Münster und der Derby-Kater: "So können wir direkt aufhören!“

Einst waren die Derbys das Aushängeschild von Preußen Münster, als phasenweise sowohl Arminia Bielefeld als auch der VfL Osnabrück regelmäßig in Schach gehalten wurden. Aktuell ist davon nicht viel übriggeblieben: Auch das vierte Duell in Serie konnte gegen die Lila-Weißen nicht gewonnen werden, stattdessen setzte es eine bittere 0:3 (0:1) -Niederlage.

Defensivfehler leitete die Niederlage ein

Letztendlich ließ sich über die Höhe dieser herben Pleite sicherlich streiten. Denn der VfL trat wie so oft in dieser Saison nicht von Beginn an souverän auf, sondern lauerte auf den einen großen Fehler der Preußen. Die Elf von Trainer Joe Enochs lud dabei allen voran in der ersten halben Stunde selbst mit Abspielfehlern, Querschlägern und verlorenen Zweikämpfen im Mittelfeld immer wieder den SCP zu schnellen Gegenstößen ein – vielleicht fehlte den Münsteranern in diesen Situationen einfach die Mentalität oder gar Qualität, um mehr Torgefahr aus den vorhandenen Ansätzen zu generieren. Nach vergebenen Chancen wie etwa von Mirkan Aydin (2.), der noch die größte Torgefahr ausstrahlte, kam es, wie es kommen musste: Der VfL Osnabrück markierte das 1:0 durch Kwasi Wriedt (36.), zuvor hatte Innenverteidiger Sebastian Mai schwer gepatzt. Ab diesem Zeitpunkt übernahmen die Gastgeber an der Bremer Brücke zunehmend die Kontrolle – und sorgten alsbald für die Entscheidung…

Grimaldi ist frustriert

Denn nach dem Seitenwechsel legten erst Kemal Rüzgar (57.) und dann Kwasi Wriedt (63.) nach. Nicht ein einziger der insgesamt drei Gegentreffer resultierte aus einem Spielzug, den Preußen Münster nicht hätte verteidigen können. Doch immer wieder lud der SCP durch eine falsche Abstimmung oder Geleitschutz beim VfL-Offensivspiel zum Toreschießen ein und musste als Konsequenz seine höchste Derbypleite in diesem Jahrtausend hinnehmen. "Ich hoffe, dass nun nicht dieses Ergebnis herhalten muss, um die Suche nach Neuzugängen noch einmal voranzutreiben“, kommentierte Trainer Benno Möhlmann, der das Ergebnis unter dem Strich als etwas zu hoch bewertete. Kapitän Adriano Grimaldi – er feierte nach mehrmonatiger Verletzungspause sein Pflichtspiel-Comeback als Joker – nahm dagegen kein Blatt mehr vor den Mund. "Ich fühle mich nicht gut. Wenn wir so weiterspielen, können wir direkt aufhören!“

Sturz auf den Abstiegsplatz

Man habe zwei, drei Leichtigkeitsfehler begangen und fortan überhaupt keinen Zugriff mehr erhalten. "Wenn wir innerhalb sowie außerhalb der Mannschaft keine Disziplin zeigen, dann können wir kein Spiel gewinnen!“, stellte Grimaldi verbittert klar. Mit der Niederlage verbunden ist aufgrund der Ergebnisse der Konkurrenz der Sturz auf den 18. Tabellenplatz – den ersten Abstiegsrang in der 3. Liga. Deutlich wird: Der Weg aus dem Keller wird für den SC Preußen steinig und schwer, Last-Minute-Neuzugänge wären an der Hammer Straße sehr gerne gesehen. Allen voran in der Defensive braucht Münster noch einen erfahrenen Mann, der über Führungsqualitäten verfügt. Vorne hingegen täte ein Kreativspieler gut, der in der Lage ist, über kurze Wege für Torgefahr zu sorgen. Vielleicht ist dieser mit Martin Kobylanski nun gefunden.

   

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