Rolf Rombach: "Bei Abstieg wird es extrem schwierig"
Aufgrund der letzten nicht zufriedenstellenden Ergebnisse der Rot-Weißen aus Erfurt, kippt die Stimmung im Umfeld allmählich ins Negative. Viele Fans geben dem Präsidenten Rolf Rombach die Schuld für das schlechte Abschneiden des Teams. In einem MDR-Interview stand der 59 Jahre alte Rombach nun Rede und Antwort und erklärt die schwierige Lage der Erfurter, wobei er auch seinerseits Fehler einräumt.
Kritik an Transferpolitik
Der Hauptgrund für die momentane Lage der Erfurt sei vor allem die unglückliche Transferpolitik, welche natürlich auch mit der finanziellen Lage des Vereins zusammenhänge. In den fünf aus der vereinseigenen U19 hochgezogenen Jugendspielern sieht Rolf Rombach aber beispielsweise das Potenzial, mindestens in der 3. Liga spielen zu können. Jedoch vermisse er letztjährige Leitfiguren wie etwa Rudi Zedi und Oliver Caillas im Team, welche auf dem Platz das Ein oder Andere regelten. Trotzdessen räumt der 59 Jahre alte Vereinspräsident auch seinerseits Fehler ein, zu denen er nach eigenen Aussagen auch stehe. Mit den im Sommer getätigten Transfers müsse man in der Lage sein, die Saison mindestens im unteren Mittelfeld abschließen zu können. "Dieses Ziel wurde bisher jedoch deutlich verfehlt", so Rombach im MDR.
Wegen Sprechchören: Rombach stellt Vertrauensfrage
Im Dezember wird sich Rolf Rombach auf der Mitgliederversammlung der Vertrauensfrage stellen. Der Präsident erklärt seine Entscheidung: "[Ich mache das] schon allein aus Selbstschutz. Ich bin jetzt im siebten Jahr Präsident, die Arbeit des Präsidiums ist ehrenamtlich und zeitaufwendig, und wenn man dann in eine sportliche Krise kommt und von den Rängen 'Rombach raus' hört, dann muss man sich fragen, ob es überhaupt noch Sinn macht, ehrenamtlich tätig zu sein." Weiter sagt Rombach, dass er nur laienhafte Fußballkenntnisse habe und sich mit vielen Fans über Fußball unterhalten könne, jedoch reiche sein Wissen nicht aus, um Sachkompetenz im Verein zu haben. Dies würde daher von anderen gemacht, er habe "nur ein Auge darauf", dies sei seine Aufgabe als Präsident.
Abstieg? "Dann wird es extrem schwierig"
In die sportliche Leitung habe Rombach vollstes Vertrauen, zudem lobt er die Arbeit und den Charakter von Thorsten Traub, weil er auch in der Lage sei, sich Fehler einzugestehen und der Verein deshalb auch in Zukunft weiterhin mit ihm zusammenarbeiten werde. Über einen möglichen Abstieg des FC Rot-Weiß Erfurt in die Viertklassigkeit mag Rombach sich kaum Gedanken machen: "Wenn der Verein die 3. Liga nicht halten kann, dann wird es extrem schwierig. Ich erinnere nur an die Zeit 2004/2005. So dramatisch würde ich es mir jetzt nicht vorstellen, aber es wird dann eine schwere Zeit werden", sagte er im MDR-Interview.
Mitarbeiter stellen sich hinter das Präsidium
Am Freitag veröffentlichte die Geschäftsstelle des FC Rot-Weiß Erfurt ein Schreiben, in dem man sich geschlossen hinter das Präsidium der Erfurter stellt: "Wir Mitarbeiter der Geschäftsstelle des FC Rot-Weiß Erfurt stellen uns geschlossen hinter das Präsidium unseres Klubs. Wir sind nach den jüngsten Ereignissen der Auffassung, dass sachliche Kritik immer akzeptiert werden kann, die vielen auch persönlichen Anfeindungen gegen Rolf Rombach und Detlef Goss aber nicht", heißt es in diesem Schreiben. Bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion um das Präsidium entwickelt – für die Mannschaft ist es definitiv nicht förderlich.
QUELLE: Das MDR-Interview mit RWE-Präsident Rolf Rombach in voller Länge