Regionalliga West: Große Mehrheit der Klubs für Abbruch

Während sich die Drittliga-Klubs uneinig darüber sind, ob die Saison fortgesetzt oder abgebrochen werden soll, ist die Regionalliga West schon einen Schritt weiter. Angeblich sollen sich 16 der 18 Vereine für einen Abbruch ausgesprochen haben

Verl als Aufsteiger?

Darüber berichtete am Dienstagabend die "WDR Lokalzeit Aachen" (ab Minute 11:10 Uhr). Eine Alemannia-Fanseite auf Facebook griff die Meldung auf und schrieb, dass der Abbruch der Saison und zudem der Aufstieg des SV Verl bei einer Telefonkonferenz zwischen den Vereinen und dem Westdeutschen Fußball-Verband (WDV) am Mittwoch beschlossen werden soll. Davon war in der Lokalzeit allerdings keine Rede. Dennoch zog der Facebook-Post weite Kreise. Marcus Uhlig, Präsident von Rot-Weiss Essen, übernahm den Beitrag – offenbar ohne vorher weitere Informationen einzuholen – und reagierte in einem Statement auf Facebook "stinksauer".

Demnach erhielt er am Dienstag einen Anruf des WDV, der ein Meinungsbild der Klubs einholen wollte. Bei diesem Gespräch sei ihm mitgeteilt worden, dass 16 Vereine für einen Abbruch der Saison und einer Aussetzung des Abstiegs plädieren. "Wir konnten dem aber nicht zustimmen, solange nicht geklärt ist, wie unsere aussichtsreiche tabellarische Situation bewertet wird", erklärt Uhlig. Der Verband habe ihm mitgeteilt, dass die Frage nach dem Aufsteiger "noch im Detail" besprochen werden müsse.

Verwirrung um Facebook-Post

Der "WDR" berichtete indes zwar, dass der SC Verl (auf welcher Grundlage ist offen) aufsteigen würde. Doch dass dies bereits bei einer für Mittwochnachmittag angesetzten Konferenz beschlossen werden soll, davon sprach der WDR in seinem Beitrag – anders als in dem Facebook-Post behauptet – nicht. Zumal die Vereine ohnehin keine endgültige Entscheidung in Sachen Abbruch und Aufstieg beschließen können. Zunächst sollen im Rahmen der Konferenz wohl lediglich weitere Diskussionen geführt werden – eine endgültige Entscheidung ist eher nicht zu erwarten. So hatte es der Verband auch Uhlig gegenüber erklärt. Viel Aufregung um nichts also?

Uhligs Ärger darüber, dass der Aufstieg von Verl angeblich schon beschlossen werden sollte, ist derweil nachzuvollziehen. Schließlich liegt Essen – wenn auch mit zwei Spielen mehr auf dem Konto – nur zwei Zähler hinter dem ostwestfälischen Klub. Tabellenführer SV Rödinghausen kommt für den Aufstieg nicht infrage, nachdem der Klub Mitte Februar erklärt hatte, aufgrund zu hoher Stadion-Anforderungen auf die Lizenz für die 3. Liga zu verzichten. Entsprechend würde der Tabellenzweite, derzeit Verl, nachrücken, müsste am Saisonende aber noch in zwei Entscheidungsspielen gegen den Meister der Nordost-Staffel antreten.

Wertung offen

Ob der Spielbetrieb in der Regionalliga Nordost nochmal aufgenommen wird, ist noch unklar. Ebenso offen ist, wie die Frage nach den Aufsteigern im Falle eines Abbruchs geregelt werden könnte. Die acht Drittligisten, die einen Abbruch der Saison fordern, sprachen sich zwar dafür aus, die Liga aufzustocken, damit alle fünf Regionalliga-Meister direkt aufsteigen können. Doch ob es tatsächlich dazu kommen wird, ist fraglich.

   

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