"Punkt mehr als verdient": MSV-Jubel nach spätem Remis

Um ein Haar hätte der MSV Duisburg am Sonntagnachmittag das Derby gegen Rot-Weiss Essen verloren, doch ein Geniestreich von Kapitän Moritz Stoppelkamp bescherte den Zebras spät noch einen Zähler. Sehr zur Freude von Trainer Torsten Ziegner, der von einem hochverdienten Punkt sprach.

"Unglaublich wichtig"

Es lief die 89. Minute, als sich Moritz Stoppelkamp den Ball nach einem Freistoß-Pfiff, der RWE mächtig in Rage brachte, zurecht legte. Der 36-Jährige blickte vor der Ausführung für einem kurzen Moment Richtung Tor, erkannte dabei, dass die Mauer nicht richtig stand, zog ab und beförderte das Spielgerät ins kurze Eck, wo es unhaltbar für Jakob Golz einschlug. Der Rest war purer Jubel vor den 2.500 mitgereisten Fans. "Ein unglaublich wichtiges Tor, gerade in der Phase, in der wir uns befinden", sagte Stoppelkamp nach Spielende im "MagentaSport"-Interview.

"So ein Derby ist unglaublich wichtig, gerade für unsere Fans. Deshalb freue ich mich, dass es heute noch zu einem Punkt gereicht hat. Für solche Spiele wird man Fußballer. Das hat unglaublich Spaß gemacht. Am Ende hätten wir sogar noch den Lucky Punch setzen können." Gemeint war eine Szene in der Nachspielzeit, als Ekene relativ frei auf den Kasten zulief, den Ball aber nicht richtig traf. Der Siegtreffer wäre aber wohl zu viel des Guten gewesen, schließlich wurde Duisburg erst nach 71 Minuten so richtig gefährlich und hatte auf der anderen Seite Glück, dass Essen einige Chancen zum 2:0 nicht nutzte und in der ersten Halbzeit zudem keinen Elfmeter bekam.

Ziegner lobt den Kampf

Dennoch sprach Trainer Torsten Ziegner von einem Punkt, der "mehr als verdient" gewesen sei und meinte: "Essen hätte hier nicht als Sieger vom Platz gehen dürfen." Aussage, die er allem am kämpferischen Auftritt seiner Mannschaft festmachte. "Nach dem 0:1 haben die Jungs nicht aufgegeben und bis zum Ende alles versucht. Einsatz und Wille waren absolut da." Dass es nicht zu mehr gereicht hat, schob Ziegner zum einen auf die Zweikampfführung in der ersten Halbzeit und zum anderen auf den Rasen, der sich aufgrund der Witterungsbedingungen in einem "schlechten Zustand" befunden habe. "Auf diesem schlechten Platz war es nicht möglich, den Fußball zu spielen, wie wir es vorhatten."

Dass er – auch bedingt durch die Sperren von Mai und Senger – die komplette Abwehrreihe ausgetauscht hatte, machte sich derweil nicht bemerkbar. "Wir haben die stressigen Momente gut überstanden und nicht viel zugelassen. Ärgerlich war das Gegentor nach einem Standard. Ansonsten haben wir in der Innenverteidigung gut gearbeitet." Mit dem Remis konnte Ziegner am Ende daher gut leben. "Es war für uns heute verboten, hier zu verlieren. Das hätten wir sonst eine ganze Weile mit uns getragen." Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Zebras nur drei der letzten elf Partien gewinnen konnten und daher "nur" sechs Punkte vor den Abstiegsplätzen liegen. Im Heimspiel gegen den FSV Zwickau am kommenden Samstag hat der MSV die große Chance, den Vorsprung deutlich auszubauen, belegen die Schwäne derzeit doch den ersten Abstiegsrang.

   

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