RL-Reform: Kallnik sieht "Farce und Wettbewerbsverzerrung"

Im Zuge der heiß diskutieren Auftstiegsreform rund um die Regionalliga entsteht neuer Zündstoff: Nachdem die Anträge der einzelnen Verbände dem DFB-Bundestag am 8. Dezember öffentlich wurden, kritisiert Mario Kallnik die inhaltliche Entwicklung. Der DFB hingegen hofft weiterhin auf einen Konsens. 

Vier oder fünf Staffeln?

Sechs verschiedene Anträge wurden seitens der Verbände eingereicht – doch eine Lösung, die alle Beteiligten zufriedenstellt, scheint weiterhin nicht in Sicht. Schon im Oktober glaubte Manfred Schnieders, Vorsitzender des DFB-Spielausschusses, nicht an ein solches Ergebnis. Schon damals hofften alle Beteiligten auf einen Kompromiss. Doch noch immer steht der DFB vor der Frage, ob die fünf Staffeln der Regionalliga bestehen bleiben, oder ob eine Reduzierung auf vier Staffeln erfolgen soll. Im Kern dreht es sich um die Frage, ob alle Meister ein direktes Aufstiegsrecht erhalten, oder ob es nur zu einer Reform der Relegationsspiele kommt.

NOFV pocht auf vier Staffeln – und Gleichbehandlung

"Bei einer Reduzierung auf vier Staffeln wäre der Nordost-Verband in seinem Bestand gefährdet", gibt DFB-Präsident Reinhard Grindel gegenüber dem "MDR" zu Protokoll. Der Verband aber pocht auf Gleichbehandlung: "Es kann nicht sein, dass es durch die Reform eine neue deutsche Teilung durch den DFB gibt", macht NOFV-Präsidiumsmitglied Hermann Winkler seinem Ärger Luft. Zudem fülle der Nordosten einen Drittel der Fläche von Gesamtdeutschland aus. "Es gibt sehr gute Gründe, die Regionalliga Nord zu erhalten", räumt auch Grindel ein. Er hofft weiterhin auf einen Konsens, der eine "faire Aufstiegsregelung" beschließt und deren Bestand sichert. Aber wie kann dieser aussehen? Fest steht: Bei einem Modell mit einem Aufstiegsrecht für alle Meister muss an der Struktur der Regionalligen grundlegendes geändert werden. Es allen Parteien recht zu machen, scheint fast unmöglich, wenngleich es auch hierfür Vorschläge gibt.

Kallnik: "Farce und Wettbewerbsverzerrung"

Für Mario Kallnik, Geschäftsführer des 1. FC Magdeburg, scheint eine Reduzierung auf vier Staffeln "nicht mehr so realistisch". Der Sprecher der 3. Liga ergänzt: "Leider Gottes haben viele Regionalverbände für das Modell mit fünf Regionalligen gestimmt." Diese Anträge sehen vor, dass die Staffeln West und Südwest aufgrund ihrer Vereinsdichte einen direkten Aufsteiger stellen und zwischen den anderen Meistern ein rollierendes System und Relegationsspiele über den Aufstieg entscheiden. Das Problem, das ein Meister also nicht aufsteigt, bleibt bestehen. "Das ist eine Farce", so Kallnik weiter. Der Vorschlag sei ein noch schlechteres Modell und nicht das, was sich die Fans gewünscht haben. "Es ist höchst strittig und aus meiner Sicht auch eine Wettbewerbsverzerrung und deshalb auch anfechtbar."

Wird die Entscheidung vertagt?

Die Teilnehmer der Staffeln Südwest und West hätten eine viel längere Planungszeit für die 3. Liga, so Kallnik. "Deshalb ist das nicht von Bestand und kann eigentlich kein Thema auf dem Bundestag sein", redet sich der 43-Jährige in Rage und hinterfragt den Sinn der Überlegungen. "Die 3. Liga ist einen Kompromiss eingegangen und hat einen vierten Absteiger in Aussicht gestellt, damit alle Meister aufsteigen können. Nun kommt dabei so ein System raus. Da muss man sich ja fragen: 'Warum hat man das gemacht?'". Seiner Meinung nach wäre es besser, es zunächst so zu belassen wie es ist und abwartet, bis ein tragbarer Vorschlag beim Bundestag eingereicht werden kann. Schon im Oktober hatte Kallnik vor Schnellschüssen gewarnt und auf zukunftsträchtige Lösungen gepocht. Diese scheinen momentan nicht in Sicht.

 

   

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