Produktionsausfall in Hachings Torfabrik für Schromm kein Beinbruch
Im Training der SpVgg Unterhaching herrschte zu Wochenbeginn eine ungewohnte Atmosphäre: Erstmals seit längerer Zeit wieder arbeitete das Team von Trainer Claus Schromm nicht in einem geradezu rauschhaften Zustand. Nach drei Schützenfesten in Serie mit insgesamt 16 Treffern hatte die Torfabrik der Münchner Vorstädter bei der Nullnummer bei den Sportfreunden Lotte geschlossen.
Auswärtsserie "unfassbar für uns“
Trainer Claus Schromm nahm den auch erst vierten "Produktionsausfall" gelassen und wertete das Rems als Punktgewinn: "Wir wollten auswärts ungeschlagen bleiben, und das ist uns gelungen. Das ist unfassbar für uns", stellte der 49-Jährige den eindeutig positivsten Aspekt der Reise nach Ostwestfalen in den Vordergrund.
Zweifellos ist Hachings Stärke in der Fremde überaus bemerkenswert. Die letzte Niederlage auf gegnerischen Plätzen mussten die Bayern bereits in der Endphase der vergangenen Saison im Aufsteigerduell mit Carl Zeiss Jena quittieren. In der laufenden Spielzeit brachte Schromms Team schon 15 Punkten von ihren neun Auswärtsreisen ohne Niederlage mit nach Hause. Neben dem Ex-Bundesligisten ist auch bezeichnenderweise alleine nur noch Tabellenführer VfL Osnabrück auswärts noch unbesiegt.
Dass die Niedersachsen an der Spitze für seine Mannschaft vorerst schon etwas enteilt und nur noch in Sichtweite sind, bekümmerte Schromm auch nicht. Der Coach wollte auch gar nicht einem möglichen Sieg in Lotte, der bei einem Lattentreffer von Luca Marseiler zumindest greifbar nahe schien, nachtrauern und präsentierte sich stattdessen als fairer Sportsmann: "Ein 1:0 für uns wäre aufgrund der ersten Halbzeit von Lotte des Guten vielleicht doch ein bisschen zuviel gewesen."
Aufstiegskandidaten gastieren bis Weihnachten im Sportpark
Schromms entspannte Sicht auf die Rückkehr seines Teams in den nur allzu vertrauten Unentschieden-Modus – die Hachinger teilten bereits zum zehnten Mal die Punkte – hing jedoch auch mit dem Restprogramm der Blau-Roten bis zur Winterpause zusammen: Zwar hat Osnabrück schon sechs Punkte mehr auf dem Konto und der Aufsteiger KFC Uerdingen ein Polster von drei Zählern auf die Spielvereinigung, doch empfängt Haching nach seinen zuletzt elf Partien ohne Niederlage beide Spitzenmannschaften nacheinander noch bis Weihnachten im heimischen Sportpark mit breiter.
Gegen Osnabrück winkt Haching am Samstag immerhin die Chance gleich zur Halbierung des Rückstands. Schromm geht anders als bei der "Schlammschlacht" auf dem zusehends schlechter gewordenen Platz in Lotte von einem echten Topspiel aus: "Wir freuen uns auf den Tabellenführer. Das wird ein ganz anderes Spiel unter ganz anderen Voraussetzungen."
Vielleicht kommt dabei ja auch Hachings Torfabrik wieder auf Touren..