Rangliste: Die größten Überraschungen der bisherigen Saison

Nach 14 Spieltagen konnten zahlreiche Vereine eine erste tiefere Analyse vornehmen, wie das erste Drittel der Saison verlief. liga3-online.de hat ebenso die Lupe ausgepackt: Wir suchen die 15 größten Überraschungen der bisherigen Drittliga-Saison. Dazu zählen eben nicht jene wie Anton Fink oder Christian Beck, von denen ein gewisses Leistungsniveau erwarten werden darf. Wir haben diejenigen gesucht, die vor der Spielzeit kaum jemand auf der Liste hatte und nun wichtige Rollen in ihren Teams einnehmen. Hier die Plätze 1 bis 15:

Nun gut – ein völlig Unbekannter ist Massimo Ornatelli in der 3. Liga wahrlich nicht, schließlich kickte er schon in Münster, Paderborn und auch Osnabrück. Dass er aber beim FSV Frankfurt nochmals derart aufblüht, war schlichtweg nicht abzusehen. Mit zwölf Scorerpunkten ist er hinter Anton Fink zweitbester Scorer der Liga, glänzte bereits mit acht Vorlagen – deutlicher Bestwert. Dass der Deutsch-Italiener in Bornheim in dieser Form einschlägt, steht sinnbildlich für den aktuellen Aufwärtstrend der Hessen.

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Schnäppchenjäger Sonnenhof Großaspach: Und wieder hat der Dorfklub in den unteren Ligen einen möglicherweise künftigen Profi aufgespürt. Weder beim FSV Mainz 05 noch bei der TSG Hoffenheim hatte Lucas Röser trotz solider Torquoten den Durchbruch geschafft – in Großaspach allerdings ist er gesetzt und unterstreicht seine Drittliga-Tauglichkeit mit zehn Scorerpunkten schon jetzt eindrucksvoll. Mit mehr Effizienz hätten es sogar noch deutlich mehr Treffer sein können…

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Nach dem Abgang des in Fankreisen umstrittenen Michael Ratajczak übernahm Mark Flekken beim MSV Duisburg den Posten zwischen den Pfosten. Würde er mehr Sicherheit als Schlussmann ausstrahlen können? Aktuell ist die Frage deutlich beantwortet: Die Zebras haben erst acht Gegentore kassiert – natürlich liegt das auch und vor allem am bisher quasi tadellos agierenden Keeper. Er steht federführend für das, was den Tabellenführer aktuell auszeichnet: die überragende Defensivarbeit.

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Aus der U23 von Greuther Fürth gekommen, trug sich Jann George in der vergangenen Saison lediglich drei Mal in die Torschützenliste des SSV Jahn ein. Seit dem Aufstieg blüht der 24-Jährige aber richtig auf und erzielte schon sieben Tore. Zusammen mit Erik Thommy, der es ebenfalls in diese Rangliste geschafft hat, bildet der Deutsch-Amerikaner eine kongeniale Flügelzange.

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Als gesamtes Team haben sich die Sportfreunde Lotte von gehobener Regionalliga-Qualität zu einem mehr als ernstzunehmenden Drittliga-Player entwickelt. Ein Akteur sticht dabei aus dem Kollektiv noch hervor: Kapitän und Abwehrrecke Gerrit Nauber liefert Spiel um Spiel ab wie eine Bank. Torgefährlich, kompromisslos im Zweikampf sowie in der Luft und gleichzeitig mit erst zwei gesammelten Karten ein Fairplay-Spieler. Nauber bringt über kurz oder lang alles mit, um auch höherklassig zu funktionieren.

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Als Leihspieler vom SC Freiburg gekommen, hat Fabian Schleusener seine Drittligatauglichkeit beim FSV Frankfurt bisher vollends unter Beweis gestellt. Sieben Tore erzielte er insgesamt, war zuletzt in fünf von sieben FSV-Partien erfolgreich – jedes davon wurde gewonnen. Ob als Linksaußen oder hängende Spitze, Schleusener beweist stets Vielseitigkeit: Der 25-Jährige stellt unter Beweis, wieso er in niedrigeren Klassen Südwestdeutschlands in den letzten beiden Jahren stolze 40 Tore erzielt hatte…

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Ebenso wie sein Sturmpartner Jann George ist auch Erik Thommy in der 3. Liga angekommen. Der 22-Jährige ist kein klassischer Durchstarter. Dem großen Talent aus der Jugend des FC Augsburg war bereits vor drei Jahren eine große Zukunft prognostiziert worden, als er erste Profiminuten in der Bundesliga und 2. Bundesliga schnuppern durfte. Plötzlich aber stagnierte die Entwicklung – bis Thommy sich zum Wechsel nach Regensburg entschied. Hier blüht er auf, lieferte bisher ein Tor und sechs Vorlagen. Aktuell allerdings befindet er sich wie ganz Regensburg ein wenig auf der Suche nach der Form.

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Ein zweiter Akteur, der aus dem Lotter Erfolgskollektiv hervorsticht, ist Andre Dej. Der 24-Jährige fungiert als Lenker und Denker im Mittelfeld, schießt darüber hinaus Elfmeter und Standards. Das führte bisher zu insgesamt sieben Torbeteiligungen, die den Wert von Dej für das Team aber noch nicht ausreichend wiedergeben: Dej ist aufmerksamer Verknüpfungspunkt zwischen Abwehr und Offensive, verfügt zudem über die klassische Pferdelunge. Vom idealen Drittliga-Kicker scheint er nicht weit entfernt.

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Kwasi Wriedt, den sie beim VfL Osnabrück alle nur „Otschi“ nennen, hat auch aufgrund der langen Verletzung von Halil Savran seine Notwendigkeit im Sturm unter Beweis stellen dürfen. Zwar trifft Wriedt noch längst nicht alle Entscheidungen, steuerte aber immerhin sechs Scorerpunkte bei und kam in jedem der 14 Partien zum Einsatz. Weiteres Steigerungspotenzial ist beim hochveranlagten Talent allemal vorhanden.

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Die Transfers, die beim 1. FC Magdeburg nachhaltig einschlugen, beliefen sich auf eher wenige Akteure. Allen voran Tobias Schwede – ausgerechnet Schwede – zählt zu den Transfer-Treffern. In der Vorsaison kickte der 22-Jährige noch in der fünftklassigen Bremenliga, beim FCM allerdings ist er schnell zum Stammspieler aufgestiegen. Das rechtfertigte er etwa beim 1:1-Remis gegen Hansa Rostock mit einer sehenswerten Torvorlage.

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Arne Sicker hatte wohl niemand in der 3. Liga als potenziellen Stammspieler auf dem Schirm – außer vielleicht Holstein Kiel selbst. Sein Weg führte am 8. Spieltag von der Tribüne in die Startelf und seitdem nicht mehr hinaus. Was für ein Werdegang! Sicker rechtfertigt es mit mehr als soliden Leistungen, die sich auch in Ergebnissen widerspiegeln: Nur zwei Gegentore kassierte der KSV in den sieben Partien mit Beteiligung von Sicker. Könnte schlechter laufen für den Youngster…

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Der 20-jährige Theodor Bergmann stellt bei RW Erfurt den Hauptprofiteur großer Verletzungssorgen in der Innenverteidigung dar: Weil die Sechser bei RWE regelmäßig in der Viererkette aushelfen mussten, wurde im Mittelfeld ein Platz frei – Bergmann schlüpfte durch das offene Tor und hat sich seitdem festgespielt. Das freut die Erfurter um Stefan Krämer sichtlich, denn: Bergmann ist ein echtes Thüringer Eigengewächs, wurde in der Nähe der Landeshauptstadt geboren.

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Aus der Not eine Tugend machen – dieses Konzept hat der VfR Aalen aufgrund steter finanzieller Sorgen fast schon instrumentalisiert. Es verwundert kaum, dass die Methode mittlerweile Früchte trägt, so etwa in Person von Rico Preißinger. Der 20-Jährige stieg aus der Regionalliga Bayern zu den Schwarz-Weißen auf und ist mittlerweile kaum mehr zu ersetzen. Der defensive Mittelfeldspieler fehlte bisher lediglich einmal gelbgesperrt und bildet eine Konstante in der mit elf Gegentreffern zweitbesten Defensive der 3. Liga.

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Aus der Regionalliga West von Fortuna Düsseldorf II gekommen, hat sich Rechtsverteidiger Marvin Ajani eine Etage höher sogleich etablieren können. Nun gut: Ganz störungsfrei verlief die Spielzeit bisher für ihn nicht, aber Startelfeinsätze geraten zunehmend zur Regel – und das will für einen Drittliga-Newcomer schon etwas heißen! Zum Helden avancierte Ajani zuletzt durch den 1:0-Siegtreffer gegen den VfL Osnabrück. Eine richtig feine Bude, die das offensive Potenzial des 23-Jährigen offenlegte.

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Auch Philipp Müller hat im jungen Alter – 21 Jahre ist das Nordlicht erst alt – den Sprung in die 3. Liga ohne Anlaufschwierigkeiten absolviert. Vom Hamburger SV II gekommen, stellte Müller seine Torgefährlichkeit vor einigen Wochen schon mehrfach unter Beweis. Zuletzt stotterte der Motor bei ihm ebenso wie beim SVWW etwas, sodass Müller vor dem 0:3 gegen Chemnitz sogar seinen Stammplatz wieder verlor. Für den Youngster gilt es nun, sein Talent auch in schweren Zeiten konservieren zu können.

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