Reisingers Appell: "Brauchen keinen Blick nach oben werfen"

Mit einem knappen 2:1-Heimsieg gegen die SG Sonnenhof Großaspach konnte der KFC Uerdingen den ersten Dreier des Jahres einfahren. Für den Aufstiegskampf reichte Teamchef Stefan Reisinger die gezeigte Leistung aber nicht.

"Da muss ich einfach mehr erwarten"

Bodenständigkeit war kein Thema, in dem der KFC Uerdingen in der jüngeren Vergangenheit glänzte. Mit der Übernahme von Stefan Reisinger als Teamchef im letzten Oktober konnten die Krefelder ihr Image jedoch radikal ändern – und so hob der 38-Jährige nach dem 2:1-Sieg seiner Mannschaft gegen Großaspach bei "Magenta Sport" den mahnenden Finger: "Die erste Halbzeit hat mit nicht gefallen. Den einen oder anderen musstest du in der Kabine einfach nochmal wachrütteln."

Stefan Reisinger nordet das vermeintliche Star-Ensamble gewissenhaft ein. "Das war zu träge, das waren zu viele Ballverluste. So kannst du dich zuhause nicht präsentieren gegen eine Mannschaft, die auch verunsichert ist", führte der 38-Jährige weiter aus und stellte die entsprechenden Forderungen an sein Team: "Da muss ich einfach von jedem mehr erwarten, entschlossener in die Zweikämpfe reinzugehen, auch bei so einer Mannschaft. Zum Glück haben wir uns in der zweiten Halbzeit noch gesteigert."

Reisinger will Tugenden sehen

Edvinas Girdvainis besorgte dann den Führungstreffer für die Uerdinger, sein Coach bezeichnete ihn als "ekeligen Spieler" – und lobt dessen Mentalität: "Da musst du einfach mal reingehen, wenn die Bälle kommen. Viele laufen da gar nicht durch, aber da muss ich entschlossen reingehen und mich mal durchsetzen." In der 3. Liga komme es aber gerade darauf an, das "Ding machen zu wollen." Und so erzwang sich der KFC die Führung, die per Eigentor ausgebaut wurde – ebenso ein kleiner Makel: "Vorne haben wir zu wenig Durchschlagskraft, wir machen zu wenig Tore."

Reisinger will seinen Spielern dabei nicht einmal eine Schuld zu sprechen. "Wenn man merkt, da ist einfach mehr möglich und nicht jeder ist auf 100 Prozent, das ärgert mich einfach", lag es für den Teamchef auf der Hand, dass seine Jungs in gewissen Situationen nicht an ihre Grenzen gehen. Deswegen ist der Aufstieg in dieser Saison kein Thema: "Wir brauchen keinen Blick nach oben werfen. Wenn wir so spielen wie heute, dann reicht das nicht von der Qualität. Das muss man ganz einfach sagen." Ohnehin beträgt der Rückstand momentan sieben Zähler.

Und so ist die Forderung von Reisinger eigentlich leicht zusammengefasst: "Wir haben viele Spieler und die wollen spielen, aber das muss ich dann auch sehen. Am Samstag um 14 Uhr muss ich da sein und dann muss ich brennen." Erst dann könne man in Uerdingen wieder nach anderen Dingen fragen – und der KFC ist gut darin beraten, sich die Antworten von Stefan Reisinger zu holen.

   

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