Großer Frust bei Hansa: "Ein Stück weit eine Blamage"
Die Erfolgsserie ist gerissen! Ausgerechnet beim noch sieglosen Schlusslicht Carl Zeiss Jena musste sich Hansa Rostock am Sonntag mit 1:3 geschlagen geben – und verpasste damit die Chance, in der Tabelle weiter nach oben zu rücken. Entsprechend groß war die Enttäuschung nach Abpfiff.
Nicht effektiv genug und im Pech
"Es besteht die Gefahr, sich zu blamieren", hatte Stürmer Pascal Breier vor der Partie in Jena gewarnt – und unfreiwillig Recht behalten. "Wir wollten nicht die ersten sein, die hier verlieren", offenbarte der Angreifer im Interview mit "Magenta Sport" eine "riesen Enttäuschung" – und kam auf seine Aussage aus dem Vorfeld der Partie zurück: "Das ist nun ein Stück weit eine Blamage, die es nicht gebraucht hätte."
Die Gründe für die erste Niederlage seit dem 0:1 gegen Großaspach am 17. August sind schnell gefunden: Zum einen präsentierte sich die Kogge nicht so effektiv wie in den vergangenen Wochen – und war angesichts von zwei Aluminium-Treffern zudem im Pech. Auf der anderen Seite kam Hansa nicht in die Zweikämpfe und legte auch sonst nicht die richtige Einstellung an den Tag. "Wir müssen uns vorwerfen lassen, nicht alles gegeben zu haben", fand Trainer Jens Härtel klare Worte. Außerdem kassierte Hansa erstmals seit dem 1. Spieltag (3:3 gegen Viktoria Köln) wieder mehr als zwei Gegentore in einem Spiel. Dass der FCH im Vergleich zu den letzten Spielen mehr Chancen zugelassen hat, sah Härtel nicht so: "Heute ist das eben bestraft worden."
"So reicht es eben nicht"
Auch Breier meinte: "Wir haben uns die Niederlage über die letzten Spiele, die spielerisch auch schon nicht gut waren, eingebrockt." Insgesamt sei die Leistung "einfach zu schlecht" gewesen, urteilte der 27-Jährige und stellte fest: "Jena war präsenter und wollte den Sieg mehr." Auch wenn Hansa vor allem im ersten Durchgang gute Chancen hatte und nach dem 1:1 durch Sonnenberg (54.) die große Chance auf das 2:1 liegen ließ, kam Härtel zu dem Urteil: "Den Sieg hat sich Jena verdient." Zumal die FCC-Tore nach dem Seitenwechsel gut herausgespielt waren. Der Hansa-Coach richtete die Blicke derweil schon wieder nach vorne: "Wir müssen jetzt die richtige Schlüsse daraus ziehen." Die erste Erkenntnis: "Nur mit halbem Herz zu spielen reicht eben nicht.
Immerhin: In der Tabelle hat die Niederlage beim Schlusslicht keine großen Auswirkungen: Hansa ist weiterhin Sechster und liegt mit einem Rückstand von drei Punkten auf den zweiten Tabellenplatz weiter in Schlagdistanz zu den Spitzenplätzen. Dennoch ist die Niederlage natürlich ärgerlich, hätte Hansa mit einem Sieg doch zu Halle aufgeschlossen und zudem Eintracht Braunschweig überholt. So aber bleibt die Erkenntnis, dass die Kogge – wie schon so oft in den vergangenen Jahren – eine große Chance hat liegen lassen. Wie die Härtel-Elf mit dem unerwarteten Rückschlag umgeht, wird sich am kommenden Samstag zeigen, wenn der MSV Duisburg zum Spitzenspiel im Ostseestadion gastiert.