Erfurt: Geschäftsführer Kalt erstattet Selbstanzeige

Nachdem zuletzt bekannt wurde, dass Drittligist Offenbacher Kickers eine Finanzlücke von 9,1 Millionen Euro plagt, begannen die Vorwürfe gegen den ehemaligen Geschäftsführer Thomas Kalt immer lauter zu werden. Dieser war über 20 Jahre am Bieberer Berg tätig und fungierte bis zu seinem Abgang im Juli 2012 knappe zwei Jahre als Geschäftsführer. Nun wird er von der Führung des hessischen Vereins für die wirtschaftliche Misere mitverantwortlich gemacht.

Kalt: Habe mich immer im vorgegebenen Rahmen bewegt

Um die prekäre Lage aufzuklären und sich selber zu entlasten, hat sich der 48-Jährige nun selber angezeigt, wie die “Thüringer Allgemeine“ (TA) berichtet. „Im Rahmen dieser Selbstanzeige bitte ich die Staatsanwaltschaft um Aufklärung der Sachverhalte hinsichtlich erhobener Vorwürfe der neuen Geschäftsführung der OFC GmbH und des neu gewählten Präsidenten der Offenbacher Kickers", erklärt Kalt, welcher auch als Vize-Präsident der Offenbacher Kickers tätig war. In seiner persönlichen Erklärung heißt es weiterhin, dass er sich "immer im vorgegebenen gesetzlichen Rahmen bewegt und alle juristisch- und wirtschaftlich relevanten Entscheidungen mit den entsprechenden Fachleuten abgestimmt" habe und weist die Schuld von sich, da er trotz vielfacher Aufforderung keine Unterlagen mit den abweichenden Feststellungen der Wirtschaftsprüfer erhalten habe.

Rückendeckung vom Präsidenten

Die Selbstanzeige sei somit der einzige Weg, um den Aufklärungsprozess vorantreiben zu können, so Kalt. Auch versicherte er, dass er sich in der Ausübung seiner Amtsgeschäfte „immer korrekt verhalten habe" und immer im Rahmen seiner „diversen Verantwortungen für das Wohlergehen des OFC gekämpft“ und alles unternommen habe, „um den Verein zu fördern und auch in schwierigsten Phasen die Existenz zu sichern." Probleme, dass die Auseinandersetzung mit seinem Ex-Verein Auswirkungen auf die Arbeit Thomas Kalts habe, sieht RWE-Präsident Rolf Rombach nicht. Dieser erklärte, dass er „Thomas Kalt einhundertprozentig“ vertraue und „von Herrn Kalt vom ersten Tag an unterrichtet" war. „Er ging sehr offen mit der Sache um", zitiert ihn die “TA“. Unverständlich ist für Rombach, "wie mit einem Mann umgegangen wird, der so viel für den Offenbacher Verein getan hat".

Zwei Punkte Abzug für OFC

Der Verein aus Hessen wurde zuletzt vom Deutschen Fußball Bund (DFB) mit einem zweifachen Punktabzug bestraft, da es der DFB als erwiesen ansah, dass "Verstöße im Rahmen des wirtschaftlichen Zulassungsverfahrens zur Spielzeit 2012/2013" begangen wurden. Statt der 9,1 Millionen Euro Verbindlichkeiten wurden am 20. September 2012 nur 4,7 Millionen Euro angegeben. Damit einhergehend sollen die Geschäftsbücher nicht ordnungsgemäß geführt worden sein.

FOTO: Cello Klettermaxe / fototifosi.de

 

   

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