Regionalliga-Prognose: Wer schafft den Sprung in die 3. Liga?

Die kommende Drittligasaison nimmt immer mehr Formen an: Nach dem Bremen II, Jena und Oberhausen bereits als Absteiger und Sandhausen Aalen als Aufsteiger aus der 3. Liga feststehen, steht seit Sonntag auch der erste Absteiger aus der 2. Bundesliga fest: Hansa Rostock kehrt nach nur einem Jahr im Bundesliga-Unterhaus zurück in die 3. Liga. In den Regionalligen ist es dagegen zum Teil noch vollkommen offen, wer in der kommenden Saison in Liga drei spielt. liga3-online.de wirft einen Blick auf die drei Staffeln und lotet die Aufstiegschancen der Clubs aus.

Regionalliga Süd: Stuttgarter Kickers vor Rückkehr in Liga drei

Die Stuttgarter Kickers führen mit 69 Punkten die Tabelle der Regionalliga Süd an und haben sechs Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten Sonnenhof Großaspach. Bei noch vier ausstehenden Spielen reichen den Kickers somit schon vier Punkte, um den Aufstieg in die 3. Liga perfekt zu machen. Nach dem knappen 2:1 Erfolg über den FC Ingolstadt II könnte sogar schon am nächsten Wochenende die Aufstiegsentscheidung fallen, wenn die Kickers ihr Heimspiel gegen Memmingen gewinnen und Verfolger Großaspach beim schweren Auswärtsspiel in Hoffenheim Punkte liegen lässt. Für den Verein und die Fans wäre der Aufstieg enorm wichtig, denn mit zehn Zweitvertretungen von Profivereinen ist die Regionalliga für viele Fans verständlicherweise einfach zu unattraktiv. Doch in Stuttgart sollte sich niemand zu früh freuen, den die Kickers hatten schon einmal sieben Punkte Vorsprung auf Platz zwei, der zwischenzeitlich auf einen Punkt herab schmolz. Eintracht Frankfurt II, mit 60 Punkten auf Platz drei hat nur noch theoretische Chancen auf den Aufstieg.

 

Regionalliga Nord: Verpasst RB Leipzig erneut den Aufstieg?

Die Regionalliga Nord wird mit 73 Punkten vom Halleschen FC angeführt. Lange Zeit war es ein ganz enger Dreikampf zwischen Halle, Rasenballsport Leipzig und Holstein Kiel. Doch bei nur noch drei ausstehenden Spielen reichen Halle nun zwei Heimsiege, um den Aufstieg perfekt zu machen. Der Tabellenzweite Kiel hat mittlerweile vier,  der dritte Leipzig fünf Punkte Rückstand. Mit Halle würde auch Kapitän Maik Wagefeld den Weg in den Profifußball zurückfinden. Holstein Kiel sorgte innerhalb der Saison vor allem im DFB-Pokal landesweit für Furore, als die Norddeutschen drei Bundesligisten herauswarfen und ins Viertelfinale einzogen, wo sie jedoch Borussia Dortmund mit 0:4 unterlagen. Nach diesem Spiel leisteten sich die Kieler in der Liga eine Negativserie mit unnötigen Niederlagen. Doch die Mannschaft fing sich wieder und konnte die letzten sechs Spiele allesamt gewinnen, darunter auch das Verfolgerduell gegen RB Leipzig mit 1:0. Trotzdem muss Kiel auf Punktverluste von Halle hoffen. Für Leipzig wäre ein verpassen des Aufstieges schon fast eine sportliche Katastrophe, denn der mit Bundesliagerfahrenden Kader der Leipziger galt vor der Saison als Topfavorit. Mit dem finanzstarken Geldgeber Red Bull im Rücken verstärkte sich der Verein vor der Saison nochmals, jedoch wird es wohl im wie im letzten Jahr wieder nicht zum Aufstieg reichen. Fans von Traditionsvereinen würden sich freuen.

 

Regionalliga West: Sportfreunde Lotte oder Borussia Dortmund II?

In der Regionalliga West läuft alles auf einen spannenden Zweikampf zwischen den Sportfreunden Lotte und Borussia Dortmund II hinaus. Lotte hat zwei Punkte mehr als Dortmund auf dem Konto, jedoch haben die Sportfreunde nächste Woche spielfrei, da die Liga 19 Mannschaften hat. Lotte war schon in den letzten beiden Jahren immer nah am Aufstieg dran, scheiterte aber immer knapp an den Traditionsvereinen 1. FC Saarbrücken (2010) und Preußen Münster (2011). Wenn die Sportfreunde dieses Jahr den Aufstieg endlich schaffen sollte, winken ihnen Derbys gegen Münster, Osnabrück und Bielefeld. Für Lotte spricht, dass sie das einfachere Restprogramm als Borussia Dortmund II haben. Für Dortmunds Amateure spricht die tolle Rückrundenserie von 14 Siegen und nur einer Niederlage in 16 Spielen. Mit dieser Serie kann keiner in der Liga mithalten. Aber trotz der beidruckenden Serie holten die Amateure in der Rückrunde weniger Punkte als die erste Mannschaft in der Bundesliga, die im selben Zeitraum 44 Punkte holte und damit Meister wurde – ein interessanter Vergleich, welcher zeigt wie stark Dortmund zurzeit ist. Eventuell wird die zweite Mannschaft sich für den Schlussspurt noch mit Spielern aus dem Bundesligakader verstärken, um nächste Jahr neben dem VfB Stuttgart als einzige Amateuermannschaft in der 3. Liga zu spielen.

FOTO: Flohre Fotografie

 

 

   

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