samstag sollte es erneut so kommen. Per Rechtsschuss brachte er seine Farben knapp zehn Minuten vor dem Ende in Front – ein Vorsprung, den RWE nicht mehr hergeben sollte. Natürlich waren die drei Punkte nicht nur dem spielerischen Können, sondern auch dem Faktor Glück geschuldet. Der F.C. Hansa erhielt gleich zwei Elfmeter, ging bereits nach fünf Spielminuten in Führung. "Wir sind nicht wirklich gut ins Spiel gekommen“, musste auch Preußer nach Spielende zugeben, der aber zeitgleich seiner Elf attestierte: "Ich habe heute eine Mannschaft gesehen, die unbedingt diesen Dreier wollte.“

Kammlott: "Überragendes Gefühl, am Ende noch zu gewinnen“

Beim Stande von 2:2 entschied Schiedsrichter Benjamin Brand nämlich erneut auf Strafstoß, eine erneut vertretbare Entscheidung. Maximilian Ahlschwede machte sich bereit, abermals zu versenken, aber scheiterte an Erik Domaschke (73.) Nein, an diesem Tag erarbeitete sich Rot-Weiß das Glück, profitierte aber zeitgleich von einer nahezu optimalen Chancenverwertung: Carsten Kammlott schnürte mit den ersten beiden Großchancen gar sogleich einen Doppelpack und drehte so das Spiel (23./ 62.). "Da war alles dabei: Emotionen, gehaltene Elfmeter und viele Tore – überragend, dass wir am Ende noch gewinnen“, gab der Doppeltorschütze nach Abpfiff erleichtert preis.“ Rostock-Trainer Karsten Baumann ärgerte sich umso mehr über die Niederlage: "Wir verpassen das zweite Tor und kassieren dann zwei Gegentreffer, die viel zu einfach sind. In unserer Situation kam es dann, wie es kommen musste: Der Elfmeter geht nicht rein und wir bekommen dafür den Gegentreffer.“

Starke Heimbilanz steht Auswärtsschwäche gegenüber

Aber war dies nun Glück oder Qualität? Die Frage ist schwer zu beantworten, doch zumindest eins steht fest: Die Heimstärke von Rot-Weiß Erfurt ist nicht mehr von der Hand zu weisen. Insgesamt 17 ihrer 21 erzielten Zähler holten die Thüringer vor dem heimischen Publikum am Steigerwald. Fünf Siege stehen zwei Remis sowie zwei Niederlagen gegenüber – die Bilanz der Rot-Weißen auf heimischem Geläuf ist mehr als respektabel. Gleichzeitig macht sich das Problem der Preußer-Elf bemerkbar: Auswärts wurde noch kein einziger dreifacher Punktgewinn erzielt, nur vier magere Unentschieden stehen neben vier Niederlagen bisher zu Buche. Am kommenden Samstag steht mit Energie Cottbus das nächste reizvolle Duell an, viele Anhänger aus Erfurt dürften nach den jüngsten Erfolgen den Weg in die Lausitz antreten. Sollte dort tatsächlich der erste Auswärtssieg gelingen, dürfte RWE zumindest bis zur Winterpause nicht mehr in arge Abstiegsturbulenzen geraten – ein Ausblick, der vielen Fans ebenso gefallen dürfte wie dem zuvor immer wieder kritisierten Cheftrainer.

 

   

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