Reservist statt Abwehrchef: Straith bei Hansa außen vor
Er sollte der neue Abwehrchef werden, doch beim F.C. Hansa Rostock fristet Adam Straith aktuell nur ein Dasein als Reservist. Daran wird sich in absehbarer Zeit wohl nichts ändern, denn Cheftrainer Jens Härtel erklärte nun, warum er auf den kanadischen Innenverteidiger so konsequent verzichtet.
"Adam stellt sich hinten an"
Der Aufschrei unter den Fans war groß, als sich im Sommer der Abgang von Oliver Hüsing bei den Ostseestädtern abzeichnete. Hansa verlor nicht nur einen Innenverteidiger, er war auch Publikumsliebling und Führungsspieler. Eine Rolle, die Adam Straith als Nachfolger nicht einnehmen konnte – der Kanadier kam bislang nur auf vier Einsätze, der letzte davon Anfang August.
"Adam stellt sich hinten an und versteht auch, warum das so ist", erklärt Cheftrainer Jens Härtel gegenüber der "Ostsee-Zeitung". Der Trainer setzt auf das Leistungsprinzip: "So lange es die anderen gut machen, gibt es keinen Grund, etwas zu verändern. Wenn sie schwächeln und wir das Gefühl haben, Adam macht es besser, dann würde er spielen." Geschwächelt hatte Straith bei der 0:1-Niederlage gegen Unterhaching, sein Coach holte ihn vorzeitig vom Platz. Seitdem saß der Kanadier – wenn überhaupt – nur noch auf der Bank.
Kaum Einsatzchancen
Dass der 29-Jährige seine Vorzüge hat, bestreitet Härtel auch gar nicht. Es sind nur eben nicht die, auf die der Fußballlehrer aktuell setzt: "Adam liegt es sicherlich mehr, tiefer zu stehen und aus der Konter-Situation heraus zu kommen. Aber wir wollen zumeist höher verteidigen. Das bedeutet, auch mal an der Mittellinie Mann gegen Mann zu spielen." Und so bleibt es wohl dabei, dass sich Straith in Zukunft hinten anstellen muss. "Der Trainer hat seine Gründe, ich muss damit leben und versuchen, wieder reinzukommen", sagt er in der "Bild" und kündigt an, an seinem Spielstil arbeiten zu wollen. "Ich mache meine Schritte und will vorbereitet sein, wenn die Chance kommt."
Und die könnte durchaus kommen, wie Härtel sagt: "Das kann alles ganz schnell gehen. Wir haben viele Verletzte, morgen im Training kann der nächste dazu kommen, dann muss er spielen." Dafür müsse Straith trainieren und gewillt ist der Kanadier auch. Und das honoriert Härtel, der keine persönlichen Probleme mit seinem Schützling sieht: "Vom Charakter her ist er ein sehr positiver Typ."