Regionalliga-Check #1: Das sind die Aufstiegsfavoriten

Zeitgleich mit dem Saisonstart in der 3. Liga nehmen auch die fünf Regionalliga-Staffeln nach und nach wieder ihren Spielbetrieb auf. liga3-online.de wirft einen Blick auf die vierthöchste deutsche Spielklasse – und nennt die wahrscheinlichsten Kandidaten für einen Aufstieg in die Dritte Liga. Heute: Die Nordost-, West- und Südwest-Staffel.

 

Regionalliga Nordost

Die Vereine

Zwar hat sich der FSV Zwickau in Richtung höhere Gefilde verabschiedet, mit Absteiger Energie Cottbus und Aufsteiger Lokomotive Leipzig hat die Regionalliga Nordost aber zwei zuschauerstarke Vereine hinzugewonnen. Mit den U23-Teams von Hertha BSC und RB Leipzig sind nur zwei Zweitvertretungen in der Liga vertreten – so wenige wie in keiner anderen Regionalliga-Staffel. Eine weitere Besonderheit: In dieser Staffel steht die längste Auswärtsfahrt aller fünf Regionalligen auf dem Programm. Ganze 578 Kilometer sind zwischen den Stadien des FC Schönberg und des VfB Auerbach zurückzulegen.

Die Spieler

Marco „Toni“ Sailer hat sich in den letzten Jahren beim SV Darmstadt 98 zur Kultfigur entwickelt. Mit dem sportlichen Erfolg musste der Mann mit dem langen Rauschebart aber auch einsehen, dass es bei ihm nicht mehr für die Bundesliga reicht. Im beschaulichen Nordhausen versucht der 30-Jährige nun einige Spielklassen tiefer sein Glück. Er ist bei weitem nicht der einzige Bundesliga-erfahrene Akteur in dieser Staffel. Auch René Klingbeil (Jena), Marc Stein (Cottbus), Eke Uzoma und Sofien Chahed (beide Berliner AK) sind schon in der deutschen Premiumklasse aufgelaufen.

Die Favoriten

Als Absteiger wird der FC Energie Cottbus schon naturgemäß als Aufstiegskandidat gehandelt. Da in der Mannschaft aber kaum ein Stein auf dem anderen geblieben ist, scheint eine direkte Rückkehr in die Dritte Liga eher unwahrscheinlich. Als Favoriten gelten stattdessen eher der Berliner AK und Wacker Nordhausen – beide Klubs haben einige namhafte Spieler in ihren Reihen, zudem spielen die Mannschaften in ihrem Grundgefüge nun schon einige Zeit zusammen.

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Regionalliga West

Die Vereine

Jahrelang gehörten die Sportfreunde Lotte zu den Spitzenteams der West-Staffel, nun gelang dem Klub vom Autobahnkreuz der Aufstieg. Die namhaften Klubs Alemannia Aachen und Rot-Weiss Essen bleiben hingegen ein weiteres Jahr viertklassig. Aus der Oberliga neu hinzu stoßen neben dem Wuppertaler SV die Sportfreunde Siegen, der Bonner SC und die TSG Sprockhövel.

Die Spieler

Einen Europameister würde man unter den Spielern der Regionalliga West eher nicht erwarten – und doch tummelt sich unter ihnen einer. Gut, es war lediglich die U-17-EM, die Kevin Scheidhauer im Jahr 2009 mit dem deutschen Team für sich entscheiden konnte. Aber immerhin – für eine Weile gehörte er zu den europaweit besten Spielern seiner Generation. Zuletzt stand Scheidhauer beim MSV Duisburg unter Vertrag, nach dem Abstieg wechselte er zu einem anderen Ruhrpott-Klub und läuft nun für die zweite Mannschaft von Schalke 04 auf. In der Bundesliga spielte Scheidhauer übrigens nie – im Gegensatz zu den früheren Erstliga-Profis Sascha Dum (Schalke II) und Timo Staffeldt (Aachen), die nun ebenfalls in der Regionalliga auflaufen.

Die Favoriten

Schon seit einigen Jahren gehört Viktoria Köln zu den Spitzenklubs der Regionalliga West. Für den ganz großen Erfolg hat es bislang nie gereicht, nun soll mit dem neuen Coach Marco Antwerpen, der von Rot Weiss Ahlen zu dem rechtsrheinischen Klub wechselt, ein weiterer Anlauf gewagt werden. Doch auch die Traditionsklubs aus Essen, Aachen und Oberhausen fühlen sich zu höherem berufen. Starke Konkurrenz droht ihnen zudem von den Zweitvertretungen von Dortmund und Mönchengladbach.

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Regionalliga Südwest

 Die Vereine

Nur in dieser Liga sind gleich zwei Plätze zur Aufstiegsrunde zur vergeben – dennoch könnte es die stärksten umkämpfte Staffel werden. Die beiden Stuttgarter Teams von den Kickers und der zweiten Mannschaft des VfB kommen von oben, zudem verbleiben Elversberg und Mannheim nach ihren missglückten Aufstiegsversuchen in der Liga. Aus der Oberliga kommen mit Koblenz und Ulm zudem zwei Teams zurück, die auch schon höherklassig gespielt haben. Die beiden weiteren Aufsteiger sind der SC Teutonia Watzenborn-Steinberg und der FC Nöttingen.

Die Spieler

Als neuseeländischer Messi wurde Marco Rojas einst gefeiert. Nun wird der 1,68 Meter große Flügelspieler, der beim VfB Stuttgart unter Vertrag steht, wohl zumeist für die zweite Garde in der Regionalliga auflaufen. Er ist aber nicht der einzige Nationalspieler in dieser Liga – auch Maurice Deville, luxemburgischer Offensivmann bei Kaiserslautern II, läuft in Länderspielen für seine Nation auf. Dass Marco Engelhardt das DFB-Trikot überstreifen durfte, ist hingegen mittlerweile zwölf Jahre her. In dieser Saison wird der 35-Jährige für Hoffenheim II auflaufen. Auch Tobias Rathgeb (VfB Stuttgart II), Michael Fink (Mannheim) und Edmond Kapllani haben sich im Herbst ihrer Karriere von früheren Bundesliga-Ambitionen verabschiedet und laufen jetzt in der Regionalliga auf.

Die Favoriten

Wie bereits angesprochen, ist das Gefüge an Mannschaften, die für einen Aufstieg in Frage kommen, nirgendwo so groß wie in dieser Staffel. Außer den Stuttgarter Teams, Mannheim und Elversberg sind auch Saarbrücken und Trier heiße Aufstiegskandidaten. Auch der TSV Steinbach hat sich wieder einige namhafte Spieler geangelt und ist definitiv ein Bewerber für das obere Tabellendrittel. Mit ziemlicher Sicherheit nicht um den Aufstieg mitspielen werden die Offenbacher Kickers: Der hessische Traditionsklub wird nach einem eröffneten Insolvenzverfahren mit der Bürde von neun Minuspunkten in die Saison starten. Das letzte Wort bezüglich dieser Bestrafung ist allerdings noch nicht gesprochen, da die Offenbacher Protest eingelegt haben.

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