"Richtig geil": MSV Duisburg gelingt Traumstart

Niemand wusste vorher richtig, wo der Weg des MSV Duisburg wohl hinführen wird, einige werden sich nachher verwundert die Augen reiben: Mit 4:1 überrollten die Zebras die SG Sonnenhof Großaspach und haben gute Chancen, den 1. Spieltag als Spitzenreiter abzuschließen. Für Trainer Torsten Lieberknecht waren aber andere Faktoren entscheidend.

Stoppelkamp geht voran

Gespannt warteten die Fans des MSV Duisburg auf den ersten Auftritt ihrer Mannschaft, denn alles andere als eine Wundertüte traute sich das Publikum im Vorfeld des radikalen Umbruchs nach dem Abstieg nicht zu erwarten. Einige Spieler mussten bleiben, wenige Profis wollten bleiben – einer davon: Moritz Stoppelkamp. Und der gebürtige Duisburger führte seine Mannschaft fulminant zum ersten Auftaktsieg seit neun Jahren. "Der Umbruch war jetzt da, aber man hat in der Vorbereitung gemerkt, dass hier jetzt ein Team zusammenwächst. Vor dem Spiel blieb natürlich die Ungewissheit, wo man steht", sah auch der Doppeltorschütze am Mikrofon von "Magenta Sport" die Gegebenheiten beim Duisburger Publikum realistisch. Nachdem auch Connor Krempicki innerhalb von sechs Minuten ein drittes Tor beisteuerte, war die Messe bekanntlich gelesen.

"Richtig geil. Das erste Spiel hier vor der Kurve zu gewinnen, richtig geil einfach", freute sich der 24-Jährige über den gelungenen Auftakt, der viel mehr Wert offenbarte, als das nur das Ergebnis: Die runderneuerten Zebras begeisterten nach anfänglicher Nervosität mit attraktiven Offensivfußball. Von einer neu zusammengewürfelten Mannschaft wurde das nicht erwartet, wenngleich es für Krempicki eine einfache Erklärung gab: "Ich war gar nicht überrascht, wir haben ja schon zusammen trainiert. Wenn es harmoniert, dann harmoniert es halt. Ist so."

Lieberknecht und die besonderen Faktoren

Große Teambuilding-Maßnahmen hätte es beim MSV entsprechend gar nicht gegeben, ein Mannschaftsabend bei Trainer Torsten Lieberknecht sorgte beim Team trotzdem für gute Laune. "Wir haben Paella zum Essen bekommen. Aber ich glaube, die war bestellt", witzelte Krempicki nach dem erfolgreichen Auftakt und entlockte damit später auch dem Coach ein Lächeln. "Meine Frau kann ganz kochen, die Nachbarn waren auch involviert", scherzte der 45-Jährige mit, bevor er zum Ernst der Lage zurückkam: Man habe es mit einem Gegner zu tun gehabt, der "uns am Anfang mit seinem hohen Pressing in gefährliche Situationen gebracht" habe.

Die Zebras schlugen zurück und schraubten das Ergebnis fulminant in die Höhe. Für Lieberknecht zählte aber nicht nur das Ergebnis als Faktor: "Erstens haben wir gewonnen, ja. Aber zweitens habe ich den Jungs gesagt, dass wir zwar heute wieder um Punkte spielen, aber noch wichtiger ist es mir, dass die Leute etwas erkennen." Oft genug wurde der Abstiegsmannschaft aus dem letzten Jahr vorgeworfen, keine Mannschaft zu sein. Für das neue Leitmotiv mit regionalen Talenten und Spielern zu arbeiten, machte die Elf auf dem Platz heute eine hervorragende Werbung. "Die Leute sollen merken, dass wir eine Truppe haben, die will", erklärte Lieberknecht und sah den Auftritt seines Teams als Bestätigung. Und auch Stoppelkamp, der sich zum MSV bekannte, begeisterte den Coach: "Mich freut es für Stoppel, dass er eine Belohnung bekommt, dafür dass er hier geblieben ist." Mit einem Auswärtsspiel in Ingolstadt geht es am kommenden Samstag weiter.

   

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